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Game of Thrones Staffel 7 Folge 7 Finale Review: Der Anfang vom Ende

Game of Thrones Staffel 7 Folge 7 Finale Review: Der Anfang vom Ende

Die 7. Folge von „Game of Thrones“ Staffel 7 hat einige befriedigende Ereignisse bereit gehalten. Doch kann das über die großen Schwächen hinwegtäuschen? In unserer Review erfahrt ihr, was genau passiert ist und welche Fragen noch offen sind. Außerdem sprechen wir darüber, warum die Serie an Qualität eingebüßt hat.

Achtung, falls ihr die letzte Folge noch nicht gesehen habt, solltet ihr auf keinen Fall weiterlesen. Im Finale der 7. Season hat sich das Schicksal von Westeros endgültig zum Negativen verkehrt.

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  • Der bescheuerte Plan von Jon und Tyrion ist natürlich schief gegangen. Bei der erstbesten Gelegenheit fällt Cersei ihren „Verbündeten“ in den Rücken. Damit war der Tod von Drache Viserion komplett vergeblich.
  • Wir haben es uns alle gedacht. Die 213 Meter hohe Eismauer ist im Finale gefallen. Nicht durch Brans Schuld oder das Versäumnis der Nachtwache, sondern durch Jons unüberlegte Mission. Nun kann der Nachtkönig Westeros stürmen.
  • Jon heißt in Wahrheit Aegon Targaryen und ist damit der einzig legitime Thronfolger. Was das für seine Beziehung zu Tante Daenerys bedeuten wird? Nachdem die Turteltauben die Wahrheit erfahren, werden sie sich eher fragen, ob sie mit ihrem inzestuösen Treiben fortfahren sollen. Wer auf dem Eisernen Thron sitzen wird, ist ohnehin zweitrangig, da Jon keine Ambition darauf hat und die beiden dank der Weltuntergangsstimmung auf ihre Verwandtschaft pfeifen könnten.
  • In Winterfell ist Littlefingers Masterplan gescheitert. Zwietracht und Chaos sind eben doch nicht die richtige Strategie, um auf dem Thron zu landen. Der gewitzte Betrüger hat nicht damit gerechnet, dass die Loyalität zwischen den Starks stärker als ihre niederen Instinkte ist. Sein Glaube an das schlechte im Menschen hat ihm das Leben gekostet.
  • Sandor Clegane und sein verhasster Bruder treffen endlich aufeinander. Der Kampf kann beginnen. Aber erst in Season 8.
  • Theon ist „fast“ der alte und lässt seine größte Schwäche zur Stärke werden, um Schwester Yara zu retten.

Diese Fragen stehen offen nach dem Finale

  • Warum schaut Tyrion am Ende so traurig, als Jon und Daenerys das erste mal Sex haben? Hat ihn etwa dasselbe Schicksal wie Lord Friendzone Jorah Mormont ereilt? Besonders eifersüchtig sah er nicht gerade aus, sondern eher besorgt. Vielleicht befürchtet er, dass er die Kontrolle über Daenerys verlieren wird, wenn sie sich in Jon verliebt. Außerdem tun verliebte Menschen dumme Dinge und Tyrion denkt bestimmt, dass Daenerys durch diese Liebe in Gefahr gerät (womit er absolut Recht hat, wenn man Folge 5 bedenkt).
  • Haben Tormund und Beric die Zerstörung der Mauer überlebt? Ihr Tod wurde nicht direkt gezeigt. Daher gibt es die kleine Hoffnung, dass sie sich auf einen Vorsprung gerettet haben könnten. Wir werden sehen.
  • Ist Cersei wirklich schwanger? Man kann sich kaum vorstellen, dass die Schnapsdrossel auch privat auf Wein verzichtet, nur weil sie Jamie eine Schwangerschaft vorspielen will. Wahrscheinlich erwartet sie tatsächlich ein Kind. Das Ungeborene wird das Licht der Welt aber bestimmt nicht erblicken, denn Cerseis Prophezeiung spricht nur von drei Sprösslingen.
  • Apropos schwanger. Es wurde in der Season ein bisschen zu oft erwähnt, dass Daenerys unfruchtbar ist. Kann es sein, dass sie nach der heißen Nacht im Finale ein Kind von Jon erwartet? Wunder geschehen ja in „GoT“ immer wieder.
  • Wie schnell werden die Weißen Wanderer in Westeros einfallen? Überrennen sie in Staffel 8 Königsmund oder werden sie rechtzeitig von Jon und Daenerys zurückgehalten? „When the cold winds blow the lone wolf dies and the pack survives.“ Ist Sansas Spruch etwa eine Andeutung auf Cerseis Schicksal?
  • Und was ist mit dem untoten Eisdrachen? Könnte er Daenerys verbleibenden Kindern gefährlich werden? In der 8. Staffel von „Game of Thrones“, die für Ende 2018/Anfang 2019 angekündigt wurde, werden wir eine Antwort auf diese Fragen bekommen, also durchhalten.

