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„Ostwind – Der große Orkan“: Ein fesselnder Familienfilm mit Tricks und Botschaft

„Ostwind – Der große Orkan“: Ein fesselnder Familienfilm mit Tricks und Botschaft
© Constantin Film

„Ostwind – Der große Orkan“ ist endlich im Kino. Was euch erwartet und warum der Film auch für neue Fans absolut sehenswert ist, verraten wir euch hier.

Zu Beginn des Films verabschiedet sich Mika (Hanna Binke) nach Kanada. Zwar will sie dort nur für vier Wochen weilen, aber Ari (Luna Paiano) fällt der Abschied schwer und auch die Verantwortung für Ostwind soll sie in dieser Zeit alleine tragen. Sie verspricht, dieses Vertrauen nicht zu enttäuschen.

Ari hat sich allerdings mittlerweile wunderbar auf dem Gestüt Kaltenbach eingelebt, auch wenn man sie dort immer noch für nicht ganz „normal“ hält und sich eigentlich mehr Mädchenaktivitäten und Contenance von ihr wünscht. Stattdessen übt sie sich im Bogenschießen vom Pferde aus und schreckt auch nicht davor zurück, mit Ostwind durch einen heftigen Sommersturm zu reiten. Auf dem Weg trifft sie auf ein Zirkusgespann aus Vater und Sohn und kann gerade noch einen unschönen Pferdeunfall verhindern. Es stellt sich heraus, dass ihre neuen Bekannten Carlo (Matteo Miska) und sein Vater Nikolai (Nils Brunkhorst) Kunstreiter sind, die für einen Zirkus arbeiten, der sich auf Pferdeakrobatik spezialisiert hat. Star der Show: der alte Hengst Orkan, der abgesehen von seinem hohen Alter eine verblüffende Ähnlichkeit zu Ostwind aufweist.

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Den Zirkus seht ihr auch schon im Trailer:

„Ostwind“ neu entdeckt? Die Filme gibt es im Stream bei Disney+ in der Flatrate 

Ari trifft eine Entscheidung mit Konsequenzen

Ari besucht voller Neugier eine Show, doch dabei kommt es zu einem dramatischen Vorfall und Nikolai, Carlo und Orkan benötigen dringend Hilfe. Ari ist begeistert von der Akrobatik und will ihren neuen Freunden und auch Orkan unbedingt zur Seite stehen. Mithilfe einer Notlüge entzieht sie sich der Aufsicht der Kaltenbach’schen Bewohner*innen und zieht ins Zirkuszelt, gemeinsam mit Ostwind. Zunächst erscheint ihre Idee genial, doch schon bald entpuppt sich ihr vermeintlich perfekter Plan als eine große Fehlentscheidung mit heftigen Konsequenzen. Denn der Zirkusdirektor Yiri (Gedeon Burkhard) hat ein scharfes Auge, eine gute Kombinationsgabe und eine tiefschwarze Seele. Sehr schlecht für Ostwind, sehr schlecht für Ari. Erst als Mika früher als vorgesehen aus Kanada zurückkehrt, können sie gemeinsam das hoffnungslose Blatt wenden. Eine Rettung in letzter Minute.

Was bedeutet Verantwortung? Warum helfen wir anderen?

Neben der spannenden Geschichte an einem sehr schönen Schauplatz und der fantastischen Reitkunst, die Ari im Zuge ihrer Idee trainieren muss, wirft der Film auch zwischenmenschliche Fragen auf, die uns alle in unserem täglichen Handeln beschäftigen sollten. Was bedeutet es, Verantwortung für andere Lebewesen zu tragen, welche Grenzen sollten wir dabei nicht überschreiten? Und wenn wir anderen helfen, ist diese Hilfe wirklich so selbstlos oder bleibt letztlich immer unser eigenes Ego das Zentrum unserer Überlegungen und Handlungen? Was, wenn wir die Chance unseres Leben bekommen, aber andere dafür bluten müssen?

