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„Tatort: Das geheime Leben unserer Kinder“ (Episode 1237): Kritik

„Tatort: Das geheime Leben unserer Kinder“ (Episode 1237): Kritik
© SWR / Benoît Linder

Mit einem fein gezeichneten Portrait zweier Generationen, die einander nicht mehr verstehen, meldet sich der südwestdeutsche „Tatort“ zurück. Warum Tobler und Berg auch dank ihrer Zurückhaltung der bislang beste Krimi ihrer Laufbahn gelingt ,erfahrt ihr in Mareks Kritik zur Episode „Das geheime Leben unserer Kinder“.

Welche Kommissare ermitteln im „Tatort“ „Das geheime Leben unserer Kinder“?

Kaum zu glauben, dass Kommissar Berg und seine Kollegin Tobler einst im Rausch übereinander herfielen und sich danach wie peinlich berührte Schulkinder benehmen mussten. Mittlerweile pflegen sie einen derart unaufgeregten Umgang miteinander, dass einem besagte Eskapade wie ein böser Traum vorkommt. Auch in ihrem neusten Einsatz halten sich Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner angenehm zurück, entsprechend kann die eigentliche Kriminalgeschichte voll zur Entfaltung kommen.

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Selbst als sich Franziska Tobler mit einem familiären Notfall beschäftigen muss, gerät das Gerüst des elften Breisgauer „Tatorts“ nicht ins Wanken, vielmehr zahlt auch der Handlungsstrang um ihre Nichte auf die eigentliche Thematik des Krimis ein, in dem der Titel Programm ist. Selten ist es am Sonntagabend so gut gelungen, den roten Faden einer Erzählung stets im Blick zu behalten, wie hier. Ein Verdienst, für das neben Drehbuchautorin Astrid Ströher auch die sachliche Inszenierung von Kai Wessel verantwortlich ist, der neben ein paar Split-Screen-Spielereien ganz nah bei seinen Figuren bleibt.

Geht es im Südwesten der Republik so weiter, müssen wir unser Video der 11 besten „Tatort“-Teams um das Gespann Tobler und Berg erweitern. Wer hätte das in ihren kruden Anfangsjahren gedacht.

Das sind die 11 besten Tatort-Kommissare

Worum geht es im „Tatort“ „Das geheime Leben unserer Kinder“?

Die Leiche eines jungen Mannes wird aus einem Freiburger Rhein-Wehr gefischt, wo genau Christopher Gnabri umgebracht wurde, lässt sich nicht sagen. Erste Spuren eröffnen sich Friedemann Berg dafür im Umfeld des Toten. Während sich seine Kollegin mit ihrer spätpubertierenden Nichte beschäftigt, stößt der Kommissar auf eine Patchworkfamilie, in der Christopher Gnabri zu Lebzeiten gern gesehener Gast war. Doch mit den Kindern von Miriam Schenk und Paul Wolf stimmt etwas nicht, auch wenn ihre Eltern unbedingt an der Illusion festhalten wollen, alles über sie zu wissen. Stück für Stück müssen sie einsehen, dass Zoé und Benno fatale Entscheidungen getroffen haben, die nicht einfach wieder korrigiert werden können. Sind sie am Ende auch für den Tod ihres Freundes verantwortlich?

Mareks „Tatort“-Kritik: Alles unter einem Hut

Kryptowährung, Patchwork-Familie, Post-Corona-Depressionen, Veganismus, Rassismus, Erderwärmung, im Geheimen ausgelebte Homosexualität, eine alleinerziehende Mutter im Rollstuhl und Mutproben auf Social Media: Was der neuste Breisgauer „Tatort“ alles in seine 90 Minuten hineininkludiert, reicht für eine ganze Krimi-Saison, von der „Letzten Generation“ ganz zu schweigen, der sich Zoé, Benno und Christopher auf ihre eigene Art zugehörig fühl(t)en. Doch die ambitionierte Rechnung geht auf. Trotz allen Ballasts wirkt die eigentliche Geschichte des Krimis nie mit heißer Nadel gestrickt, sondern bleibt innerhalb der Logik ihrer Figuren stets nachvollziehbar.

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„Das geheime Leben unserer Kinder“ ist zum Glück keine bemühte Abarbeitung am aktuellen Zeitgeist geworden, sondern ein wahrhaftig anmutendes Drama über Eltern und Kinder, die gefangen in entgegengesetzten Parallelwelten den Bezug zueinander verloren haben. Zwar ist das Finale ein wenig dick aufgetragen, der Weg dahin allerdings besticht als souverän servierter „Tatort“, der um die Stärke seiner Geschichte weiß und es nicht nötig hat, sie mit irgendwelchen Querelen auf dem Revier oder sonstigen Nebenkriegsschauplätzen aufzuweichen. Mittlerweile genau der richtige Stoff für Tobler und Berg. Wer hätte das gedacht.

Die „Tatort“-Episode „Das geheime Leben unserer Kinder“ wurde am Sonntag, dem 14. Mai 2023 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist jetzt für sechs Monate in der Mediathek als Wiederholung im Stream verfügbar. Als nächstes geht es nach München, wo die alten Hasen Batic und Leitmayr im „Tatort: Game Over“ einmal mehr eine souveräne Vorstellung abliefern.

„Tatort“-Quiz: Testet euer Wissen über Thiel, Boerne und Co.!

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