Hat „Game of Thrones“ den Zenit überschritten?

Kommen wir zur Kritik. Im TV-Bereich bezeichnet der Begriff „Jumping the Shark“ den Moment, wenn eine Fernsehserie seinen Höhepunkt überschreitet und die Zuschauer das Interesse verlieren. So weit ist es bei „Game of Thrones“ zum Glück noch nicht. Auch wenn die 7. Season ihre Schwächen hat, werden die Stammfans auch bei Season 8 einschalten. Doch das heißt nicht, dass sich „Game of Thrones“ in der letzten Staffel (und teilweise auch in Season 5 und 6) stark zum schlechten verändert hat. Man darf das nicht falsch verstehen, „Game of Thrones“ bleibt ein verdammt unterhaltsames Phänomen, das Fernsehgeschichte schreiben wird. Doch das gewisse etwas der Serie, quasi das Mojo, hat in der 7. Season stark nachgelassen.

Das mag daran liegen, dass es keine Buchvorlage mehr gibt. Showrunner Benioff und Weiss haben zwar das Grundgerüst von George R.R. Maretin diktiert bekommen. Doch es ist ein Unterschied, ob man hunderte von Seiten mit komplizierten Details zur Verfügung hat oder nur das bloße Skelett der Handlung. Das merkt man der 7. Staffel leider deutlich an. Was früher Wochen und Staffeln gedauert hat, wird jetzt überhastet in einer Folge oder sogar zwei Szenen aufgelöst und damit geht auch die Spannung und das Bangen der alten Tage flöten. Liebgewonnene Charaktere handeln untypisch, nur um die Handlung voranzutreiben. Ein Logikloch jagt das andere (siehe Jamies Tauchgang mit Rüstung oder die Selbstmordmission hinter die Mauer ohne anständige Drachenglass-Waffen). Figuren, die früher garantiert gestorben wären, entrinnen völlig vorhersehbar knapp der Gefahr. Und die vorher durchdachten Dialoge geraten zu bloßen Stichwortgeber für die Actionmomente. Vielleicht war es auch die richtige Entscheidung, dass es nur noch 13 Episode gibt. Ohne Vorlage ist es nunmal schwer, der Serie dieselbe epische Qualität der Anfänge zu verleihen. Und es ist besser, dass „Game of Thrones“ mit einem großen Knall endet und nicht in belanglosen Staffeln zu Tode geritten wird.

Trotzdem bleibt man als Fan der ersten Stunde nach dem großen Finale mit gemischten Gefühlen zurück. Die aktuelle Episode hält einen Vergleich mit den bisherigen letzten Folgen nicht Stand. In Season 6 hatten wir die Explosion der Septe und den Aufbruch von Daenerys. In Season 5 hatten wir den „Walk of Shame“ und Jons Tod. In Season 4 konfrontiert Tyrions seinen Vater, während Bran bei der Dreiäugigen Krähe ankommt. Zugegeben, das sind ebenfalls actionreiche Ereignisse, aber sie sie nur dramatischer Höhepunkt von Entscheidungen, die schon lange vorher getroffen wurden. Die 7. Season wirkt dagegen seltsam unausgegoren. Wenn ausgerechnet die Untoten die spannendsten Akteure sind, spricht das Bände. „Game of Thrones“ wollte nie eine typische Fantasy-Serie sein, die sich allzu sehr auf spektakuläre Effekte und Sagengestalten verlässt. Stattdessen standen die menschlichen Dramen in Zentrum, die Folgen von Machtgier und fehlgeleiteter Ehre. Doch ironischerweise ist „GoT“ genau das geworden, was es nie sein wollte: Ein leeres Spektakel.

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Aufgeben sollte man die Serie aber trotzdem nicht. Dass die 7. Season so überhastet wirkt, liegt vielelicht auch daran, dass sie die letzten sechs Episoden noch ausstehen. Vielleicht wissen wir Season 7 nach dem Ende der Serie besser zu schätzen. Zu Wünschen wäre es jedenfalls und bevor wir das große Finale nicht gesehen haben, sollte wir „GoT“ noch nicht komplett den Rang als einer der besten Serien aller Zeiten aberkennen.

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