Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält kino.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.
  1. Kino.de
  2. Serien
  3. Tatort
  4. News
  5. „Tatort: Warum“ (Episode 1199): Kritik

„Tatort: Warum“ (Episode 1199): Kritik

„Tatort: Warum“ (Episode 1199): Kritik
© BR / Hager Moss Film GmbH / Hagen Keller

Schon blöd, wenn der erste Mai ausgerechnet auf einen Sonntag fällt, wo die meisten sowieso frei haben. Wenigstens lief zum Abschluss des Feiertages ein frischer „Tatort“, der besonders all denjenigen ein Trost sein sollte, die einen eher konservativ gestrickten Krimi bevorzugen. Warum dennoch ein paar Schönheitsfehler zu beklagen sind, erfahrt ihr in Mareks Kritik zur Episode „Warum“.

Welche Kommissare ermitteln im „Tatort“ „Warum“?

Wer an den „Tatort“ aus Bayern denkt, hat mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit zuerst die beiden Altmeister Batic und Leitmayr im Sinn. Dass auch jenseits von München erfolgreich ermittelt wird, beweist hingegen seit nunmehr sieben Jahren das Fränkische Duo Ringelhahn und Voss, welches mit seiner angenehm entspannten Art einen wohltuenden Kontrast zu den vielen immer greller auftretenden Teams bildet.

Anzeige

Statt übereinander herzufallen, bleibt es auf der Wache folgerichtig beim höflichen Sie in der Anrede und auch sonst scheinen in Nürnberg die Uhren langsamer zu ticken als etwa im faberschen Krawallkosmos im Pott. Naturgemäß gewinnen in einer solchen Konstellation die eigentlichen Kriminalfälle an Gewicht, was auch auf den mittlerweile achten Einsatz an der Pegnitz zutrifft. Dass diesmal ausgerechnet die Geschichte mit ungeahnten Schwächen zu kämpfen hat, rückt dank der einmal mehr überzeugenden Chemie zwischen Dagmar Manzel und Fabian Hinrichs zum Glück in den Hintergrund. Ein hochkarätiger Cast samt eines echten James-Bond-Bösewichts tut sein Übriges, um die Abzüge in der B-Note so gering wie möglich zu halten. Die 11 beliebtesten „Tatort“-Teams aus 40 Jahren TV-Geschichte könnt ihr euch im Video anschauen:

Das sind die 11 besten Tatort-Kommissare

Worum geht es im „Tatort“ „Warum“?

Erster Job, neue Freundin und Anerkennung vom Chef: Für Lukas Keller könnte es kaum besser laufen, entsprechend gut gelaunt gibt er sich beim Telefonat mit seiner Mutter, die ihn zum Essen einlädt. Ankommen tut er in ihrer Wohnung allerdings nie, stattdessen findet die Nürnberger Polizei seine brutal ermordete Leiche in der Nähe eines Sportclubs.

Voss und Ringelhahn haben zunächst Probleme, ein mögliches Tatmotiv im Umfeld des Opfers zu finden, doch dann tauchen Parallelen zu einem alten Fall auf, die auf ein Mordserie hindeuten. Während sich allmählich ein Puzzleteil nach dem anderen zusammensetzt, beginnen die Eltern des Toten, das Gesetz in die eigenen Hände zu nehmen.

Mareks „Tatort“-Kritik: Starke Besetzung rettet zerfallende Geschichte

Die ersten zwei Drittel des neusten Fränkischen „Tatorts“ überzeugen wie gewohnt als klassisch gestrickter Krimi ohne Mätzchen und unnötigen Ballast. Der fein dosierte, trockene Humor fügt sich zudem geschmeidig in die Handlung ein und wirkt zu keinem Zeitpunkt aufgesetzt. Ganz anders sieht es leider auf dem Weg zur letztlich überraschend vorhersehbaren Auflösung aus, die von einem Wow-Effekt ungefähr so weit entfernt ist wie der Club von einem erstklassigen Derby gegen den FC Bayern.

Anzeige

Spätestens nach einer Stunde beginnt eine arg hanebüchen zusammengeklöppelte Wendung am bis dahin grundsoliden Gerüst zu sägen, bis es fast in sich zusammenfällt. Dass es nicht so weit kommt, hat der „Tatort“ vor allem seiner Besetzung zu verdanken. Der Österreicher Karl Markovics, der einst maßgeblich dafür verantwortlich war, den Oscar für sein Heimatland zu gewinnen, glänzt als derangierter Vater, dessen Trauer sich zunehmend in Sprachlosigkeit manifestiert und auch Bond-Bösewicht Götz Otto gibt den Schmierlappen vom Dienst ohne in die Klischeefalle zu tappen. Zu guter Letzt schaut auch noch der ehemalige Sunnyboy Ralf Bauer vorbei, muss mit seinem Auftritt allerdings das betrübliche Finale einläuten. So bleibt es unterm Strich bei einem soliden, im besten Sinne altmodisch gestrickten Krimi, der mit der gewohnten Qualität seiner Vorgänger allerdings nicht über die volle Distanz mithalten kann.

Die „Tatort“-Episode „Warum“ wurde am Sonntag, dem 1. Mai 2022 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist jetzt für sechs Monate in der Mediathek als Wiederholung im Stream verfügbar. Als nächstes geht es nach Ludwigshafen zu Lena Odenthal und dem „Tatort: Marlon“.

„Tatort“-Quiz: Testet euer Wissen über Thiel, Boerne und Co.!

Hat dir "„Tatort: Warum“ (Episode 1199): Kritik" gefallen? Diskutiere mit uns über aktuelle Kinostarts, deine Lieblingsserien und Filme, auf die du sehnlichst wartest – auf Instagram und Facebook.

Anzeige