Wie der Titel schon verrät, handelt „Dahmer – Monster: The Jeffrey Dahmer Story“ vom berühmten Serienkiller Jeffrey Dahmer. Wie viel wahre Geschichte steckt in der Serie?
Sei es in Form von Podcasts, Dokumentationen oder fiktionalen Filmen und Serien, True Crime erfreut sich seit jeher großer Beliebtheit. Hier spielt, wie der Name schon verrät, der Wahrheitsgehalt der grausamen Geschichten eine tragende Rolle. Besonders erfolgreich sind Formate, die sich mit berühmten Serienkillern auseinandersetzen. Filme wie „Monster“ mit Charlize Theron als Aileen Wuornos oder Doku-Reihen wie „Ted Bundy: Selbstporträt eines Mörders“ gewähren einen Einblick in die Köpfe der Täter*innen. Diese Faszination mit den Abgründen der menschlichen Psyche spiegelt auch die neue Netflix-Serie „Dahmer – Monster: The Jeffrey Dahmer Story“ wider. Hier porträtiert „American Horror Story“-Star Evan Peters eindrucksvoll den kannibalistischen Serienmörder Jeffrey Dahmer. Doch wie viel wahre Geschichte steckt hinter der viel diskutierten Serie? Wir verraten es euch.
Falls ihr statt der fiktionalen Serie über Jeffrey Dahmer lieber eine Doku-Alternative bevorzugt, hat Netflix ab dem 7. Oktober 2022 auch „Jeffrey Dahmer: Selbstporträt eines Serienmörders“ für euch parat. Weitere spannende True Crime-Dokus findet ihr in unserem Video.
Die schrecklichsten Wahrheiten in „Dahmer – Monster“
Serienschöpfer Ryan Murphy hat schon mit „American Crime Story“ wahre Verbrechen auf die Leinwand gebracht. Mit „Dahmer – Monster“ folgt ein weiterer Serien-Hit basierend auf wahren Begebenheiten, die euch schocken werden. Denn viele Handlungsstränge und Ereignisse aus der Serie sind auch so passiert, wie sie dargestellt werden. Der wohl unglaublichste Moment ereignet sich, als zwei Polizisten das aus der Wohnung Dahmers geflohene Opfer, den 14-jährigen Konerak Sinthasomphone, wieder zurück in die Wohnung des Serienkillers bringen. Dahmer hatte sie nämlich davon überzeugt, dass der Junge sein mündiger, betrunkener Lebensgefährte ist. Diese zwei Polizisten wurden zwar entlassen, nachdem Dahmer gefasst wurde, waren aber später wieder im Dienst tätig. Anders als in der Serie wurden die Beamten jedoch nicht mit Preisen ausgezeichnet. Und sogar ein weiteres Versagen der Polizei beruht auf einer wahren Begebenheit: Eine Nachbarin Dahmers hatte vor allem durch den Gestank, der aus Dahmers Wohnung drang, einen Verdacht, dass dort entsetzliche Dinge vor sich gehen. Sie meldete sich sogar mehrfach bei den Behörden – die sie jedoch nicht ernst nahmen. Die Nachbarin hieß Glenda Cleveland (Niecy Nash) und spielt auch in der Serie eine große Rolle. Allerdings wohnte sie im echten Leben nicht im selben Apartmentkomplex, sondern im Gebäude nebenan.
Weitere schreckliche Wahrheiten haben wir euch im Folgenden aufgelistet:
- Der Killer hat 17 Männer und Jungen auf seinem Gewissen. Teilweise hob er Körperteile auf und aß sie.
- Der routinierte Ablauf, wie die späteren Morde vonstattengingen, ist wahr. Dahmer versuchte außerdem seine Opfer so lange es ging, in einem zombieartigen Zustand zu halten.
- Dahmer wurde für den sexuellen Missbrauch eines Minderjährigen verurteilt. Dieses Opfer war zufälligerweise der ältere Bruder des später von ihm getöteten Konerak Sinthasomphone.
- Dahmer zeigte dem entflohenen Opfer Tracy Edwards „Der Exorzist“. Der Film soll den Serienmörder in Stimmung gebracht haben, seine Taten zu vollziehen.
- Der Serienmörder geriet mit den Überresten seines ersten Opfers Steven Hicks auf dem Rücksitz in eine Polizeikontrolle. Doch er überzeugte die Polizisten, ihn gehen zu lassen.
- Es ist wahr, dass Dahmer in einem Blutplasma-Spendencenter arbeitete und Blut trank. Allerdings war es nicht ganz so viel und nach eigenen Angaben wollte er es nur mal probieren und spuckte es auch wieder aus.
- Die Ansprachen der Angehörigen im Gerichtssaal sind teilweise Wort für Wort dargestellt worden. Ein kleines Detail, das hier geändert wurde, ist, dass Dahmer seine Brille im echten Leben nicht trug. Er war nicht fähig, den Hinterbliebenen in die Augen zu schauen.
Auch diese Serie handelt von wahren Serienkillern. Das ist die wahre Geschichte von Ed Kemper:
Der Realismus von „Dahmer – Monster“ steht in der Kritik
Im Großen und Ganzen wurde bei „Dahmer – Monster: The Jeffrey Dahmer Story“ darauf geachtet, die grausamen Geschehnisse wahrheitsgetreu nachzuerzählen. Dabei schreckt die Serie auch nicht vor grafischen Darstellungen der Morde zurück, was nicht nur für die Hinterbliebenen der Opfer, sondern alle Zuschauenden nur schwer zumutbar ist. Auch das zum Teil Wort für Wort nachgestellte Gerichtsverfahren gegen Dahmer soll für die Angehörigen retraumatisierend gewesen sein. Die Frage ist nun, ob eine solch realistische Darstellung der Ereignisse notwendig ist. In einem Promo-Video für Netflix äußerte sich Hauptdarsteller Evan Peters, dass sie es den Opfern und Angehörigen der Opfer schuldig gewesen seien, zu versuchen, die Geschichte so authentisch wie möglich zu erzählen. Auch für Serienmacher Ryan Murphy sollen Dahmers Opfer und das Trauma ihrer Familien im Fokus gestanden haben. Der Fakt, dass die Produktion weder mit den Beteiligten noch den Familien der Opfer in Kontakt getreten ist, um ihre Geschichte angemessen zu erzählen, spricht jedoch Bände. Der Realismus von „Dahmer – Monster“ erntet also scharfe Kritik und auch die Romantisierung bekannter Serienmörder wird nach Erscheinen der Miniserie heiß diskutiert. Alles wichtige Themen, über die ihr euch aber am besten selbst eine Meinung bilden solltet. Dem Erfolg der Serie scheinen diese Diskussionen jedoch keinen Abbruch zu tun.
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