Auch Francis Ford Coppola hatte sich vor einiger Zeit kritisch zu der Dominanz von Marvel-Filmen geäußert. Ein Film konnte ihn aber trotzdem begeistern.
Der überaus erfolgreiche Start von „Spider-Man: No Way Home“ hat ein weiteres Mal gezeigt, dass die Filme des Marvel Cinematic Universe (MCU) die moderne Kinolandschaft beherrschen. Während die Mehrzahl der Zuschauer*innen auch weiterhin von Marvel-Filmen begeistert ist, kam aus der Filmbranche in den letzten Jahren verstärkt Kritik. Allen voran hat Martin Scorsese („The Wolf of Wall Street“) 2019 für Aufruhr gesorgt, als er meinte, dass Superheld*innen-Filme „kein Kino“ seien. Auch sein Kollege Francis Ford Coppola („Der Pate“) äußerte sich kritisch.
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Umso überraschender dürfte es nun sein, dass Coppola in einem Interview mit Variety erzählt hat, dass er ausgerechnet an „Deadpool“ mit Ryan Reynolds Gefallen gefunden hat: „Ich mochte ‚Deadpool‘. Ich fand ihn einfach großartig.“ Trotzdem betonte Regisseur, dass er hofft, dass Filmemacher*innen mutige und besondere Filme machen: „Kino sollte unser alltägliches Leben erhellen und helfen, zu verstehen, was passiert. Deshalb brauchen wir Künstler*innen, die uns eine Vision davon geben, was geschieht.“ Auch in den nächsten Jahren erwarten uns zahlreiche neue Marvel-Werke. Welche das sind, erfahrt ihr im Video:
Francis Ford Coppolas ursprüngliche Kritik an Superheld*innen-Filmen
Ende 2019 wurde berichtet, dass Coppola Marvel-Filme als „ekelhaft“ bezeichnet hat. Allerdings handelte es sich hierbei um einen Übersetzungsfehler. Der Filmemacher meinte lediglich, dass die wenigen Risiken und die Gewinnmaximierung großer Franchise wie dem MCU widerwärtig seien. Gegenüber Deadline stellte er dann seine Haltung bezüglich Superheld*innen-Film klar:
„Ich persönlich mag die Idee von Franchise nicht, die Andeutung, dass man im Großen und Ganzen den gleichen Film für finanziellen Profit wiederholen kann – in anderen Worten, ein formelhafter Ansatz. Ich habe das Gefühl, dieser Ansatz wird gewählt, um das ökonomische Risiko von Film zu reduzieren und ich habe das Gefühl, dass der ‚Risikofaktor‘ ein Element ist, das Filme manchmal großartig werden lässt. Außerdem verwenden diese formelhaften Filme die meisten verfügbaren Ressourcen, lassen wenig für mutigere Produktionen übrig und reduzieren so Diversität. Ich denke, dass Kino auf manche Art und Weise wie Essen ist. Natürlich kann man Sachen hinzufügen, um es verlockend, lecker und gut zu machen, aber es muss auch nährstoffreich sein, um als richtiges Essen zu gelten.“
Diese Haltung ist besonders verständlich, da der Filmemacher in seiner Karriere immer wieder sein privates Vermögen aufgewendet hat, um seine Leidenschaftsprojekte, wie beispielsweise „Einer mit Herz“ umzusetzen. Sicherlich hätten die wenigsten damit gerechnet, dass ausgerechnet „Deadpool“, der für seine Brutalität und derben Witze bekannt ist, Coppola überzeugen konnte. Da sich der Filmemacher aber für Originalität ausspricht, passt der ungewöhnliche Superheld wiederum doch ganz gut zum Geschmack von Coppola, auch wenn er sicherlich kein Marvel-Fan werden wird.
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