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Wir alle suchen nach einem Sinn, einer Bestimmung, einem Zuhause, doch, wenn wir das nicht in uns selbst finden können, sind wir manipulierbar und lassen uns für die Ziele anderer ausbeuten. Das, was Ari mit Ostwind macht, geschieht ihr letztlich selber durch die Machenschaften des Zirkusdirektors. Doch warum Ari in eine solche Situation kommt, ist völlig nachvollziehbar und deswegen auch lehrreich. Es kann uns allen passieren.

Fürsorge und Verantwortung zu übernehmen, bedeutet auch Macht – und die Grenze zum Missbrauch dieser ist fließend. Alles, was wir tun, hat Konsequenzen, weil niemand nur für sich allein steht, sondern wir nur Teile eines großen Ganzen sind und ohne Achtsamkeit können auch gute Absichten böse Folgen haben – für uns und andere. Kinder werden dies eher intuitiv erfassen, Erwachsene erinnern sich vielleicht an Momente in ihrem Leben, in denen sie ähnlich wie Ari handelten. Aber der Film zwingt niemanden, sich auf diese Überlegungen einzulassen, da ist keine moralische Keule, er funktioniert auch einfach als spannende Geschichte, in der auch der Humor natürlich nicht zu kurz kommt.

FSK 0 Jahre für „Ostwind – Der große Orkan“: Kleiner Elternratgeber

Eltern kennen ihre Kinder am besten und wer auch die „Ostwind“-Reihe schon kennt, weiß, dass es mitunter aufregend zugehen kann. So ist es auch bei „Der große Orkan“. Ari bringt sich und Ostwind in große Schwierigkeiten und diese Spannung gilt es auszuhalten. Zwar werden alle Konflikte positiv aufgelöst und für Fans des Pferdeprotagonisten gibt es auch eine tolle Überraschung, aber sehr sensiblen Kindern könnte es doch teilweise ein wenig zu lange dauern, bis die Welt wieder in Ordnung ist. Wir haben aber in dem Film nichts entdeckt, das sich wirklich nachhaltig auf die Stimmung auswirken könnte und würden ihn bedenkenlos von Jung bis Alt empfehlen. Denn, wie es sich gehört, bekommt der Bösewicht nicht, was er will und für Ari, Mika und Ostwind wendet sich alles zum Guten. Wenn euch beim Kinobesuch doch anderes widerfährt, hinterlasst es gerne als Hinweis an andere Eltern in den Kommentaren. Übrigens sind die „Ostwind“-Bücher von der Autorin, Drehbuchautorin und erstmals auch „Ostwind“-Regisseurin Lea Schmidbauer inzwischen auch als Reihe für Erstleser*innen erschienen.

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Fazit: Schade, wenn es wirklich der letzte Film wäre

Der Film, der eigentlich schon 2020 erscheinen sollte und dessen Premiere aufgrund des Lockdowns immer wieder verschoben werden musste, ist als Finale der Reihe angekündigt, aber wir haben die Hoffnung trotzdem nicht aufgegeben, dass doch noch ein sechster „Ostwind“-Film kommen könnte, denn immerhin soll im Oktober ein neues Buch erscheinen. Sollte es der letzte Film bleiben, ist der Abschluss gelungen. Und auch wenn es in der Hauptsache um das Schicksal zweier Pferde geht, muss man diese Tiere gar nicht besonders mögen, um sich von der Geschichte gut unterhalten zu lassen. Wenn man diese Tiere aber gerne mag, wird man sich auch in diesem Film an wunderschönen Aufnahmen erfreuen können. Besonders die Trickreitübungen von Ari machen unglaublich Spaß beim Zuschauen und wecken mit Sicherheit bei einigen Fans das Interesse für dieses Thema.

Wem all das nicht Grund genug für einen Kinobesuch ist, der möchte vielleicht einfach dem großartigen Thilo Prückner (Herr Kaan in allen „Ostwind-Filmen), der im Juli 2020 leider verstorben ist, die Ehre erweisen, seinen letzten Kinofilm anzuschauen.

„Ostwind – Der letzte Orkan“ läuft ab dem 29. Juli 2021 in den Kinos, die Spielzeiten in eurer Stadt findet ihr bei uns. 

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