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7 Filme zum Nachdenken: Weck den Philosophen in dir!

7 Filme zum Nachdenken: Weck den Philosophen in dir!

Kennt ihr das? Ihr kommt aus dem Kino und nichts ist, wie es war. Der Film taucht euch in seine Stimmung und bringt euch ins Grübeln über Gott und die Welt, das System, den Sinn des Lebens, die Zukunft, euer eigenes Verhalten – die ganz großen Fragen eben. Diese 7 guten Filme zum Nachdenken bringen euch zum gepflegten Sinnieren.

Manchmal will man im Kino abschalten, sich einfach berieseln lassen. Dann darf es ordentlich explodieren oder mit Lichtgeschwindigkeit in andere Galaxien gehen. Hauptsache man ist mit dem Kopf mal ganz woanders. Kaum ist der Film vorbei, kehrt man wieder zurück in einen Alltag – bis zum nächsten Blockbuster.

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Es gibt aber auch Filme, die einen gar nicht mehr loslassen wollen. Filme, über die man noch tagelang nachdenkt und die manchmal sogar unseren Blick auf die Welt völlig verändern. Sei es eine Doku, die euch die Augen öffnet, ein Drama, das euch so tief berührt, als hättet ihr die Story am eigenen Leib erlebt oder abgefahrene Sci-Fi-Filme, die euch eine alternative Welt vorschlagen – alle Genres und Gattungen können auf ihre Art anspruchsvoll sein.

Wir haben eine Liste (kein Ranking!) von sieben guten Filmen zum Nachdenken zusammengestellt, die eure grauen Zellen in Schwingung und den Philosophen in euch in Stimmung bringen werden! Feinfühlige Grübler seid gewarnt: Manches liegt definitiv schwer in der Magengrube. Dagegen hilft nur weitergucken, denn die Liste hat auch Feel Good-Movies in petto! Unterhaltung und Tiefgang schließen sich eben nicht aus.

7 gute Filme zum Nachdenken - über das Leben und darüber hinaus

1. „Die letzten Glühwürmchen“ (JPN, 1988)

Dieses Anime-Erlebnis ist zu schön, um es eingeweihten Animations-Fans vorzuenthalten. Im Gegenteil, dieser poetische Streifen von 1988 kann auch Skeptiker des Genres begeistern. Es ist die tieftraurige Geschichte zweier Geschwister, die sich am Ende des Zweiten Weltkriegs als Waisen wiederfinden. Nur die Glühwürmchen leisten ihnen des Nachts noch Gesellschaft. Trotz der Schwere der Ereignisse strahlt dieser mittlerweile zum Kult avancierte Animationsfilm tiefe Gelassenheit aus. Es ist eine Ode an die schönen Dinge, die bleiben, wenn man alles verloren hat. Nach diesem Film weiß man sein Leben und seine Lieben vielleicht mehr zu schätzen.

2. „Tomorrow: Die Welt ist voller Lösungen“ (F, 2015)

Der Regenwald wird abgeholzt, Tiger gibt es fast nur noch im Zoo, der Eisbär treibt verwirrt auf der Scholle, während Menschen andernorts mit dem Paddelboot an ihrem Hausdach andocken. Kurz: Es geht drunter und drüber mit dem Weltklima. Lösungen? Tja, die sind oft erst langfristig rentabel, was den kurzen Amtszeiten in der Politik so gar nicht entspricht. Ein zweistündiger Hoffnungsschimmer kommt nun vom Regie-Duo Cyril Dion und Mélanie Laurent (als Schauspielerin bekannt aus „Enemy“ und „Éternité“), die eine tolle Idee nach der anderen auf die Leinwand bringen. Menschen mit Enthusiasmus und Tatkraft stellen innovative Technologien vor und verschieben die Grenzen in unseren Köpfen: Geht nicht, gibt’s nicht! Nach allzu vielen Dokus über bedrohlich rauchende Schornsteine endlich ein Weckruf, der fröhlich stimmt. Dieser Film zum Nachdenken gibt dir nicht nur Futter fürs Hirn, sondern auch Tatendrang!

Tomorrow: Die Welt ist voller Lösungen Trailer © Pandora

3. „Son of Saul“ (Ungarn, 2015): Wer die Konfrontation nicht scheut…

Wenn wir von KZ-Dramen sprechen, so könnten neben „Son of Saul“ sicherlich „Der Pianist“, „Das Leben ist schön“ oder „Schindlers Liste“ im selben Atemzug genannt werden. Sie sind beklemmend und verstörend wie die Realität, die sie porträtieren. In dieser Aufrichtigkeit liegt jedoch auch ihre Schönheit. Immer wieder werden hoffnungsvolle Töne angeschlagen, die den ästhetisch und thematisch wertvollen Stoff für den Zuschauer etwas leichter verdaulich machen.

