Nachdem Moses Ingram rassistische Nachrichten publik gemacht hat, positioniert sich Disney bewusst in einer Meldung hinter dem Star aus „Obi-Wan Kenobi“.
Es ist wieder geschehen. Und das ausgerechnet im Zusammenhang mit einem filmischen Universum, das von zahllosen und unterschiedlichen Lebewesen aus weit, weit entfernten Galaxien bevölkert wird: Moses Ingram, die in der brandneuen „Star Wars“-Serie „Obi-Wan Kenobi“ auf Disney+ die Rolle der Inquisitorin Reva spielt, auch Dritte Schwester genannt, hat über Instagram darauf aufmerksam gemacht, dass sie zahllose Nachrichten erhalten habe, in denen sie rassistisch beleidigt wurde. Zudem habe man ihr jegliches Talent abgesprochen und ihr unterstellt, ihr Engagement sei lediglich eine „Quotenerfüllung“:
„Langer Rede kurzer Sinn: Es gibt Hunderte davon. Ich sehe auch jene unter euch, die sich für mich stark gemacht haben, weil das die Welt für mich bedeutet. Es gibt nichts, was man tun kann, um diesen Hass zu stoppen. Ich frage mich sogar selbst, welchen Zweck ich damit überhaupt verfolge, hier vor euch zu stehen und zu sagen, dass dies alles passiert. Ich glaube, was mich stört, ist das Gefühl, das ich in mir selbst hatte, dass ich einfach die Klappe halten und es hinnehmen sollte. So bin ich aber nicht.“
Disney hat bereits reagiert und sich in einer Botschaft klar hinter die Schauspielerin gestellt:
„Es gibt mehr als 20 Millionen empfindungsfähige Spezies im ‚Star Wars‘-Universum, entscheidet euch nicht dafür, Rassist*innen zu sein. Wir sind stolz darauf, Moses Ingram in der ‚Star Wars‘-Familie willkommen zu heißen und sind gespannt darauf, wie sich Revas Geschichte entwickeln wird. Wenn jemand beabsichtigt, ihr das Gefühl zu geben, nicht willkommen zu sein, haben wir nur eines zu sagen: Wir wehren uns.“
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Das untergräbt unglücklicherweise die Erfolgsmeldung, dass „Obi-Wan Kenobi“ die meistgesehene Serie auf Disney+ ist:
„Danke an euch, die besten Fans in der Galaxie, dass ihr ‚Obi-Wan Kenobi‘ zur meistgesehenen Disney+-Originalserie mit globaler Premiere gemacht habt, basierend auf den gestreamten Stunden an einem Startwochenende.“
Was es alles auf der Star Wars Celebration 2022 in Kalifornien zu sehen gab, seht ihr im Video.
„Obi-Wan Kenobi“: Disney hatte Moses Ingram vor rassistischen Fans gewarnt
Disney hat definitiv aus vergangenen Fällen gelernt. Kelly Marie Tran, die in „Star Wars: Episode VIII – Die letzten Jedi“ als Rose Tico eingeführt wurde und als erste US-Amerikanerin asiatischer Abstammung eine wichtige Rolle einnahm, wurde derart von rassistischen und toxischen Nachrichten bedrängt, dass sie sich letzten Endes aus den sozialen Netzwerken zurückziehen musste. Auch John Boyega, der Finn in der neuen „Star Wars“-Trilogie verkörperte, musste sich mit rassistischen Beleidigungen auseinandersetzen, während Daisy Ridley als Hauptfigur Rey frauenfeindliche Nachrichten erhielt.
Manchmal müssen Darsteller*innen von Studios auf einen massiven Popularitätsschub vorbereitet werden, wenn abzusehen ist, dass ihre Rolle sie quasi über Nacht zu Stars machen wird. Das ist die eine und gewollte Seite der Medaille. Die Kehrseite in Form toxischer Fans ist dagegen ungewollt. Und es ist bezeichnend für ein Fanlager, wenn ein Studio bestimmte Darsteller*innen aufgrund ihrer Herkunft oder ihres Geschlechts bewusst vor negativen Reaktionen und regelrechten Hass warnen muss.
Auch Moses Ingram wurde von Lucasfilm im Vorfeld darauf angesprochen (via The Independent):
„Lucasfilm hat sich der Sache angenommen und gesagt: ‚Das ist eine Sache, die leider wahrscheinlich passieren wird. Aber wir sind hier, um dir zu helfen. Lass es uns wissen, wenn es geschehen sollte.“
Und leider ist es geschehen. Da kann man nur Obi-Wan Kenobi zitieren: „Man braucht Kraft, um der Dunklen Seite zu widerstehen. Nur die Schwachen geben sich ihr hin.“
Jetzt seid ihr dran: Erkennt ihr das Zitat und aus welcher Filmreihe es stammt? Testet euch:
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