In einem Interview äußerte sich Produzent Greg Nicotero zu den frappierenden Ähnlichkeiten zwischen dem neuen Daryl-Dixon-Spin-off und „The Last of Us“.
Ganz unter uns: Habt ihr beim Anblick des ersten Trailers zum „The Walking Dead“-Spin-off „The Walking Dead: Daryl Dixon“ nicht auch mit höchstwahrscheinlich entgleister und völlig überraschter Miene festgestellt, dass die Handlung des Spin-offs für den beliebten Charakter Daryl Dixon (Norman Reedus) fast wie eine 1-zu-1-Kopie einer der erfolgreichsten Serien des Jahres klingt?
Im Spin-off strandet Daryl Dixon in einem kleinen Boot am Strand Frankreichs, ohne Wissen darüber, wie er überhaupt über den Atlantischen Ozean gelangen konnte. Gerettet von einem Orden, erhält er den Auftrag, einen Jungen mit Namen Laurent (Louis Puech Scigliuzzi) sicher an seinen Bestimmungsort zu begleiten. In ihm soll der Schlüssel zur Wiederbelebung der gebeutelten Menschheit stecken. Schnell wird klar, warum ausgerechnet Daryl Dixon für diese Mission ersucht wird: Neben französischen Beißern trachten finstere und überaus menschliche Gestalten nach dem Leben des Jungen.
Hoppla! Das klingt jetzt aber ziemlich verdächtig nach „The Last of Us“, oder!? Ein Mann, der mit seinen eigenen Geistern zu kämpfen hat, muss ein Kind durch eine zerstörte Welt ohne funktionierende Zivilisation begleiten, in dem der letzte Funken Hoffnung für die Menschheit steckt? Müssen die Verantwortlichen der langlebigen Zombie-Reihe nun schon bei der Konkurrenz abkupfern, um noch Relevantes zu produzieren?
Mitnichten, betont Produzent Greg Nicotero („Alita: Battle Angel“) gegenüber Entertainment Weekly. Die Ähnlichkeiten seien absolut zufälliger Natur. Dennoch habe auch ihn das Ganze regelrecht kalt erwischt:
„Ich erinnere mich, wie ich die erste Episode von ‚The Last of Us‘ sah und mir dachte: ‚Ähm… Leute?‘ Wir waren bereits knietief in der Produktion, als ‚The Last of Us‘ herauskam. ‚The Last of Us‘ hat mir unheimlich gut gefallen.“
Den Trailer zum „The Walking Dead“-Spin-off könnt ihr euch im Video ansehen.
„The Walking Dead: Daryl Dixon“ ist ein eigenes Ding
Dass die Verantwortlichen rund um Showrunner David Zabel bis zur Veröffentlichung nichts über die frappierenden Ähnlichkeiten gewusst haben wollen, klingt allerdings etwas weit hergeholt. Immerhin gibt es die Videospielvorlage zur Hitserie „The Last of Us“ mit Pedro Pascal und Bella Ramsey in den Hauptrollen seit 2013, die filmische Adaption selbst wurde bereits 2014 noch als Film angekündigt, bevor das Ganze unter Craig Mazin und Videospielschöpfer Neil Druckmann zu einer Serie wurde.
Abgekupfert oder nicht, für Nicotero gibt es genug Unterschiede, dass man beide Serien genießen könne. Das eigentliche Ziel von Daryl Dixon sei es, zurück zu seinen Leuten ins Commonwealth zu kehren, zurück zu Judith (Cailey Fleming) und Carol (Melissa McBride). Und dazu müsse er den Auftrag erfüllen und Laurent ausliefern, so der Produzent:
„Ich denke, die Idee, dass er sich mit diesem Kind verbindet, fühlt sich ein wenig nach ‚The Last of Us‘ an. Aber wenn man sich erst einmal auf die Reise begeben hat, fühlt es sich für mich nicht mehr ganz so ähnlich an. Sie sind unterschiedlich genug, dass man beide [Serien] genießen kann.“
Die sechsteilige Spin-off-Serie „The Walking Dead: Daryl Dixon“ wird in den USA ab dem 7. (AMC+) beziehungsweise ab dem 10. September 2023 (AMC) ausgestrahlt. Hierzulande wird man sich wahrscheinlich noch bis Ende des Jahres gedulden müssen, ehe die Serie über MagentaTV bereitgestellt wird.
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