Obwohl der neueste „Die Tribute von Panem“-Film den größten Teil seiner Literaturvorlage abdeckt, könnten sich einige offene Fragen ergeben, die nur im Buch beantwortet werden.
Literaturverfilmungen sind seit jeher eine verzwickte Angelegenheit: Um tatsächlich alle Ereignisse eines Buches eins zu eins zu inszenieren, müsste man wahrscheinlich Filme drehen, die länger als vier Stunden gehen oder Bücher nur noch als (Mini-)Serien adaptieren. Mit einer Länge von 2 Stunden und 38 Minuten ist es Regisseur Francis Lawrence gelungen, „Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds & Snakes“ getreu der gleichnamigen literarischen Vorlage zu adaptieren, ohne viele wichtige Punkte auszulassen.
Ein Aspekt, der jedoch ausgelassen wurde und für Verwirrung bei den Zuschauer*innen sorgen könnte, die das Buch nicht gelesen haben, ist das Schicksal von Coriolanus Snows (Tom Blyth) Klassenkameradin Clemensia „Clemmie“ Dovecote (Ashley Liao).
– Achtung: Es folgen Spoiler zu „Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds & Snakes“ –
Als Coriolanus seinen Vorschlag zu den Verbesserungen der Hungerspiele bei Dr. Gaul (Viola Davis) abgeben möchte, begleitet Clemensia ihn und behauptet, dass sie die Vorschläge zusammen mit Coriolanus verfasst habe. Dr. Gaul ahnt jedoch, dass dem nicht so ist und fordert Clemmie heraus, die auf Papier geschriebenen Vorschläge aus einem Tank voller mutierter Schlangen zu ziehen. Der Haken an der Sache ist, dass die Schlangen harmlos sind, wenn sie den Geruch einer Person wiedererkennen. Falls sie einen unbekannten Geruch wittern, attackieren sie. Dr. Gaul betonte, dass sie auf dem Papier Schweißspuren eines Handrückens entdecken konnte, von denen Clemensia behauptet, dass diese ihre seien. Clemmie sitzt in der Klemme, greift in den Tank nach dem Papier und wird sofort von einer Schlange gebissen. Sie fällt von dem Podium, auf dem der Tank steht und wird vom Sicherheitspersonal des Labors weggezogen, nachdem sie anscheinend ein Gegengift verabreicht bekam. Im weiteren Verlauf des Filmes kommt Clemensia nicht mehr vor.
Die Zuschauer*innen, die das Buch zum Film nicht gelesen haben, könnten sich demnach fragen, was mit Clemensia nach dem Vorfall passiert ist. In dem Buch wird sie anschließend in das Krankenhaus des Kapitols gebracht, wo sie nach den Folgen des Schlangenbisses unter Aufsicht steht. Der Biss verursachte neurologische Schäden, durch welche ihr ganzer Körper ständig zuckt. Neben nun gelben Augen ist ihr Gesicht außerdem entstellt und häutet sich ähnlich wie die Haut einer Schlange.
Am ersten Tag der zehnten Hungerspiele wird sie aus dem Krankenhaus entlassen, damit sie als Mentorin für ihren Tribut Reaper (Dimitri Abold) aus Distrikt 11 teilnehmen kann. Coriolanus bemerkt, dass Clemensia nicht mehr die alte ist und sich gegenüber ihren Mitschüler*innen und besonders ihm aggressiv verhält. Während der Hungerspiele weigert sie sich, Reaper Wasser oder Essen zu schicken. Erst zum Ende der Spiele verzeiht sie Coriolanus und schickt Reaper endlich Verpflegung, die er jedoch nicht beachtet.
Während im Film Lucy Gray und Coral (Mackenzie Lansing) die Finalistinnen der Spiele sind, sind es im Buch Lucy Gray und Reaper. Dementsprechend sind es auch Coriolanus und Clemensia, die am Ende in dem Saal der Mentor*innen übrigbleiben. Im Buch stirbt Reaper, nachdem er das von Lucy Gray vergiftete Wasser getrunken hat.
Falls ihr nun Lust bekommen habt, das Buch zu lesen, könnt ihr es hier auf Amazon bestellen. „Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds & Snakes“ läuft aktuell im Kino. Wenn ihr noch mehr zu dem Prequel erfahren möchtet, könnte euch unser Interview mit den Stars des Films interessieren:
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