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Warnung vor deutscher Synchronfassung: „The Walking Dead: Daryl Dixon“ büßt an Glaubwürdigkeit ein

Warnung vor deutscher Synchronfassung: „The Walking Dead: Daryl Dixon“ büßt an Glaubwürdigkeit ein
© Stéphanie Branchu / AMC

Bisher war die deutsche Synchronisation im „The Walking Dead“-Franchise kein Problem. Das ändert sich mit dem neuen „Daryl Dixon“-Spin-off.

Obwohl das „The Walking Dead“-Universum mittlerweile 13 Jahre Serien-Geschichte schreibt, sind die Handlungsstränge des Franchise größtenteils in den USA verortet. Damit sind sowohl die Hauptserie als auch die Ableger im Originalton auf Englisch erschienen, was sich problemlos ins Deutsche übersetzen lässt. Durch „The Walking Dead: Daryl Dixon“ kommt nun allerdings die französische Sprache hinzu – und das hat die Synchronisation offenbar dermaßen erschwert, dass wir euch dringend raten, das neue Spin-off nicht auf Deutsch zu streamen.

Das „Daryl Dixon“-Spin-off läuft exklusiv im Stream bei MagentaTV.

Schon länger kursiert unter Film- und Serien-Fans der Trend, statt der deutschen Synchro zum O-Ton zu greifen. Wer der jeweiligen Sprache allerdings nicht mächtig ist, hat daran wohl wenig Spaß – immerhin möchte man ja das Geschehen auf dem Bildschirm verfolgen und nicht pausenlos die Untertitel mitlesen. Deutsche Synchronfassungen sind deshalb gang und gäbe und mittlerweile meist sehr gut gemacht. Auf „The Walking Dead: Daryl Dixon“ trifft das aber leider nicht zu.

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Deutsche Übersetzung nimmt „Daryl Dixon“ die Glaubwürdigkeit

Im neuesten „TWD“-Ableger muss sich Titelheld Daryl Dixon (Norman Reedus) unfreiwillig einen Weg durch das post-apokalyptische Frankreich bahnen. Allerdings spricht er kein Französisch, was fortwährend zu Verständigungsproblemen führt. Zu seinem Glück beherrscht der Großteil der in Frankreich ansässigen Überlebenden Englisch. Im O-Ton geht das oftmals mit einem französischen Akzent einher, der der Serie zusätzlich Authentizität und Charme verleiht.

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Im Deutschen ist das hingegen völlig außer Acht gelassen worden. Damit geht dem Spin-off einiges als Realitätsnähe und Glaubwürdigkeit verloren, denn wie groß wäre schon die Wahrscheinlichkeit, in einem Land ausschließlich auf Personen zu treffen, die eine Fremdsprache fließend und flüssig über die Lippen bringen? Selbst jene Menschen, die sich nur über einzelne Wörter mit Daryl verständigen können, sprechen diese nahezu perfekt aus.

Grobe Unstimmigkeiten: Übersetzung sorgt teils für reichlich Verwirrung

Was außerdem auffällt: Während bilinguale Figuren im Originalton lediglich durch die jeweiligen Schauspieler*innen vertont wurden, haben diese in der deutschen Synchronfassung teilweise zwei Stimmen – die der Darstellenden und die der Synchronsprecher*innen. Dadurch büßt „The Walking Dead: Daryl Dixon“ abermals Natürlichkeit ein – es wirkt einfach schlichtweg weniger authentisch, zumal sich die Stimmen in den meisten Fällen nicht einmal ähneln.

Grundsätzlich könnte man sich natürlich mit diesem kleinen Manko abfinden und sich daran gewöhnen, doch es kommt noch wilder: In einigen Szenen spricht plötzlich die deutsche Synchronstimme Französisch – und zwar mit deutschem Akzent. Französische Muttersprachler*innen, die nicht akzentfrei die eigene Muttersprache beherrschen? Schwer zu glauben.