„Son auf Saul“, der auf seiner Premiere in Cannes 2015 den Kinosaal andächtig verstummen ließ, hebt sich ab durch seine erbarmungslose Brutalität, die durch Mark und Knochen fährt, obwohl nicht ein Blutstropfen fließt. Es scheint fast, als läutete Regisseur Làzlò Nemes mit seinem Debütfilm das Ende des KZ-Films als Historiendrama ein: Er versucht, die damalige Wirklichkeit ins Jetzt zu holen, indem er sie mit teils dokumentarisch anmutenden Verfahren so schonungslos wie möglich darstellt. So klemmt sich die Kamera dicht an den Hinterkopf der Hauptfigur, schnauft, schuftet und fällt mit ihm. Es beginnt eine atemlose Erzählung über den Alltag in Auschwitz, indem der jüdisch-ungarische Gefangene Saul verzweifelt versucht, die Leiche seines Sohnes ordentlich und traditionsgemäß zu bestatten. Die bekannten Gräueltaten finden im Hintergrund statt, wirken banalisiert, als fehle dem Protagonisten die Kraft, genauer hinzuschauen.

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Ohne Zweifel rüttelt dieser Film am Nervenkostüm. Doch ist der erste Schock überwunden, gelingt es dem preisgekrönten Film (Großer Preis der Jury in Cannes 2015) besser als jedem staubigen Geschichtsbuch, uns das Unbegreifliche ein Stück näher zu bringen.

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Ähnlich: „The Act of Killing“, „Der Pianist“, „Das Leben ist schön“, „Schindlers Liste“, „Dancer in the Dark“, „The Green Mile“.

4. „Super Size me“ (USA, 2004): Futter für den Geist

2004 unterzog sich der US-Amerikaner Morgan Spurlock einem denkbar simplen Experiment: Einen Monat lang speiste der Filmemacher morgens, mittags und abends in der größten Fast Food-Kette der Welt. Dabei wählte er immer das größtmögliche Menü „Super Size“. Die Konsequenzen waren -- im wahrsten Sinne des Wortes – unerwartet schwer. Lustig und unterhaltsam deckt Spurlock die Absurdität des Konzerns auf, indem er ihre Werbeversprechen faktisch an seinem eigenen Leib widerlegt. Selbst überzeugte Burger-LiebhaberInnen werden diese Realitätskeule wohl nur schwerlich verdauen können! Dieser Film zum Nachdenken hat das Potenzial, euch augenblicklich zu einem gesünderen Lebensstil zu bewegen.

5. „Die fabelhafte Welt der Amélie“ (F, 2001)

Die bezaubernde Amélie (Audrey Tautou) ist einsam inmitten von Paris. Sie kümmert sich lieber um das Glück der anderen als um ihr eigenes, denn so wird man wenigstens nicht verletzt! Aber weil sie doch eine Frohnatur und neugierig auf das Leben da draußen ist, begibt sie sich heimlich auf die Jagd nach einem mysteriösen Mann (Mathieu Kassovitz), der Passfotos in der ganzen Stadt verteilt. Als lege er eine Spur, die nur sie zu entziffern weiß.

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Amélie sieht das kleine Glück im Leben. Das mag wie ein Klischee klingen. Trotzdem ist es doch schön, sich aufs Neue von ihr daran erinnern zu lassen. Ein inspirierender und herzerfrischender Film zum Nachdenken!

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Ähnlich: „Ziemlich beste Freunde“, „Garden State“, „Mary & Max, oder: Schrumpfen Schafe, wenn es regnet?“, „Forest Gump“.

6. „Vergiss mein nicht“ (USA, 2004)

Liebesfilme sind wie jedes andere Genre eine Frage des Geschmacks. Dieses Drama um zwei Liebende, die im Wettlauf gegen die Zeit an ihren Erinnerungen voneinander festhalten, schmiegt sich an die Grenzen des Science-Fiction-Genres und stellt uns vor weitaus spannendere Fragen als das ewige „wer mit wem“ und „wann ruft er an“? Um seinen Liebeskummer zu überwinden, will sich Joel (Jim Carrey) ein technologisches Verfahren zu Nutze machen, das alle Erinnerungen an seine Verflossene Clementine (Kate Winslet) unwiderruflich auslöscht. Ab dann soll endlich Ruhe herrschen in seinem geplagten Geist. Bleibt die Frage, wer wir ohne unsere Erinnerungen sind? Was bleibt von uns übrig?

Ähnlich: „Schmetterling und Taucherglocke“, „Liebe“, „Wie ein einziger Tag“, „Betty Blue - 37,2 am Morgen“.

7. „Tore Tanzt“ (D, 2013)

Wer anderen Gutes tut, dem wird Gutes widerfahren. Eine (zu) einfache Formel, findet Filmemacherin Katrin Gebbe und stellt sie der Komplexität der menschlichen Psyche entgegen. Schonungslos zeigt sie unsere psychologischen Abgründe. Dabei herausgekommen ist ein polarisierendes Drama über die Gesellschaftsfähigkeit von Nächstenliebe im gegenwärtigen Deutschland. Bei den Filmfestspielen in Cannes 2013 spaltete sich das Fachpublikum in zwei Lager. Wo man auch steht, die Bilder bleiben eindrücklich hängen, genau wie die Frage: Sind das alles Monster, da auf der Leinwand? Was hätte ich getan?

Ähnlich: „Dogtooth“, „Elephant“, „Precious - Das Leben ist kostbar“, „Life of Pi“.

Das sind die schwersten Film-Fragen aus „Wer wird Millionär?“! Könnt ihr sie erraten?

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