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„Tatort: Verschwörung“ (Episode 1167): Kritik

„Tatort: Verschwörung“ (Episode 1167): Kritik
© ARD Degeto

Hochkonjunktur für den Wiener „Tatort“: Bibi Fellner und Moritz Eisner treten bereits zum fünften Mal in der laufenden Saison ihren Dienst an, überspannen damit allerdings den sonst so geschmeidigen Bogen. Warum ihnen eine Pause gut tun würde, erfahrt ihr in Mareks „Tatort“-Kritik zur Episode „Verschwörung“.

Welche Kommissare ermitteln im „Tatort“ „Verschwörung“?

Der Kommissar geht schon wieder um, oh, oh, oh: Bei der Flut an Wiener „Tatorten“ ist man so langsam geneigt, den Welthit von Falco umdichten zu müssen, jedenfalls wird Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser seit Monaten der wohlverdiente Feierabend verwehrt, was sich spätestens jetzt auf die Qualität ihres Einsatzes auswirkt.

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Beide hätten sich eine Ruhepause mehr als verdient, schließlich zählen ihre Fälle normalerweise mühelos zur Speerspitze sonntäglicher Unterhaltung. Doch schon die wirre Globuli-Schelte „Krank“ sorgte vor wenigen Monaten eher für Kopfschütteln als für Begeisterung. Mit ihrem neusten Einsatz stellt der „Tatort“ nun endgültig unter Beweis, dass eines seiner verdientesten Duos nicht nur nach pünktlichem Dienstschluss lechzt, sondern mittlerweile reif für einen längeren Urlaub ist.

Dabei werden in Ivo Schneiders Drehbuch zunächst alle bekannten Erfolgsformeln fein sorgsam aufgetürmt, sodass sich sein „Tatort“-Debüt zumindest anfangs wie eine Wiener Nussschale anfühlt. Ein übermächtiger Gegner, Intrigen auf höchster Ebene und ein Kommissar vor der Entlassung sind eigentlich die Grundrezepte für das Gelingen an der Donau, spätestens nach der ersten Hälfte wirkt die auseinanderfallende „Verschwörung“ aber eher so, als hätte der Feinbäcker Nutella statt Marmelade in die Sachertorte geschmiert.

Auf Moritz und Bibi freuen wir uns beim „Tatort“ normalerweise immer besonders. Weitere Favoriten findet ihr im Video.

Das sind die 11 besten Tatort-Kommissare

Worum geht es im „Tatort“ „Verschwörung“?

Drückende Hitze erstreckt sich über Wien und sein für Ortsfremde überraschend weitläufiges Umfeld. Dort, jenseits des Wienerwaldes, hat sich ein hochrangiger Beamter des Innenministeriums einen für die Landschaft denkbar unpassenden Betonklotz errichtet, doch sein trautes Designerheim kann er nicht lang genießen. Gerade noch ist er Bibi Fellner beim Joggen entgegengetaumelt, schon liegt seine Leiche zur Obduktion in der Rechtsmedizin.

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Viel spricht für einen natürlichen Tod des Politikers, doch das Bauchgefühl von Moritz Eisner rebelliert so lange, bis sein sicher geglaubtes berufliches Gastspiel bei Europol von höchster Stelle abgesagt wird. In welches Wespennest haben er und seine Kollegin diesmal gestochen, dass selbst ihr sonst so loyaler Vorgesetzter Ernstl plötzlich aschfahl von seinem Bürostuhl zu kippen droht?

Mareks „Tatort“-Kritik: Vielversprechender Beginn zerbröselt in der Hitze von Wien

Zunächst läuft es im Sternerestaurant der Wiener Spannungsmanufaktur wie geschmiert. Die Vorspeise hat man zwar schon zur Genüge verköstigt, aber sie mundet einmal mehr hervorragend. Auch das Wiener Schnitzel ist luftig, doch der Erdäpfelsalat aus der Fertigpackung sorgt für erstes Stirnrunzeln. Schließlich serviert der Kellner statt der üblichen Melange noch ein Dessert, welches gleich in das Mistsackerl wandern darf und setzt damit dem verworrenen Treiben jenseits des ersten Bezirks die Krone auf.

Trotz mehrmaligen Zurückspulens bei der Sichtung ist von der anfänglichen „Verschwörung“ plötzlich nichts mehr übrig, der zu Beginn durchaus bedrohlich etablierte Verein elitärer Gesetzeshüter mit dubiosem Anstrich spielt auf einmal keine Rolle mehr und wird auch nicht im Ansatz adäquat ersetzt.  Stattdessen übernehmen private Geplänkel und Spielsucht die Motivlage, bis ein Täter präsentiert wird, der mit dem eigentlichen Komp(l)ott so viel zu tun hat wie Rapid Wien mit dem Erreichen eines K.o.-Spiels in der Champions League. Bleibt nur zu hoffen, dass die trotz aller Widrigkeiten nach wie vor herausragend harmonierenden Hauptfiguren in ihrem kommenden Einsatz einen Dienstplan vorfinden, der sich nicht nur der Fantasie seines Verfassers erschließt.

Die „Tatort“-Episode „Verschwörung“ wurde am Sonntag, dem 9. Mai 2021 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist jetzt in der Mediathek für sechs Monate als Wiederholung im Stream verfügbar. Als nächstes geht es ins Frankenland zur Episode „Wo ist Mike?“.

„Tatort“-Quiz: Testet euer Wissen über Thiel, Boerne und Co.!

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