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Hinzu kommt, dass Daryls Begleitung Isabelle (Clémence Poésy) stets als Übersetzerin für Daryl fungiert. Bei einer Art Verhör in Folge 5 kommt es dabei zu einer sehr kuriosen Situation: Plötzlich spricht die Person, die sich bis dato nur auf Französisch verständigte, Deutsch (und wird gleichzeitig mit anderen Worten auf Deutsch untertitelt) – Isa übersetzt den Satz für Daryl aber trotzdem. Spätestens da fällt es wohl schwer, die Synchronfassung ernst zu nehmen…

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In Folge 2 kommt es zu einer weiteren Situation, die mit einem regelrechten Sprach-Wirrwarr einhergeht: In der ehemaligen Vorschule sehen Daryl, seine Begleitpersonen und die dort lebenden Kinder die Serie „Mork vom Ork“. Diese wurde allerdings nicht nachsynchronisiert und läuft auf Englisch mit französischen Untertiteln – wird für das deutsche Publikum aber zusätzlich deutsch untertitelt. Die Kinder sprechen die Sätze hingegen auf Englisch mit.

„TWD“-Humor stimmig gesät – aber von deutscher Synchro zunichtegemacht

Tja, und zu guter Letzt wäre da noch ein typisches Übersetzungsproblem: die Wortwitze. Für gewöhnlich wird eine solche Stelle so synchronisiert, dass ein anderer Witz als Grundlage dient, um der Szene nicht den Humor zu rauben. In „The Walking Dead: Daryl Dixon“ verliert ein solcher Part mangels stimmiger Übersetzung ins Deutsche nicht nur den Humor, auch ergibt sie schlichtweg keinen Sinn und sorgt damit für Verwirrung.

Als Beispiel lässt sich hier die Szene anführen, in der Maribelle (Carmen Kassovitz) ihrem Großvater (Bernard Bloch) aus einem englischen (im Falle der Übersetzung deutschen) Wörterbuch vorliest. Im englischen Original verkündet sie: „Everythng has all gone pear-shaped. It means bad.“ Tatsächlich bedeutet das Wort „pear-shaped“ im Englischen nicht nur „birnenförmig“, sondern auch so viel wie „schlecht“. Dementsprechend macht sich das Gespann im Folgenden darüber lustig.

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Im Deutschen liest sie vor: „Alles ist danach vermasselt worden. Das war mies.“ Als ihr Großvater nachfragt, antwortet sie auf Französisch: „Oui. En forme de poire.“ (zu Deutsch: „Ja, in Form einer Birne.“) Wer des Französischen mächtig ist oder sich die Mühe macht, Maribels Erklärung für ihren Großvater zu übersetzen, dürfte danach definitiv mehr Fragezeichen auf der Stirn haben als zuvor…

In einer anderen Szene, in der Laurent (Louis Puech Scigliuzzi) auf Französisch einen Witz aus einem Bonbon-Papier vorliest, wird zwar der Anfang Deutsch untertitelt – allerdings nicht die Pointe. Damit macht es uns die deutsche Synchro mehr als schwer, den eigentlich gelungenen Humor der Serie zu genießen…

„The Walking Dead: Daryl Dixon“ ist ab sofort exklusiv bei MagentaTV zu sehen. Dort habt ihr glücklicherweise die Wahl zwischen Deutsch und Englisch, sowohl im Audio als auch bei den Untertiteln. Wir legen euch dabei wärmstens den O-Ton ans Herz. Andernfalls werdet ihr leider deutlich weniger Spaß bei der Sichtung haben. Die Entscheidung liegt aber letztendlich natürlich bei euch. Wenn ihr mit obigen Mankos leben könnt; nur zu! Hauptsache, ihr streamt die neue Serie fleißig, damit ihr im folgenden Quiz die volle Punktzahl erreichen könnt:

„The Walking Dead“-Quiz: Wie gut kennst du Daryl Dixon?

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