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„Polizeiruf 110: Das Licht, das die Toten sehen“ (Episode 398): Kritik

„Polizeiruf 110: Das Licht, das die Toten sehen“ (Episode 398): Kritik
© BR / Bavaria Fiction GmbH / Hendrik Heiden

Nach einem furiosen Einstand knirscht es erstmals im Getriebe des sonst so geschmeidigen Münchner „Polizeirufs 110“. Warum seine Stars daran keine Schuld tragen, erfahrt ihr in Mareks Kritik zur Episode „Das Licht, das die Toten sehen“.

Welche Kommissare ermitteln im „Polizeiruf 110“„Das Licht, das die Toten sehen“?

Wie ein Tornado fegte Elisabeth Eyckhoff alle Erinnerungen an den eleganten Melancholiker Hanns von Meuffels in die Isar und konnte in ihren ersten Fällen sofort eine eigene Handschrift etablieren, die den Münchner „Polizeiruf 110“ zu einer der besten Adressen der sonntäglichen Krimiunterhaltung katapultierte. Temporeich, spannend und abseits gängiger Sehgewohnheiten bekam es die Einzelgängerin mit unterschiedlichen Teams zu tun, was ein willkommenes Alleinstellungsmal bildete, das nun allerdings neben ihrer Uniform im Spint verschwinden musste.

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Ihre Beförderung zur Kommissarin sorgt für einen deutlich konventioneller gestrickten Krimi, was an sich natürlich nicht verkehrt sein muss, zumindest diesmal aber arg zähflüssig daher kommt. Die wie immer stark aufspielende Verena Altenberger kann dafür am wenigsten, ebenso wie ihr neuer Partner, mit dem sie bereits in ihrem vorletzten Einsatz „Frau Schrödingers Katze“ zusammengearbeitet hat. Verkörpert wird Kommissar Dennis Eden vom großartigen bayerischen Kabarettisten Stephan Zinner, den viele aus den Eberhofer-Krimis kennen dürften, in denen er seinen Leberkäsjunkie regelmäßig mit dem nötigen Stoff versorgt. Das ist natürlich ein echter Besetzungs-Coup und funktioniert bestens, wenn auch vornehmlich als Versprechen für die Zukunft, wenn sich die eigentliche Kriminalgeschichte wieder der Kragenweite ihres Personals anpasst.

Wer den „Tatort“ vermisst, findet spannende Fakten im Video.

Worum geht es im „Polizeiruf 110“ „Das Licht, das die Toten sehen“?

Der Mord an einem 16 Jahre alten Mädchen macht Elisabeth Eyckhoff zu schaffen, zumal nur wenige Stunden später die Mutter eines weiteren Kindes auftaucht, dessen Verschwinden erschreckend viele Parallelen aufweist. Beide Male besuchten die Opfer zunächst eine Eishalle und stiegen im Anschluss in einen weißen Lieferwagen. Von dem fehlt natürlich jede Spur, doch dann fällt der Polizistin eine jugendliche Drogendealerin auf, die fortan immer wieder ihren Weg kreuzt. Auch die Mutter der Verschwundenen benimmt sich zunehmend merkwürdiger, sodass es gar nicht schlecht ist, einen neuen Partner an ihrer Seite zu haben, der die Dinge etwas rationaler betrachtet als die einmal mehr emotional aufgeladene Polizistin.

Mareks „Polizeiruf 110“-Kritik: Das tolle Gespann hätte einen besseren Einstand verdient

Ein ermordeter Teenager, erstaunliche Parallelen zu einem früheren Fall, eine etwas zu empathisch agierende Ermittlerin und ihr um Ausgleich bemühter Partner, dazu ein drogensüchtiges Pärchen und ein frostiger Tatort: Um einen packenden Krimi am Sonntagabend auf den Bildschirm zu zaubern, muss man zwar nicht jede Woche den Originalitätspreis gewinnen, ein bisschen weniger Malen nach Zahlen hätte aber sicher nicht geschadet.

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Auch wenn die Chemie zwischen Verena Altenberger und Stephan Zinner auf Anhieb stimmt, über 90 Minuten können auch die beiden nicht verhindern, dass der erstaunlich zäh dahinwabernde Kriminalfall eher zum Einnicken auf der heimischen Couch animiert als zum gespannten Nägelkauen vor dem Fernseher. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die kommenden Münchner „Polizeirufe“ wieder mehr an den Anfängen ihrer Heldin orientieren und an den bis dato famosen Ritt anknüpfen. Das Potential ist nach wie vor da, auch im Duett mit ihrem neuen Kollegen sollte Elisabeth Eyckhoff mühelos die richtigen Töne treffen. Auf eine passende Partitur sollte aber nicht noch einmal verzichtet werden.

Die „Polizeiruf 110“-Episode „Das Licht, das die Toten sehen“ wurde am Sonntag, dem 15. Mai 2022 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist danach in der Mediathek als Wiederholung im Stream zu sehen. Als nächstes geht es nach Berlin, dort verabschiedet sich Kommissarin Nina Rubin mit der herausragenden Episode „Das Mädchen, das allein nach Haus‘ geht“ vom „Tatort“.

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