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„Tatort: Der Elefant im Raum“ (Episode 1106): Kritik

„Tatort: Der Elefant im Raum“ (Episode 1106): Kritik
© ARD

Nach 16 Einsätzen in Luzern schickt die ARD die Schweizer Kommissare Reto Flückiger und Liz Ritschard in den Ruhestand. Am Sonntag, dem 17. Oktober 2019 um 20:15 Uhr wurde ihre letzte Episode ausgestrahlt. Ob sich das Einschalten bei „Der Elefant im Raum“ lohnte, erfahrt ihr in Mareks „Tatort“-Check.

Welche Kommissare ermitteln im „Tatort“„Der Elefant im Raum“?

Acht Jahre lang ermittelte Reto Flückiger (Stefan Gubser) am Vierwaldstättersee. In der ersten Episode „Wunschdenken“ stand ihm 2011 die Kommissarin Abby Lanning (Sofia Milos) zur Seite, doch schon im zweiten Fall wurde sie durch Liz Ritschard alias Delia Mayer ersetzt. Sowieso geriet der Auftakt problematisch, das Schweizer Fernsehen zog den „Tatort“ gar zurück und ließ ihn überarbeiten.

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Der denkbar schlechte Start legte sich wie ein dunstiger Schatten über die Zentralschweiz, den nur selten einige Sonnenstrahlen durchbrechen konnten. Dabei lag es weder an den wunderschönen Landschaftsaufnahmen noch an den Schauspielern, dass die Schweizer „Tatort“-Variante nie so recht zünden wollte. Stefan Gubser spielte seinen Kommissar als maulfaulen Kleinstadt-Cowboy souverän und auch seine Partnerin hat ihrer Zunft keine Schande gemacht. Behäbiges Tempo und hölzerne Dialoge sind viel eher dafür verantwortlich, dass die Luzerner „Tatort“-Ära keinen nachhaltigen Eindruck im gesamten Krimi-Kanon hinterlassen wird. Daran ändert auch die Episode „Der Elefant im Raum“ nichts, die sich nahtlos an fast alle ihre Vorgänger anpasst.

Das sind die 11 besten Tatort-Kommissare

Worum geht es im „Tatort“„Der Elefant im Raum“?

Mitten auf dem malerischen Vierwaldstättersee schippert ein Ausflugsboot der Dämmerung entgegen. An Bord befinden sich neben honorigen Vertreten aus Wirtschaft und Politik auch Kommissar Flückiger und seine Freundin Eveline. Bevor sich der Ermittler mit seinem übersichtlichen Abendmahl arrangieren kann, bricht Panik aus. Das Schiff wurde zum Ziel eines Anschlags, an dem am Ende zwei Tote zu beklagen sind. Neben dem toten Kapitän findet die Polizei Tage später die Leiche des über Bord gegangenen Kantonsrat Bernhard Ineichen, der während der Veranstaltung noch lautstark gegen seine Kollegen wetterte.

Zunächst galt Ineichen selbst als Verdächtiger, nun müssen die mit einer Grippe kämpfende Liz Ritschard und ihr Kollege einen neuen Ermittlungsansatz finden. Den liefert prompt der Journalist Frédéric Roux, der eine dubiose Plattform betreibt und immer verdächtig früh am Tatort zugegen ist. Oder steckt gar Flückigers eigener Chef Eugen Mattmann hinter dem Anschlag?

Mareks „Tatort“-Kritik: Die Luzerner Kommissare hinterlassen nur einen einzigen Höhepunkt

Im Süden auch heute nichts Neues: „Der Elefant im Raum“ zertrampelt weder Porzellan noch weiß er, wo sich das Gaspedal versteckt hat. Vielmehr schunkelt die Abschiedsfolge von Flückiger und Ritschard in gemächlichem Tempo vor sich hin und offenbart wie seine Vorgänger die wohl eklatanteste Schwäche der letzten Schweizer „Tatorte“. Die hochdeutsche Synchronisation der im Original auf schweizerdeutsch sprechenden Figuren sitzt einfach nicht und ist der größte Feind jeder aufkommenden Spannung. Hölzerne, scheinbar teilnahmslos vorgetragene Dialoge bremsen jeden Ansatz von Esprit sofort aus.

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Dabei hat es in der Vergangenheit eine Folge gegeben, die so überraschend wie eindrucksvoll gezeigt hat, wie es im Luzerner „Tatort“ gehen könnte. Regisseur Dani Levy lotste Flückiger und Ritschard in Echtzeit und mit nur einer Kameraeinstellung virtuos durch die experimentelle Episode „Die Musik stirbt zuletzt“, in der es wie in der Abschiedsfolge um einen Anschlag geht. Dass ausgerechnet dieser Höhepunkt vom Publikum mit der schwächsten aller Quoten aus 16 Folgen abgestraft wurde, ist ein bitterer Nachklapp einer schwierigen Beziehung, in der das Finale keine neuen Akzente setzten kann. Bleibt also nur zu hoffen, dass die neuen Schweizer Kommissarinnen Anna Pieri Zuercher und Carol Schuler mehr Elan entwickeln dürfen und der neue Standort Zürich nicht nur als optisch ansprechende Kulisse für gedrosselte Polizeiarbeit herhalten muss.

Die „Tatort“-Episode „Der Elefant im Raum“ wurde am Sonntag, dem 27. Oktober 2019, um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist danach in der Mediathek als Wiederholung im Stream verfügbar. In dieser Woche geht es nach Münster zum beliebten Duo Thiel und Boerne

„Tatort“-Quiz: Testet euer Wissen über Thiel, Boerne und Co.!

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