Warner Bros. soll sich versucht fühlen, Kinostarts von drei großen Produktionen zu verschieben – Fans droht im schlimmsten Fall eine längere Wartezeit.
Hollywood wird von der größten Krise seit 1960 erschüttert. Schon damals streikten die Schauspieler*innen- und die Autor*innen-Gewerkschaft gemeinsam, was seit dem 14. Juli 2023 erneut der Fall ist. Bereits seit Anfang Mai streikt die Writers Guild of America (WGA), jüngst schloss sich die Screen Actors Guild – American Federation of Television and Radio Artists (SAG-AFTRA) an, womit in der Traumfabrik praktisch nichts mehr geht: Gefühlt alle Produktionen stehen still – und das womöglich noch für mehrere Monate; SAG-AFTRA hat bereits einen halbjährigen Streik ins Gespräch gebracht.
Die Auswirkungen davon kriegen wir in vollem Umfang erst in einiger Zeit zu spüren, wenn die Kinos wieder deutlich leerer sein werden, weil das Angebot fehlt und etliche mit Spannung erwartete Serien nicht fortgesetzt werden können. Seinen Schatten wirft die Krise jedoch vielleicht schon dieses Jahr voraus, wie Variety berichtet. Denn von drei Personen will das gut informierte Branchenmagazin erfahren haben, dass die Kinostarts von „Dune 2“, „Aquaman: Lost Kingdom“ sowie „Die Farbe Lila“ verschoben werden könnten.
Warner Bros. soll angestrengt darüber nachdenken, die Filme bis ins Jahr 2024 zu verschieben. Wie Variety anmerkt, lässt sich daraus die Befürchtung erkennen, dass das Studio nicht mit einer baldigen Beilegung des Streiks rechnet. Immerhin startet „Dune 2“ aktuell am 2. November 2023 in den deutschen Kinos, „Aquaman: The Lost Kingdom“ am 21. Dezember 2023 und „Die Farbe Lila“ am 18. Januar 2024 (in den USA 25. Dezember 2023). Dass die „Dune“-Fortsetzung deutlich größer als Teil 1 wird, beweist euch der folgende Trailer:
Darum erscheinen „Dune 2“ und „Aquaman 2“ vielleicht erst 2024
Grund ist allerdings nicht einmal, dass Warner Bros. das eigene Filmangebot entzerren will für das absehbare Szenario, dass man bald weniger Titel in die Kinos bringen kann. Als Folge des SAG-AFTRA-Streiks dürfen Schauspieler*innen auch nicht die Werbetrommel für ihre Projekte rühren. Das bekam direkt die Premiere von „Oppenheimer“ zu spüren, denn mittendrin wurde der Streik ausgerufen, weswegen die Stars dieses Event wieder verließen. Warner Bros. würde aber verständlicherweise gerne von dem Staraufgebot von „Dune 2“ profitieren (Timothèe Chalamet, Zendaya, Florence Pugh und viele mehr) und dafür sorgen, dass Jason Momoa für „Aquaman: Lost Kingdom“ werben darf.
Bei „Die Farbe Lila“ rechnet man sich wiederum Oscar-Chancen aus und das wohl nicht zu Unrecht: Hierbei handelt es sich um die zweite Verfilmung des gleichnamigen Romans von Alice Walker, den bereits Steven Spielberg 1985 adaptierte. „Die Farbe Lila“ (hier bei Amazon Prime Video streamen) strich damals elf Oscar-Nominierungen ein, ging letztlich allerdings leer aus. Der Roman von Walker wurde darüber hinaus 2005 bis 2008 sowie 2015 bis 2017 erfolgreich als gleichnamiges Broadway-Musical umgesetzt und darauf basiert jetzt wiederum der zweite Film. Eine etwaige Oscar-Kampagne für das Musical „Die Farbe Lila“ könnte allerdings ebenfalls unter einem Schauspielstreik leiden.
Kino-Fans sollten entsprechend damit rechnen, dass die drei Titel einige Monate, wenn nicht sogar ein ganzes Jahr auf sich warten lassen könnten; das lukrative Weihnachtsgeschäft würde man für „Aquaman: The Lost Kingdom“ vermutlich gerne mitnehmen, zur Not eben erst in 2024. Ob noch weitere kommende Film-Highlights aus 2023 wie „The Marvels“, „Napoleon“ und „Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds“ von solch einer Maßnahme bedroht sind, erfahren wir sicherlich demnächst. Wir halten euch gegebenenfalls natürlich schnellstmöglich auf dem Laufenden. Ihr könnt derweil testen, wie gut ihr die Kinofilme des aktuellen Jahres kennt:
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