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„Tatort: Der Fluch des Geldes“ (Episode 1259): Kritik

„Tatort: Der Fluch des Geldes“ (Episode 1259): Kritik
© SR / Manuela Meyer

Nach einem Jahr Pause geht es an diesem Sonntag wieder nach Saarbrücken. Vorfreude dürfte aufgrund der jüngeren saarländischen „Tatort“-Geschichte allerdings kaum aufkommen. Warum es trotzdem spannend wird, erfahrt ihr in Mareks „Tatort“-Kritik zur Episode „Der Fluch des Geldes“.

Welche Kommissare ermitteln im „Tatort: Der Fluch des Geldes“?

Für alle, die nach dem hanebüchenen Debüt der Kommissare Schürk und Hölzer beschlossen, künftig einen weiten Bogen um das kleinste Flächenland Deutschlands zu machen, seien die Ereignisse an der Saar an dieser Stelle kurz zusammengefasst. Adam Schürk wurde als Kind von seinem diabolischen Vater über Jahre misshandelt, bis sein Freund Leo den Tyrannen mit einer Schaufel ins Koma prügelte. Gemeinsam vertuschten sie die Tat und sagten sich Lebewohl. In der Zwischenzeit machten beide unabhängig voneinander eine Ausbildung bei der Polizei und wurden einander 15 Jahre später als neues Ermittlerteam in Saarbrücken vorgestellt. Just in diesem Moment erwachte Adams Vater wie von Zauberhand aus dem Koma und heckte einen kaum zu glaubenden Plan aus. Unheilbar an Krebs erkrankt, betäubte er seinen Sohn und beging mit dessen Waffe Selbstmord, nachdem er alles so arrangiert hatte, dass der Kommissar zwischenzeitlich als Mörder verhaftet wurde.

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Klingt wie ein schlechter Scherz aus Absurdistan, ist aber tatsächlich von der zuständigen Redaktion durchgewunken worden und zieht auch im mittlerweile fünften Saarländer „Tatort“ seine Kreise. Dessen eigentliche Kriminalgeschichte funktioniert aber immerhin als spannender Ausflug in die Untiefen einer bizarren Clique wettsüchtiger Wahnsinniger, deren perfide Spielchen für eine unbescholtene Rentnerin tödlich enden.

Um in unserem Video der besten „Tatort“-Teams aufzutauchen, muss im Saarland noch einiges passieren.

Das sind die 11 besten Tatort-Kommissare

Worum geht es im „Tatort: Der Fluch des Geldes“?

Kommissar Schürk ist ein Geistesblitz gekommen, der ihn auf die Spur der millionenschweren Beute aus einem der Banküberfälle seines Vaters bringt. Nachdem er das Geld ausgebuddelt hat, teilt er seinem Kollegen mit, dass er es auf keinen Fall zurückgeben wird, sondern es als eine Art Entschädigung für sein bisheriges Leben behalten möchte. Leo Hölzer ist entsetzt, lässt seinen vermeintlichen Freund am Flussufer stehen und stampft wütend auf der Landstraße zurück in Richtung Saarbrücken. Nach wenigen Schritten wird er von einem Pick-Up gestreift, dessen Fahrerin während einer Mutprobe die Augen zugehalten wurden. Dann hört er einen lauten Knall.

Wenige Meter entfernt entdeckt der Kommissar ein Fahrzeugwrack, doch für Rentnerin Kiwi kommt jede Hilfe zu spät. Da sie laut Obduktionsbericht an einem Herzinfarkt verstarb, wird der Unfall zu den Akten gelegt. Leo Hölzer ist allerdings überzeugt davon, dass die Dame ebenfalls von dem Pick-Up abgedrängt wurde und sich zu Tode erschrak. Er beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln und stößt schnell auf eine Gruppe Wettsüchtiger, die jeden Bezug zur Realität verloren hat und für den eigenen Kick das Leben anderer ohne mit der Wimper zu zucken aufs Spiel setzt. Um sich in die Clique einzuschleusen, braucht Leo 100.000 Euro und ist plötzlich auf das Geld seines Partners angewiesen.

Mareks „Tatort“-Kritik: Spannender Reißer lässt für die Zukunft hoffen

Natürlich sind die Lebensgeschichten der Saarländer Kommissare der schillerndste Humbug der jüngeren „Tatort“-Geschichte und freilich färben sie auch auf ihren neusten Krimi ab. Lassen wir sie aber außen vor, so kann die durchaus originelle Kriminalgeschichte diesmal als packender Reißer punkten, der den Griff zur Fernbedienung vergessen lässt. Verantwortlich dafür ist der straff inszenierte Alleingang von Leo Hölzer, der ihn und uns tief in die ungewohnte Welt vierer vom Leben gelangweilter Adrenalin-Junkies eintauchen lässt, in der jede ihrer immer aberwitziger werdenden Wetten kräftig an der Spannungskurve schraubt.

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Ob der tumbe Nerd Dino, die drogensüchtige Luisa oder die durchtriebene Betty und ihr gewalttätiger Freund Taleb, sie alle halten mit ihren perfiden Psychospielchen nicht nur den undercover ermittelnden Kommissar in Atem, sondern auch uns daheim vor den Fernsehern. Natürlich ist auch dieser Handlungsstrang nicht gänzlich von Logiklöchern befreit. Warum Leo Hölzer so schnell in die Gruppe aufgenommen wird, die gerade ein Menschenleben auf dem Gewissen hat und eigentlich vorsichtiger agieren müsste, ist nur eines von vielen Beispielen. Dennoch macht der knackige Ritt zumindest als eine Art B-Movie-Variante des „Tatorts“ Spaß. Da am Schluss sogar der Ansatz eines grundsätzlichen Befreiungsschlages angedeutet wird, ist sogar erstmals eine echte Perspektive für die Saarbrücker Kommissare in Reichweite. Bleibt nur zu hoffen, dass sie etwas draus machen dürfen.

Die „Tatort“-Episode „Der Fluch des Geldes“ wurde am Sonntag, dem 28. Januar 2024 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist jetzt für sechs Monate in der Mediathek als Wiederholung im Stream verfügbar. Als nächstes geht es nach München zum exzellenten „Tatort: Das Wunderkind“.

„Tatort“-Quiz: Testet euer Wissen über Thiel, Boerne und Co.!

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