Der große Hollywood-Streik sorgt aktuell vielfach für gestoppte Drehs, verzögerte Produktionen und verschobene Kinostarts kommender Filme.

Dune 2
Nachdem sich die US-amerikanische Schauspielgewerkschaft Screen Actors Guild – American Federation of Television and Radio Artists (SAG-AFTRA) der Autor*innengewerkschaft Writer’s Guild of America (WGA) im Streik gegenüber den Film- und Fernsehstudios der Alliance of Motion Picture and Television Producers (AMPTP) angeschlossen hat, befindet sich Hollywood im Ausnahmezustand. Zwar sind WGA und AMPTP mittlerweile zu einem Konsens gekommen, für die SAG-AFTRA geht der Kampf um bessere Arbeitsbedingungen und faire Löhne aber weiter.
Da Hollywood-Schauspieler*innen aktuell ihre geplanten Filme weder drehen noch in irgendeiner Weise bewerben dürfen, werden Drehstarts und Produktionen abgesagt, stark verzögert oder für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt. Damit wirkt sich der Hollywood-Streik unmittelbar auf eine Vielzahl von geplanten und bereits fertiggestellten Filmproduktionen aus. Fans müssen sich auf eine Verspätungswelle für Kinofilme in den nächsten Jahren gefasst machen.
Auch die Streamingwelt und beliebte Serien sind durch den Hollywood-Streik betroffen. Dennoch könnt ihr euch dieses Jahr auf folgende Highlights auf Netflix freuen:
Verschoben wegen Streik: Diese Filme starten später im Kino
Der Hollywood-Streik verzögert nicht nur die Veröffentlichungspläne der kommenden Kinojahre, sondern hat auch Auswirkungen auf Titel, die eigentlich noch in diesem Jahr erscheinen sollten. Durch die veränderten Zeitpläne verschieben sich bei den Produktionsfirmen eine Vielzahl von Filmen, teilweise sogar um mehrere Jahre. Welche Filme betroffen sind und nach aktuellem Stand nicht wie geplant in die Kinos kommen werden, erfahrt ihr hier im Überblick.
Diese Filme haben bereits neue Kinostarts erhalten:
- „Dune: Part Two“ (ursprünglicher Kinostart: 2. November 2023, voraussichtlich verschoben auf den 14. März 2024)
- „Godzilla x Kong: The New Empire“ (sollte eigentlich am 14. März 2023 starten, verschoben auf den 11. April 2024)
- „The Lord of the Rings: War of the Rohirrim“ (von 11. April 2024 auf den 12. Dezember 2024 verschoben)
- “Kraven the Hunter“ (beinahe um ein ganzes Jahr verschoben, vom 5. Oktober 2023 auf den 29. August 2024)
- “Ghostbusters: Legacy 2″ (noch kein offizieller Titel; das Sequel wurde vom 21. Dezember 2023 auf den 28. März 2024 verschoben)
- „Challengers“ (statt der Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig Ende August 2023 soll der Film erst am 25. April 2024 im Kino starten)
- „Poor Things“ (sollte nach Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig eigentlich im September starten und wurde nun auf den 8. Februar 2024 verschoben)
Unter anderem durch Produktionsverzögerungen und den andauernden Hollywood-Streik wurden auch Veröffentlichungspläne bei Disney über den Haufen geworfen. Vor Kurzem wurden die Dreharbeiten zu „Blade“ und „Thunderbolts“ unterbrochen, was sich auf den Rest des untereinander verzweigten Marvel Cinematic Universe (MCU) auswirkt. Inzwischen wurden die US-Kinostarts von gleich sechs MCU-Filmen nach hinten verschoben, teilweise um ein ganzes Jahr:
- „Captain America: Brave New World“ (vom 3. Mai 2024 auf den 26. Juli 2024 verschoben)
- „Thunderbolts“ (startet am 20. Dezember 2024 statt am 26. Juli 2024)
- „Blade“ (vom 6. September 2024 auf den 24. Februar 2025 verschoben)
- „Fantastic Four“ (startet am 2. Mai 2025 statt am 14. Februar 2025)
