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Wegen umstrittener „Avatar 2“-Aktion: James Cameron „kochte vor Wut“

Wegen umstrittener „Avatar 2“-Aktion: James Cameron „kochte vor Wut“
© Disney

Wegen einer zweifelhaften Promo-Aktion im Vorfeld des Starts von „Avatar: The Way of Water“ geriet vor allem James Cameron in die Kritik. Dabei war der Regisseur wohl selbst wütend.

„Avatar: The Way of Water“ bringt Kinozuschauer*innen nach 13 Jahren Pause zurück zur fantastischen Welt von Pandora. Genau wie der erste Teil glänzt auch die Fortsetzung mit atemberaubenden Aufnahmen der Flora und Fauna des Mondes, die allerdings von den einfallenden Menschen bedroht werden. „Avatar“-Schöpfer James Cameron machte nie einen Hehl aus der Botschaft seines Franchise, das sich eben für den Schutz von Natur und Tieren hier auf der Erde ausspricht.

Umso erstaunlicher war es, dass James Cameron, der sich seit 2012 laut eigener Aussage vegan ernährt, im Rahmen der Promotour für „Avatar: The Way of Water“ bei einer Delfinshow in Japan teilnahm. Aufnahmen machten die Runde, in denen er mit den Darsteller*innen Sam Worthington, Zoe Saldaña und Sigourney Weaver während der Show klatschte. Solcherlei Vorführungen stehen seit Jahren stark in der Kritik, da Tiere, die ohnehin nicht in Gefangenschaft gehalten werden sollten, gezwungen werden, für die Unterhaltung von Menschen Tricks vorzuführen. Besonders in Japan sei diese Praxis bedenklich, wie Yahoo News schreibt, da die Tiere oftmals von Jäger*innen gekauft und nur „visuell ansprechende“ Delfine in der Show landen – die anderen werden für ihr Fleisch getötet.

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Einer der Kritiker*innen ist Aktivist Ric O’Barry, der früher tatsächlich Delfintrainer der Serie „Flipper“ war, sich seit Jahren aber für das Ende der Gefangenhaltung von Delfinen einsetzt. Unter anderem äußerte er sich dazu in der oscarprämierten Dokumentation „The Cove“, die sich mit der japanischen Delfinindustrie kritisch auseinandersetzt. Gegenüber Yahoo News Australia sagte er, dass der Auftritt „verrückt“ sei und er nicht verstehen könne, wieso James Cameron für Werbung für seinen Film echte Delfine eingesetzt habe.

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James Cameron wusste angeblich bis zuletzt nicht, dass er bei einer Delfin-Show auftritt

Ganz so eindeutig wie gedacht ist der Vorfall allerdings wohl nicht. James Cameron habe sein Schweigen in E-Mails an Ozean-Aktivisten gebrochen, die ihrerseits Stellen davon bei Facebook veröffentlichten, wie Yahoo News berichtet. So habe Cameron laut eigener Aussage nicht gewusst, was ihn bei der Show erwarte. Er sei eine Woche lang von einem Termin zum anderen gehetzt worden, „während ich buchstäblich 20 oder 30 Interviews pro Tag gegeben habe“. Weiter soll er geschrieben haben:

„Mir wurde ein Zeitplan überreicht, der als ersten meiner sechs Stopps des Tages ein Fan-Event in einem Aquarium erwähnte. Ich stellte mir etwas wie das Monterey Bay Aquarium vor, mit großartigen Wissenschafts- und Nachhaltigkeitsprogrammen. Eine Delfin-Show wurde überhaupt nicht erwähnt. Ich fand buchstäblich heraus, dass es eine Delfin-Show gab, ALS wir auf die Bühne gebracht wurden. Wir waren bereits im Scheinwerferlicht und die Fans haben gejubelt.“

Er merkte an, dass er anschließend, als ihm ein Mikrofon überreicht worden war, ironisch meinte, dass er sich sicher sei, dass die Delfine gefragt wurden, ob sie an der Show teilnehmen wollen. Dies ist auf Aufnahmen der Show auch tatsächlich zu hören. In der Mail ließ er jedoch den Part aus, dass er die Show anschließend „spektakulär“ nannte, gern Teil davon wäre und einen Delfin reiten möchte. Inwieweit dies ebenfalls ironisch gemeint war, lässt sich schwer beurteilen.

James Cameron fügte jedoch an, dass er während der Vorführung „vor Wut kochte“. Er habe allerdings keinen Vorfall in der Öffentlichkeit provozieren wollen, wobei er sich jetzt im Nachhinein frage, ob er das nicht doch hätte tun sollen. Die Schuld für seinen Auftritt in der Show suchte er stattdessen bei den Planer*innen der Tour von Disney:

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„Wenn man den Film sieht, wird man erkennen, dass es nur darum geht, Wale zu retten und sie mit Empathie als Gleichberechtigte zu behandeln. Das ist die zentrale Botschaft des Films. Deshalb ist es offensichtlich ausgeschlossen, dass ich zugestimmt hätte, vor einer Show zu stehen, die von gefangenen Delfinen lebt.“

So sehr man Camerons positive Reaktionen während der Show kritisieren kann und sollte, ist es doch schwer vorstellbar, dass er einem solchen Auftritt wirklich zugestimmt hätte. Dafür muss man ihm nicht einmal glauben, dass er sich wirklich für das Leid dieser Tiere einsetzt, was zwar äußerst zynisch wäre, aber um dieses Spiel einmal kurz durchzuspielen: James Cameron hätte definitiv wissen müssen, dass es Kritik an solch einem PR-Stunt hageln würde, gerade weil er öffentlich für das genaue Gegenteil einsteht. Insofern ist es tatsächlich denkbar, dass er von der Planung der Promotour überrumpelt wurde. Wie Cameron es selbst sagt, muss dann aber eben die Frage gestellt werden, wer – gerade bei diesem Film – dachte, eine solche Aktion sei angebracht.

„Avatar"-Quiz: Wie gut kennt ihr euch mit dem Science-Fiction-Film von James Cameron aus?

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