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Pansexualität in der Serienlandschaft: In diesen Serien gibt es pansexuelle Charaktere

Pansexualität in der Serienlandschaft: In diesen Serien gibt es pansexuelle Charaktere
© Netflix

Pansexualität ist eine von vielen sexuellen Orientierungen im Regenbogen-Spektrum. Wie steht es um ihre Repräsentation in Serien?

Es ist Pride Month und das bedeutet nicht nur für LGBTQIA*-Rechte auf die Straße zu gehen, sondern auch der queeren Community Aufmerksamkeit und Repräsentation zu verschaffen. In diesem Sinne wollen wir für euch in diesem Artikel einen genaueren Blick auf Pansexualität und ihre Repräsentation in der Serienlandschaft werfen. Doch zunächst zum Eingemachten: Was genau bedeutet pansexuell überhaupt? Warum wird es immer wieder mit Bisexualität gleichgesetzt? Und was hat das Ganze mit Gender zu tun? Im Folgenden geben wir euch einen raschen Überblick zu diesen Fragen, damit ihr euch später auskennt!

Weitere Filme und Serien, die Queerness repräsentieren, stellen wir euch in diesem Video vor.

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Was ist Pansexualitat?

Das Regenbogenportal definiert Pansexualität wie folgt: „Als pansexuell (griech. „pan“: ganz, alles) bezeichnen sich Menschen, die ihr Begehren, ihre emotionale und/oder sexuelle Anziehung zu anderen Personen als unabhängig vom Geschlecht dieser Person empfinden. Pansexuelle Menschen können sich in Menschen aller Geschlechter verlieben.“

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Pansexualität ist also eine sexuelle Orientierung, die alle Geschlechter umfasst und sich nicht nur auf Männer und Frauen beschränkt. Dazu gehören Trans-, Inter- und non-binäre Personen und alle jene, die ihre soziale Geschlechtsidentität (Gender) abseits der binären Norm (Mann – Frau) verorten. Hier liegt für viele der Unterschied zur Bisexualität. 

Sind Pan- und Bisexualität eigentlich nicht das Gleiche?

Die Frage lässt sich mit einem ganz klaren Jein beantworten. Während der allgemeine Tonus sich auf die Vorsilben konzentriert und demnach „pan“ (ganz, alles) auf alle Geschlechtsidentitäten (sprich das Gender) bezieht, bedeutet „bi“ bekanntlich zwei. In der logischen Folge würde Bisexualität sich also nur auf Männer und Frauen beziehen. Doch das stimmt nicht ganz, wie Echte Vielfalt deutlich stellt: „Oft wird angenommen, dass der Begriff bisexuell die Anziehung zu zwei Geschlechtern oder die Anziehung zu Männern und Frauen bedeutet (dies ist laut vielen Wörterbüchern immer noch die Definition), aber Bisexualität ist nicht von Natur aus binär.“

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Viele binäre Menschen lieben beispielsweise Trans- oder non-binäre Personen und/oder fühlen sich zu ihnen hingezogen. Bi+ kann eher als Schirmbegriff („umbrella term“) für ein Spektrum verwendet werden, unter dem sich auch Pansexualität einordnen lässt. Für viele pansexuelle Menschen ist es einfach wichtig, durch das Label, das sie für sich gewählt haben, zu betonen, dass sie sich nicht von einem bestimmten Geschlecht angezogen fühlen, sondern dass andere Faktoren wie die Persönlichkeit einer Person oder auch körperliche Merkmale wie die Augen etc. im Vordergrund stehen. Und wie es im Bi+ Glossar von BiBerlin ganz richtig heißt: „Labels sind in erster Linie dafür da, Menschen zu helfen, sich und ihre sexuelle Identität besser zu verstehen. Selbstbezeichnungen sind nicht statisch: Menschen probieren Labels aus, legen sie wieder ab, finden neue usw. – und das ist vollkommen richtig so!“

Nachdem die Basics geklärt wurden, können wir uns jetzt der eigentlichen Frage zuwenden: Wie sieht es mit der Repräsentation von Pansexualität in der Serienlandschaft aus?

