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„Glass“: Was bedeutet das Ende? Shyamalan überrascht mit Twists anderer Art

„Glass“: Was bedeutet das Ende? Shyamalan überrascht mit Twists anderer Art
© Universal Pictures / Walt Disney

Der erste Superhelden-Blockbuster des Kinojahres 2019 „Glass“ hält einige Überraschungen für seine Zuschauer bereit – ganz so wie es für Filme von M. Night Shyamalan typisch ist. Doch was bedeuten sie? Und wie sind sie im Film-Universum der Reihe einzustufen?

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Glass“ ist das von langer Hand geplante kulminierende Sequel von „Unbreakable“ und „Split“ – den Superhelden-Filmen der etwas anderen Art von M. Night Shyamalan. Bereits vor über 19 Jahren hat er an der Idee einer Filmtrilogie gefeilt, wie er uns im Interview verriet.

GLASS - Interview mit Regisseur M. Night Shyamalan

Während im ersten Part „Unbreakable“ der Fokus auf David Dunn (Bruce Willis) lag, der mit besonderer Stärke gesegnet und unverwundbar ist, behandelt „Split“ das Wesen von Kevin Wendell Crumb (James McAvoy), der seine 23 verschiedenen Persönlichkeiten zur Horde zusammenfügt, um der gewaltbereiten 24. Persönlichkeit, bekannt als die Bestie, die Oberhand zu geben.

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Im dritten Film „Glass“ nun liegt das Hauptaugenmerk auf Elijah Price (Samuel L. Jackson), der sich das Superhelden-Alias Mr. Glass verpasst hat. Seine Stärke ist sein messerscharfer Verstand, doch seine größte Schwäche ist eine angeborene Glasknochen-Krankheit, sodass er bereits über 90 Brüche hatte und an den Rollstuhl gekettet ist.

An dieser Stelle möchten wir euch zunächst eine Spoilerwarnung aussprechen. Wir besprechen fortan das Ende von „Glass“ im Detail. Wollt ihr euch die Vorfreude am Film nicht nehmen, empfehlen wir euch nicht weiter zu lesen. Stattdessen könnt ihr euch in unserer spoilerfreien Kritik ein Bild über den Film machen und hier alle Spielzeiten in den deutschen Kinos einsehen.

Glass - Trailer 3 Deutsch

Das Ende von „Glass“: Geschlossen und offen zugleich

Auf den ersten Blick ist das Ende von „Glass“ ambivalent. Die Hauptcharaktere Elijah Price, David Dunn und Kevin Wendell Crumb müssen allesamt mit ihrem Leben bezahlen, während die Personen, die ihnen am nächsten stehen als eigentliche Helden identifiziert werden. Sie sollen die Gesellschaft über die Existenz von Superhelden unterrichten. Die Geschichte von Mr. Glass, The Overseer und der Horde wird zwar abgeschlossen, doch weitere Fortsetzungen über neue Helden, deren Kräfte sich noch nicht entfaltet haben, könnten folgen.

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Shyamalan hebt sich mit diesem Schlussbild bewusst von großen Franchisen wie dem Marvel Cinematic Universe ab, dass durch verwobene Geschichten und Querverweise bekannt ist. In „Glass“ wird uns ein Ende präsentiert, das sich klar an dem Ursprung von Comicbüchern orientiert. So wird etwa thematisiert, dass Superman zu Beginn seiner Comic-Helden-Karriere in den 1930ern Jahren noch nicht über das gesamte Ausmaß seiner Kräfte verfügte.

Was hat es mit den Kleeblättern auf sich?

Jede Person, die ein Kleeblatt-Tattoo trägt, wie Dr. Ellie Stapler (Sarah Paulson), gehört einer geheimen Gesellschaft an. Ziel ist es, die Existenz von Superhelden vor der Menschheit geheim zu halten, um die Balance der Welt zu garantieren. Würden erst einmal alle daran glauben, dass Superhelden existieren, sind Straftaten/Heldentaten nicht mehr zu vermeiden und ein Aufruhr könnte entstehen.

