18 Jahre nach der Premiere von „Genial daneben“ zieht Moderator Hugo Egon Balder ein vernichtendes Resümee und nimmt bei seiner Abrechnung kein Blatt vor den Mund. Seine Karriere bei Sat.1 dürfte sich damit erledigt haben.
Nachdem er sich in den 1990er Jahren bei RTL Torten ins Gesicht werfen ließ, wechselte Hugo Egon Balder 2003 zu Sat.1 und landete mit dem munteren Kuriositäten-Raten von „Genial daneben“ aus dem Stand einen Hit. 18 Jahre später sieht er für den Evergreen keine Zukunft und verkündet lautstark seinen Abschied. In einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland lässt er seinem Frust zudem freien Lauf.
Nichts sei von der früher vorherrschenden guten Stimmung mehr übrig, als Sat.1 laut Hugo Egon Balder noch erfolgreiche Formate produzierte und gutes Fernsehen machte. Seit dem Abgang des Geschäftsführers Matthias Alberti im Jahr 2009 gehe es steil bergab, er sei „traurig und fassungslos“ über die Entwicklung, die der Sender genommen habe. Deshalb wolle er „Genial daneben“ nicht mehr fortsetzen und Sat.1 verlassen. Der Laden werde „permanent in die Grütze gefahren“, das mache er nicht mehr mit.
Hugo Egon Balder steigt bei „Genial daneben“ aus - Mehr im Video:
Hugo Egon Balder wirft Sat.1 Beratungsresistenz vor
Nachdem „Genial daneben“ 2017 nach einer längeren Pause wieder auf Sendung ging, wurde der Klassiker um ein tägliches Quiz-Format erweitert, was Hugo Egon Balder von Anfang an nicht wollte. Er habe die Verantwortlichen davor gewarnt, dass das Publikum etwas anderes von seiner Show erwarte und nicht mitgehen würde. Der Show-Veteran sollte Recht behalten, dennoch sollen seine Bedenken ignoriert worden sein, was keinen Einzelfall darstelle. Immer wieder würden Formate produziert, von denen selbst die beteiligten Firmen nicht überzeugt seien.
Ob er damit auf Sendungen wie das nach harter Kritik mittlerweile eingestellte Sozialexperiment „Plötzlich arm, plötzlich reich“ anspielte, ließ Hugo Egon Balder zwar offen, machte aber deutlich, dass er als Senderchef eine andere Grenze gezogen hätte. Die verortet er nun jedenfalls bei sich selbst und beendet die Zusammenarbeit mit Sat.1.
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