Ola in „Sex Education“

Sie zählt zu einer der bekanntesten Repräsentant*innen für Pansexualität: Ola in „Sex Education“. Gespielt von Patricia Allison führt die Tochter des Klempners Jakob Nyman (Mikael Persbrandt) zunächst eine Beziehung mit Otis (Asa Butterfield), merkt dann aber, dass sie Gefühle für ihre Freundin Lily (Tanya Reynolds) hat. In der zweiten Staffel in Episode 5 macht sie ein Quiz auf ihrem Handy, mit dessen Hilfe sie realisiert, dass sie pansexuell ist und sagt: „I'm a pansexuell apparently. (...) Pansexual means that you're attracted to the person, not the sex or gender.“ (Deutsch: „Anscheinend bin ich pansexuell. (...) Pansexuell heißt, dass man sich zu einer Person hingezogen fühlt, nicht zum Geschlecht oder Gender.“)

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Nola in „Nola Darling“

+++ Trigger-Warnung: Es geht um sexuelle Gewalt! +++

In dem Serien-Remake dreht sich alles um das Leben von Nola Darling (DeWanda Wise), die schwarz, pansexuell und polyamor ist. Regisseur Spike Lee versetzt die Handlung aus seinem Kultfilm „She's Gotta Have It“ aus den 80ern ins Jahr 2017. Seinerseits auch ein Versuch der feministischen „redemption“. In seinem Film erlebt die Protagonistin (Camilla Johns) eine Vergewaltigung, die dadurch verharmlost wird, dass Nola ihrem Vergewaltiger später trotz der Gewalterfahrung ihre Liebe gesteht. Im Jahr 2017 wird die pansexuelle Nola auf der Straße von einem Fremden sexuell genötigt und reagiert mit einer feministischen Street-Art-Aktion, die jedoch schon bald wieder überpinselt wird.

Während Nola eine starke Repräsentantin für Schwarze und/oder polyamore und/ oder pansexuelle Cis-Frauen ist und auch in der sonst so queeren Serien-Community von Netflix eine Rarität darstellt, gibt es einen großen Nachteil, dem man nicht ausblenden kann, wie an.schläge schreiben: „Nola lebt polyamor und hat eine ganze Reihe an Partner*innen vorzuweisen: den großmäuligen Fahrrad-Freak Mars, den bodenständigen Geschäftsmann Jamie, den narzisstischen Fotografen Greer und die toughe alleinerziehende Mutter Opal. Nolas Beziehung zu ihren männlichen Verehrern steht in der Serie jedoch sichtbar im Fokus, weshalb die Darstellung von Pansexualität eher als hetero-flexibel ausfällt.“ Auch wenn Nola vieles repräsentiert, ist ihre Darstellung durch den „male gaze“ geprägt. Und Regisseur Lee konzentriert sich eher auf die männlichen Partner Nolas und ihre Polyamorie, wie wohl eher ein Cis-Mann sie wahrnimmt.

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Und wie sieht es in Deutschland aus?

In Deutschland hat Pansexualität es unserer Kenntnis nach bisher „nur“ ins Reality-Format geschafft. In der Vox Dating-Show „First Dates Hotel“ flirtet die 22-jährige Studentin Celina mit Männern und mit Frauen und bezeichnet sich selbst als pansexuell. Auch der Star der deutschen Ausgabe des Netflix-Hits „Too Hot Too Handle“, die Österreicherin Anna Strigl, mischte das heteronormative Format ein wenig mit ihrer Queerness auf. Über ihre Sexualität sagt sie gegenüber t-online: „Ich hatte einen krassen Moment der Einsicht. Allerdings recht spät, nämlich nachdem ich mein erstes Mal mit einem Jungen hatte. Da war ich 15. Vorher war ich nur mit Mädels in meinem Alter sexuell aktiv. Als ich da mal mit Menschen über meine Gefühle und Vorlieben gesprochen habe, fragten die mich, ob ich lesbisch sei. Aber das bin ich nicht.“

Eine andere Art der Repräsentation bietet die deutsche Schauspielerin Bineta Hansen, die pansexuell ist – und zwar im echten Leben! In Deutschlands erster lesbischen Serie „Loving Her“ ist sie die queere Mitbewohnerin, in dem Weihnachtsmehrteiler „Eldorado KaDeWe“ ist sie eine der zwei lesbischen Protagonistinnen und in der ZDF-Serie „WIR“ ist sie eine Feuerwehrfrau und verliebt sich in den frisch geschiedenen Emre (Erol Afsin).

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Gerade an diesen letzten Beispielen wird deutlich, dass Repräsentation nicht nur in den fiktiven Handlugen von Serien stattfindet. Es ist genauso wichtig, wenn nicht noch wichtiger, Menschen mit sexuellen Orientierungen zu sehen (und hinter der Kamera zu haben), die eben nicht der heterosexuellen Norm entsprechen. Nicht nur, dass diese für viele queere Personen, die noch auf der Suche nach der richtigen Geschlechtsidentität sind und für heterosexuelle Menschen, die ihre Sexualität vielleicht hinterfragen, eine wertvolle Repräsentation darstellen. Es ist auch wichtig, der Welt die Vielfalt der LGBTQIA*-Community vor Augen zu führen, dass dahinter eben doch ganz normale Menschen stecken, die einfach nur lieben wollen, wen sie lieben.

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