Harrison Ford lässt sich seinen Sinn für Humor auch nicht durch ernsthafte Verletzungen nehmen, wie er unter anderem mit einem kleinen Streich am Set von „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ unter Beweis stellte.
„Indiana Jones und der Tempel des Todes“ mag für einige Zuschauer*innen vielleicht zu den schwächeren Ablegern der fünfteiligen Reihe zählen. Nichtsdestotrotz kann das zweite (beziehungsweise angesichts der vor „Jägers des verlorenen Schatzes“ angesiedelten Handlung erste) Abenteuer des erwachsenen Henry Jones Jr. (Harrison Ford) eine breite Fangemeinde vorweisen. Doch nicht nur der Inhalt des Films, sondern auch die Geschichten vom Set machen den zweiten Ableger für viele Filmfans zu einem ganz besonderen Werk.
Die Dreharbeiten zu „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ waren dabei kein Zuckerschlecken für Harrison Ford. Der mittlerweile 81-jährige Schauspieler hat sich beim Reiten der Elefanten eine ernsthafte Wirbelsäulenverletzung zugezogen und sich bei einer Rolle außerdem einen Bandscheibenvorfall eingeholt. In dem Buch „Mythmaker: The Life and Work of George Lucas“ (via SlashFilm) erinnert sich „Indiana Jones“-Erfinder George Lucas:
„[Harrison Ford] konnte kaum aufstehen, aber er war jeden Tag da, damit die Dreharbeiten nicht aufhören. Er hatte unfassbare Schmerzen, aber er versuchte trotzdem, den Film zu realisieren.“
Im Gespräch mit Empire verriet Oscarpreisträger Ke Huy Quan, der in „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ im Alter von 12 Jahren den Sidekick Short Round verkörperte, dass die Schmerzen keineswegs Harrison Fords Sinn für Humor beeinträchtigt haben. Der Darsteller erinnerte sich:
„Es war eine sehr, sehr fröhliche Zeit. Wir wohnten alle im selben Hotel in Sri Lanka und wir gingen in Harrisons Hotelzimmer und hingen dort ab. Er hat mir sogar das Schwimmen beigebracht.“
Im Rahmen des letzten Films „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ durften wir uns mit Harrison Ford, Phoebe Waller-Bridge, Mads Mikkelsen und Thomas Kretschmann treffen, um über die größte Abenteuerfilmreihe aller Zeiten zu reden. Was die Stars zu erzählen hatten, erfahrt ihr in unserem Video:
Harrison Ford und das Eis-Comeback
Infolge der Schmerzen musste Harrison Ford das Set irgendwann jedoch für fünf Wochen verlassen, um sich zu erholen. Dabei ließ er sich nicht die Chance entgehen, seine Rückkehr mit einem kleinen Streich einzuleiten. Denn als Regisseur Steven Spielberg und seine Filmcrew die legendäre Verfolgungsjagd mit den Minenwagen drehen wollten, inszenierte Harrison Ford eine charmante kleine Überraschung. Ke Hy Quan erzählte:
„Es gibt eine Einstellung, in der der Minenwagen im Bild auftaucht. Kurz bevor wir das machten, holte Harrison Eistüten und gab mir und Kate [Capshaw] welche. Als Steve sagte: ,Action‘, tauchten wir alle auf und hatten Eiscreme im Gesicht. Steven sagte nur: ,Das ist toll, druckt das aus!‘“
Allerdings hat Steven Spielberg seinem Hauptdarsteller am Set von „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ ebenfalls einen Streich gespielt. Beim Dreh der Szene, in der Indy an einen Stein gefesselt von einem Thuggee-Schurken ausgepeitscht wird, hat der Regisseur laut ScreenRant die Musikerin Barbara Streisand in einem Domina-Kostüm engagiert, die Harrison Ford mit der Peitsche bestraft. Dann taucht plötzlich „Star Wars“-Darstellerin Carrie Fisher auf, um ihn vor der Tortur zu bewahren und gibt ihm einen Kuss, bevor sich anschließend der „Star Wars“-Regisseur Irvin Kershner der Farce anschließt und mit ironischem Ton Steven Spielbergs Inszenierung kritisiert. Das ist wahrlich ein absurder Streich im Stil eines großen Hollywood-Regisseurs.
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