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„Tatort: Vier Jahre“ (Episode 1188): Kritik

„Tatort: Vier Jahre“ (Episode 1188): Kritik
© WDR/Bavaria Fiction GmbH/Thomas Kost

Der „Tatort“ 1188 ist der 83. Fall der Kollegen Ballauf und Schenk. Die „Tatort“-Folge „Vier Jahre“ ist ein zeitloses Stück spannende Fernsehgeschichte geworden.

Welche Kommissare ermittelten im „Tatort“ „Vier Jahre“?

Sie sind ein eingespieltes Team und haben im Laufe der Jahre nicht nur Höhen und Tiefen gemeinsam erlebt, sondern auch meist nach erfolgreicher Lösung des jeweiligen Falls einen Imbiss mit Blick auf den Kölner Dom zusammen eingenommen. Nach über 80 Folgen „Tatort“, die der WDR mit Ballauf und Schenk schon produziert hat, sollten sie auch den nicht so hartgesottenen Fans des Formats gut bekannt sein. In ihrem neusten Fall sind die Ermittler Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) allerdings meist auf getrennten Wegen unterwegs und gegessen wird auch nicht. Am Ende sind sie diesmal stattdessen in Zweifeln an der Sinnhaftigkeit ihres Tuns wieder vereint. Das sei ihnen nach so vielen Jahren Polizeiarbeit natürlich auch mal erlaubt und es macht sie nur noch sympathischer, weshalb das Kölner Team seinen Platz in diesem Video völlig zu Recht erhalten hat:

Das sind die 11 besten Tatort-Kommissare

Worum geht es im „Tatort“ „Vier Jahre“?

2018 haben Ballauf und Schenk den Schauspieler Moritz Seitz hinter Gitter gebracht. Er wurde als Mörder des Schauspielers Thore Bärwald (Max Hopp) rechtskräftig verurteilt. Dieser war auf einer ausschweifenden Silvesterparty im Swimming-Pool der Familie Seitz ermordet worden. Doch vier Jahre später steht ein anderer Schauspieler bei den beiden Ermittlern auf der Matte und bezichtigt sich selbst des  Mordes in dieser Nacht. Sein schlechtes Gewissen könne er nun nicht mehr ertragen, man möge ihn bitte verhaften. Ballauf und Schenk haben aber – jeder auf seine Weise – ein ungutes Gefühl und so erwirken sie eine Woche Zeit bei der Staatsanwaltschaft, um die sonderbare Geschichte von Ole Stark zu prüfen und der Wahrheit auf den Grund zu gehen.

Kristinas „Tatort“-Kritik: Ein spannendes und nachdenkliches Ensemblestück, das in Erinnerung bleibt

So mancher „Tatort“ macht den Sonntagabend einfach nur gemütlich, bringt die Welt mit einem Mord in Unordnung und räumt sie dann in 90 Minuten schnell wieder auf. Man hat sich gut unterhalten gefühlt, geht entspannt ins Bett und startet am Montag in die Woche, ohne dass sich die Geschichte oder ihre Figuren tiefer im Bewusstsein festgesetzt hätten. Das ist bei „Vier Jahre“ ganz anders. Es ist ein „Tatort“, den man nicht so schnell vergisst, dessen Protagonist*innen man mitfühlt, verfolgen will, verstehen möchte, der moralische Fragen aufwirft, ohne dabei einmal mit dem Holzhammer zu nerven. Die Geschichte und das Schicksal der Figuren ziehen einen umgehend in ihren Bann und das bleibt bis zum Schluss so. Wenn Schauspieler*innen Schauspieler*innen spielen, hat das einen ganz besonderen Reiz. Dass das Ehepaar Seitz, gespielt von Thomas Heinze und Nina Kronjäger auch im echten Leben mal ein Paar waren, macht ihr Spiel sicherlich noch authentischer und lässt die verschiedenen Ebenen der Wahrnehmung von Schein und Sein noch mehr verschwimmen.

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Wer spricht denn nun die Wahrheit, wer verstellt sich, wer lügt? Was ist echt und was nur gut gespielt? Und vor allem: Wer hat denn jetzt wirklich diesen Mord begangen? Bis zum bitteren Ende bleibt man unsicher, genau wie Ballauf und Schenk. Man versucht genau zu beobachten und herauszufinden, wer schuldig und wer unschuldig ist – zumal noch nicht mal die Betroffenen selbst zum Teil wirklich wissen, was die Wahrheit und was Lüge ist. Bis sich am Ende alles zuspitzt und man mit Ballauf gemeinsam einen Verdacht hegt, eine Idee hat, wie alles zusammenhängen könnte. Dann aber beginnt erst die wahre Aufregung, dann rächt sich, dass man voller Empathie den Figuren gefolgt ist und die Anspannung wird unerträglich. Man hofft, es möge gut ausgehen, glimpflich verlaufen, wie das im Fernsehen doch auch so oft der Fall ist, aber wie im wirklichen Leben muss man es nehmen, wie es kommt und es kommt noch schlimmer. Auch wenn das schmerzhaft ist, macht es diesen „Tatort“ umso großartiger. Wunderbar besetzt, mit Dialogen, die nachhallen und einem Pool als Hauptschauplatz, der in seinen verschiedenen Zuständen wie eine Metapher auf das Leben seiner Besitzer funktioniert, ist „Vier Jahre“ unbedingt empfehlenswert und zwar auch allen, die nicht ausgesprochene Fans des Formats sind, denn es ist nicht nur ein herausragender „Tatort“, sondern auch einfach ein wirklich toller Film.

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Die „Tatort“-Episode „Vier Jahre“ wurde am Sonntag, den 6. Februar 2022 ab 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist für sechs Monate zur Wiederholung im Stream in der ZDF-Mediathek verfügbar. Am 13. Februar, feiert der „Tatort „Saras Geständnis“ ab 20:15 Uhr seine Premiere in der ARD. Die Freiburger Kommissare Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner) und Franziska Tobler (Eva Löbau) ermitteln dann in ihrem achten Fall. 

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