Das MCU hat schon erfolgreichere Tage gesehen. Aber Disney-Boss Bob Iger ist davon überzeugt, dass „Deadpool & Wolverine“ diese Durststrecke beenden wird.
2023 war für Disney ein Kinojahr zum Vergessen. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr zum 100-jährigen Bestehen des Unterhaltungskonzerns gelang es mit Ausnahme von „Guardians of the Galaxy Vol. 3“ keinem anderen Film des Unternehmens, das ganz große Publikum zu erreichen. Dabei war das einst die Spezialität von Disney. Mit starken Marken und Filmen konnten 2019 weltweit über 11 Milliarden US-Dollar eingespielt werden, sieben der in dem Jahr veröffentlichten Filme, darunter „Avengers: Endgame“, „Aladdin“ und „Die Eiskönigin 2“, durchbrachen die magische Schallmauer von einer Milliarde US-Dollar. Disney war unaufhaltsam.
Vier Jahre später scheint Disney das Gespür für das Kinopublikum verloren zu haben. Ganz besonders bitter: Ausgerechnet die sündhaft teuren Produktionen „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“, „Geistervilla“ und „The Marvels“ gingen krachend unter. Hätte man noch vor wenigen Jahren prophezeit, dass es die Leute einmal geradezu satthaben würden, Marvel-Filme, „Star Wars“-Produktionen und sogar einen weiteren „Indiana Jones“ zu sehen, man wäre schallend ausgelacht worden.
Aber warum erreichen große Film-Franchisen wie das Marvel Cinematic Universe (MCU) von Disney das Publikum nicht mehr? Liegt es in diesem Fall an der oft zitierten Ermüdungserscheinung angesichts einer Welle an Comicfilmen? Das verneint Disney-Boss Robert Allen „Bob“ Iger im Rahmen einer Morgan-Stanley-Konferenz in San Francisco (via The Hollywood Reporter). Es habe weniger mit der Masse als mit der Qualität zu tun:
„Viele Leute glauben, es sei eine Publikumsmüdigkeit, aber das ist nicht der Fall. Es will großartige Filme. Und wenn man sie gut macht, wird es auch kommen – und dafür gibt es unzählige Beispiele. Einige sind von uns, andere von anderen. ‚Oppenheimer‘ ist ein perfektes Beispiel dafür. Einfach ein fantastischer Film. Fokus ist wichtig. Wir haben den Output von Marvel [Studios] reduziert, sowohl die Anzahl der Filme als auch die Anzahl der TV-Serien; und das ist entscheidend. Aber ich habe ein gutes Gefühl bei dem Team. Ich habe ein gutes Gefühl beim geistigen Eigentum, das wir produzieren. Ich habe über viele der Projekte gesprochen. Wir planen auf Jahre hinaus, wirklich. Es ist ein iteratives Vorgehen.“
Bob Iger hat größtes Vertrauen in das Potenzial von „Deadpool & Wolverine“
Apropos Marvel-Produktion: In 2024 wird es gerade einmal einen einzigen MCU-Film im Kino geben. Das war zuletzt 2012 der Fall, als „Marvels The Avengers“ in die Kinos kam. Aber es ist nicht irgendein MCU-Film, der dieses Jahr in den Kinos startet, sondern „Deadpool & Wolverine“. Der MCU-Einstand gleich zwei der beliebtesten Marvel-Charaktere überhaupt dürfte zum absoluten Kinomagneten werden. Ein erster Hinweis auf den potenziellen Kassenschlager des Sommers ist der Rekord des Teaser-Trailers, der mit 365 Millionen Aufrufen innerhalb von 24 Stunden direkt den bisherigen Rekordhalter, „Spider-Man: No Way Home“, vom Thron stoßen konnte.
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Iger ist sich sicher, „Deadpool & Wolverine“ werde „einer der erfolgreichsten Marvel-Filme seit Langem“ sein. Und da könnte er durchaus recht haben. Zugleich bedeutet diese Zuversicht, dass Iger von Einnahmen von mindestens über einer Milliarde US-Dollar ausgeht. Das haben zwar bislang weder Deadpool noch Wolverine mit ihren Solofilmen hinbekommen, aber gemeinsam dürften sie eine Leinwand-Wucht werden. Denn hier darf man mit den gleichen Zugkräften wie beim dreifachen Spidey-Treffen rechnen. Zumal Marvel-Studios-Boss Kevin Feige bereits versprochen hat, dass dieser Film all das sein darf, was schon die Vorgänger darstellten: richtig derbe Erwachsenenunterhaltung. Und wie das aussieht, zeigt der launige Teaser-Trailer.
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