Showrunner*innen sind der Kopf einer Produktion und zeichnen für den Erfolg oder Misserfolg verantwortlich. Wir erklären euch, was hinter dem Begriff steckt.
Der englische Begriff des Showrunners setzt sich aus den Wörtern
„show“ für „Sendung“ und „runner“ für „Läufer“ zusammen. Kombiniert
und übersetzt, ergibt sich daraus das sperrige Wort „Sendungsläufer“. Amerikaner und Briten verwenden den Begriff Showrunner seit den 1950ern. In den 1990er-Jahren kam der Ausdruck wieder in Mode in Verbindung mit der Produktionsfirma HBO. HBO ließ den Showrunner*innen
freie Hand in all ihren Entscheidungen, was dem Erfolg der Produktionen nicht schadete, sondern
verstärkte. Bestes Beispiel ist die weltbekannte Serie „Game of Thrones“,
welche von 2011 bis 2018 lief und Zuschauer*innen weltweit begeisterte. Viel Verantwortung für eine Person? Wir geben Aufschluss, was noch hinter dem Beruf steckt.
Auf diese Serien-Highlights 2021 könnt ihr euch freuen:
Was ist ein Showrunner?
Die Showrunner*innen sind Chef*in einer Serie, verantworten das Projekt und führen gleichermaßen den Geschäftsbereich sowie die kreative Abteilung. Sie geben die Richtung vor, in welche die Serie laufen soll und leiten sowohl das Team der Drehbuchautor*innen als auch die Regisseur*innen. Showrunner*innen regeln Personalfragen, reden mit Investor*innen und haben das letzte Wort in dem Projekt. Damit sind Showrunner*innen Allrounder, sie behalten den Überblick über alle Arbeitsgebiete und haben Aufgaben ähnlich der Geschäftsführung. Die offizielle Bezeichnung der Showrunner*innen ist Executive Producer oder Producer. Sind beide Posten vorhanden, steht der Executive Producer über dem Producer.
HBO-Produktionen und ihre Showrunner
Seit 1972 existiert die Produktionsfirma HBO. Angesichts der Konkurrenten Netflix oder Amazon Prime stieg die Anzahl der Produktionen in den letzten Jahren erheblich an. Einen Auszug aus den verschiedenen HBO-Produktionen und den verantwortlichen Showrunner*innen findet ihr hier:
- Seit 2019 läuft die Serie „Gentleman Jack“ und zeigt das Leben zweier Frauen im viktorianischen Großbritannien, die mit ihrer Liebe zueinander zu kämpfen haben. Unter der Leitung der drei Showrunnerinnen Sally Wainwright, Faith Penhale und Laura Lankester entsteht die Serie.
- Die in den Jahren 1998 bis 2004 gedrehte Comedy „Sex and the City“ handelt von den Geschichten der New Yorker Kolumnistin Carry Bradshaw (Sarah Jessica Parker). Der Serie standen sechs Executive Producers zur Verfügung: Darren Star, Michael Patrick King, John P. Melfi, Jenny Bicks, Sarah Jessica Parker und Cindy Chupack.
- Die seit dem Jahr 2000 erschienene Comedy-Serie „Curb Your Enthuiasm“ erzählt die seltsamen Augenblicke im täglichen Leben des Larry David. Als Showrunner arbeitete er mit weiteren neun Kolleg*innen für den Erfolg der Serie: Jeff Garlin, Robert B. Weide, Alec Berg, David Mandel, Jeff Schaffer, Larry Charles, Gavin Polone, Tim Gibbons und Erin O'Malley.
Ihr wollt Showrunner werden?
Eine klassische Ausbildung für Showrunner*innen gibt es
nicht. Institutionen wie die amerikanische Gewerkschaft für Film- und
Drehbuchautoren (Writers Guild of America) bieten jedoch Trainingsprogramme an und
bereiten Teilnehmer*innen auf ihr künftiges Aufgabenfeld vor. Eine andere Option ist der klassische Weg: Produktionsfirmen schreiben
eine Stelle aus, Kandidat*innen bewerben sich und gehen zu einem Bewerbungsgespräch. Allerdings wird viel Berufserfahrung vorausgesetzt.
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