- „Avengers: The Kang Dynasty“ (vom 2. Mai 2025 auf den 1. Mai 2026 verschoben)
- „Avengers: Secret Wars“ (startet am 2. Mai 2027 statt am 1. Mai 2026)
Nicht nur Marvel-Fans müssen sich auf Verschiebungen gefasst machen. Auch die kommenden „Avatar“-Filme sollen später in die Kinos kommen als ursprünglich geplant. Der Streik ist allerdings nicht der einzige Grund für die Planänderungen. Durch die längeren Pausen zwischen den Filmen sollen die Post-Produktion und visuellen Effekte verbessert werden können. Der Zeitplan verschiebt sich folgendermaßen:
- „Avatar 3“ (vom 18. Dezember 2024 auf den 19. Dezember 2025 verschoben)
- „Avatar 4“ (soll am 21. Dezember 2029 anstatt am 16. Dezember 2026 starten)
- „Avatar 5“ (vom 20. Dezember 2028 auf den 19. Dezember 2031 verschoben)
Auf unbestimmte Zeit verschoben: Diese Filme mussten die Produktion pausieren
Durch den Streik in Hollywood müssen aktuell viele Dreharbeiten ruhen, weshalb die Produktion erst einmal auf Eis liegt und Kinostarts auf bisher unbestimmte Zeit verschoben werden. Dazu gehört auch „Deadpool 3“. Der heiß erwartete Marvel-Film soll eigentlich am 1. Mai 2024 in die Kinos kommen. Aufgrund des Streiks muss die Produktion allerdings pausieren, weshalb es unwahrscheinlich ist, dass der aktuelle Kinostart eingehalten werden kann.
Nach den oben erwähnten Verschiebungen von „Kraven the Hunter“ und der Fortsetzung von „Ghostbusters: Legacy“ hat Sony auch Teil 3 der animierten Spider-Man-Reihe rund um Miles Morales namens „Spider-Man: Beyond the Spider-Verse“ vorerst vom Veröffentlichungskalender gestrichen. Mit einem ursprünglich anvisierten Kinostart am 28. März 2024 wurde „Beyond the Spider-Verse“ nun auf unbestimmte Zeit verschoben.
Auch die nach über 20 Jahren geplante Fortsetzung von „Gladiator“ liegt erst einmal auf Eis: „Gladiator 2“ sollte eigentlich am 22. November 2024 in den (US-)Kinos starten. Durch den Streik ruht auch hier aktuell die Produktion, weshalb dieses Datum vermutlich ebenfalls verschoben werden muss.
Eine nahezu unmögliche Mission wird es außerdem sein, den Kinostart „Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Zwei“ am 27. Juni 2024 einzuhalten. Eigentlich war der Plan, die Dreharbeiten Anfang 2024 abzuschließen. Diesem Vorhaben macht der Hollywood-Streik jedoch einen Strich durch die Rechnung. Ethan Hunt und sein Team geben natürlich nicht auf. Wann sie ihre Mission fortführen können, ist allerdings bisher unklar.
Wie The Sun aus eigenen Quellen zu berichten weiß, ist durch den Streik und damit verschobene Zeitpläne auch die Arbeit an „Bridget Jones 4“ betroffen. Möglicherweise könnte sich die Produktion um bis zu zwei Jahre verzögern, wenn das kurze Zeitfenster, in dem Hauptdarstellerin Renée Zellweger Zeit für den Dreh hat, durch den Streik verpasst wird.
Wie lange die Hollywood-Krise andauern wird, ist derzeit nicht abzusehen. Je länger der Streik läuft, desto stärker werden die weiteren Auswirkungen auf kommende Kinofilme. Vermutlich werden in nächster Zeit noch weitere Verschiebungen bekannt gemacht. Selbst wenn sich nach der WGA auch die SAG-AFTRA zeitnah mit der AMPTP einigen und die Arbeit in Hollywood wieder aufgenommen werden kann, werden die Folgen für die Filmproduktion wohl noch für die nächsten Kinojahre bemerkbar sein. Sobald es weitere Neuigkeiten zu bevorstehenden und geplanten Kinostarts gibt, halten wir euch an dieser Stelle auf dem Laufenden.
Erkennt ihr die Filme, die 2023 im Kino starten? Macht den Test:
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