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Falsche Marvel-Strategie: Disney-Chef erkennt jüngste Qualitätsmängel an

Falsche Marvel-Strategie: Disney-Chef erkennt jüngste Qualitätsmängel an
© IMAGO / Picturelux / Everett Collection

Nicht nur die Fans sind darauf aufmerksam geworden, sondern auch Disney-CEO Bob Iger: Bei vielen Disney-Produktionen hat die Qualität in den letzten Jahren definitiv nachgelassen.

In den vergangenen Jahren hat Disney, eingeschlossen ihrer Marvel-, Pixar- und „Star Wars“-Produktionen, ein neues Projekt nach dem anderen angekündigt: Von Prequels über Sequels bis Live-Action-Remakes und weiteren Spin-offs ist alles dabei. Einige Fans mag es freuen, scheinbar eine nie endende Masse an Marvel-Inhalten zu bekommen. Andere Fans sowie Kritiker*innen und Filmschaffende wie beispielsweise Martin Scorsese plädieren jedoch an Disney nach dem Motto „weniger ist mehr“. Dieser Intervention schließt sich jetzt auch Disney-CEO Bob Iger an, der die Schuld an dem Missverhältnis von Quantität und Qualität bei Disney+ sieht.

In einem Interview mit Variety gab Iger zu, dass auch er den klaren Qualitätsmangel in einigen der jüngsten Disney-Produktionen sieht. Dies ist unter anderem an den Zahlen der globalen Kinokassen ersichtlich: Beispielsweise erreichte „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ nicht einmal 500 Millionen US-Dollar, was für einen Film des Marvel Cinematic Universe (MCU) zuvor ungewöhnlich war. Ein weiteres Beispiel ist das Live-Action-Remake von „Arielle, die Meerjungfrau“, welches zwar genug Profit einspielen konnte, um sich über Wasser zu halten, jedoch wurde zum Startwochenende mit weitaus mehr gerechnet. Dazu muss man jedoch sagen, dass dies nicht für alle Produktionen gilt, wie etwa der Erfolg von „Guardians of the Galaxy Vol. 3“ aufzeigt. Falls ihr den Film, den ihr übrigens ab dem 2. August auf Disney+ streamen könnt, auch so gut fandet wie wir, könnte euch dieses Video interessieren:

Guardians of the Galaxy: Kommt Teil 4 doch noch?

Deswegen schiebt Disney-CEO Bob Iger die Schuld Disney+ zu

Das Grundproblem besteht trotz solcher Ausnahmen dennoch. Laut Iger läge es daran, dass Disney+ nur kurze Zeit nach ihren Starts die Filme zum Streamen freigibt. Die Tatsache, dass es für einige Zuschauer*innen günstiger ist, sich für einen Monat eine Mitgliedschaft bei Disney+ zu holen, statt ins Kino zu gehen, spiegelt sich in den Erträgen der globalen Kinokassen wider, wie die eben genannten Beispielen bewiesen. Dadurch habe sich eine Konsum-Mentalität entwickelt, mit welcher keine Dringlichkeit mehr bestünde, sich die neusten Disney-Produktionen im Kino anzuschauen.

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Den Haken an dem Prinzip, die Werke alsbaldig auf Disney+ zur Verfügung zu stellen, erläuterte Iger an Beispielen von Pixar sowie von Marvel. Im Fall des Animationsstudios Pixar erhielten drei oscarnominierten Filme, „Soul“, „Luca“ und „Rot“, während der Pandemie keine Kinoveröffentlichungen, sondern wurden direkt auf dem Streamingdienst bereitgestellt. Diese haben sich vergleichsweise zu „Lightyear“ besser geschlagen, welcher zwar eine Veröffentlichung auf der großen Leinwand bekam, jedoch an den Kinokassen floppte. Grund für dieses Phänomen sei laut Iger eben diese Konsum-Mentalität.

In Bezug auf Marvel kritisiert der Disney-CEO den Schwall an neuen Inhalten, die in den letzten Jahren anstanden beziehungsweise in den noch kommenden ausstehen. Hineinspiele die zunehmenden Produktionen von MCU-Serien: „[Marvel war] nicht in nennenswertem Umfang im Fernsehgeschäft tätig. Sie steigerten nicht nur ihre Filmproduktion, sondern schafften auch eine Reihe von Fernsehserien, wodurch, ehrlich gesagt, der Fokus und die Aufmerksamkeit verloren gingen.“ Darüber hinaus sagte er, dass es ein paar „kreative Fehlentscheidungen“ gab.

Wenn es nach Iger ginge, würde er den Fokus weniger auf dritte oder vierte Filme einer MCU-Reihe setzen, sondern würde eher die Geschichten einzelner Charaktere erforschen. Dies ist beispielsweise der Fall für den besten Freund Iron Mans, James Rhodes alias War Machine (Don Cheadle), welcher seine eigene Spin-off-Serie „Armor Wars“ erhalten soll. Auch für MCU-Schurk*innen ist Ähnliches geplant: Scarlet Witch-Nemesis Agatha Harkness (Kathryn Hahn) bekommt ebenfalls ihre eigene hexenhafte Serie „Agatha: Coven of Chaos“.

Auch die finanziell mäßig erfolgreichen Sommer-Filmstarts von Disney, „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ sowie „Elemental“, zeigen das von Iger beschriebene Problem auf. Ob sich dieses pandemiebedingte Nutzer*innenverhalten in der Zukunft ändern wird, bleibt abzuwarten.

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Die MCU-Fans unter euch können mit diesem Quiz ihr Wissen unter Beweis stellen:

MCU-Filmquiz: 46 Titel, 46 Fragen – Wie gut schneidet ihr ab?

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