Nicht umsonst fragt Dr. Ellie Stapler im finalen Akt bei David Dunn nach, ob ihre Methode, den „Superhelden“ mit logischen medizinischen Begriffen ihre Kräfte zu erklären, fast dazu geführt hätte, dass David Dunn, Elijah Price und Kevin Wendell Crumb nun daran glauben, keine Menschen mit besonderen Kräften zu sein, sondern lediglich ausgeprägte Krankheiten zu haben. Erst als sich abzeichnet, dass der Kampf zwischen den Dreien zu eskalieren droht, schreiten weitere Kräfte der Kleeblatt-Organisation ein, um die Helden zu töten und weiterhin für ein Gleichgewicht auf Erden zu sorgen.

Zwar wird uns noch mit auf den Weg gegeben, dass es die Kleeblatt-Organisation bereits seit Anbeginn der Zeit gibt, doch wie viele Mitglieder sie haben und wie sie entscheiden, dass drastische Maßnahmen erlaubt sind, bleiben offene Fragen.

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Der Masterplan von Mr. Glass: Fluch und Segen zugleich

Das Ende von „Glass“ zeigt jedoch, dass die Geheimorganisation den messerscharfen Verstand von Elijah Price unterschätzt hat. Mit allerhand falschen Fährten und einer vorgespielten Lethargie gelang es Elijah zunächst die Horde auf seine Seite zu ziehen und gegen David Dunn zu hetzen. Sein Plan war es nie, die Eröffnung des neuen Hochhauses zu gefährden, sondern die drei Helden in einer Suizid-Mission vor laufenden Kameras aufeinander zu hetzen.

Die wohl wichtigsten Schachfiguren in seinem Plan waren die Angehörigen: Seine Mutter (Charlayne Woodard), Casey Cooke (Anya Taylor-Joy), die dank eines gemeinsamen Traumas die beruhigende Stimme für Kevin darstellt und David Dunns Sohn Joseph (Spencer Treat Clark). Alle drei glauben an die Kräfte dieser „Superhelden“ und zögern in ihrer Trauer nicht davor, die Welt zu verändern.

Im wichtigsten Twist des Films wird offenbart, dass Mr. Glass die ständige Video-Überwachung von Dr. Ellie Stapler zum Anlass genommen hat, um seinen Plan in die Tat umzusetzen: Die Erschaffung von neuen Superhelden, durch das bloße Offenbaren, dass es Superhelden geben kann. Er übermittelt den Live-Feed des Kampfes von den Überwachungskameras an die drei, die die Materialien in die Welt entsenden. Mit Kaffee in der Hand beobachten sie am Bahnhof 30th Street Station, wie die Welt Zeuge der übernatürlichen Ereignisse wird.

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Die „Eastrail 177“-Trilogie: Weitere Fortsetzungen möglich?

Der Ort, wo sich Casey, Joseph und Mrs. Price treffen, bildet dabei das perfekte Schlussbild für die „Eastrail 177“-Trilogie – also „Unbreakable“, „Split“ und „Glass“. Die 30th Street Station in Philadelphia war einst der gleiche Zielbahnhof in „Unbreakable“, wo der verunglückte „Eastrail 177“-Zug niemals ankommen sollte.

Elijah Price war für die Entgleisung verantwortlich, tötete alle 131 Passagiere, bis auf David Dunn, der als einziger überlebt hat und durch das Zugunglück erst seine übernatürlichen Kräfte entfalten konnte. Ebenso wurde in „Glass“ offenbart, dass der kleine Junge, den David Dunn damals am Gleis gerempelt hatte, niemand geringeres als Kevin Wendell Crumb war, der dank des Zugunglücks seinen Vater verlor und durch die gewalttätige Ader seiner Mutter erst seine multiple Persönlichkeit entwickelt hat. Elijah Price gelang es somit zwei Personen zu übernatürlichen Fähigkeiten zu verhelfen, so sein damaliger Plan.

Fortsetzung möglich?

Doch dürfen wir uns nun auf weitere Abenteuer wie „Unbreakable 4“, „Split 3“ oder „Glass 2“ freuen? Vermutlich eher nicht. M. Night Shyamalan hat bereits an vielen Stellen, etwa auch in unserem Interview, bekannt gegeben, dass diese Trilogie mit der Geschichte von „Glass“ ihren Abschluss findet.

Shyamalan betont, dass er den künftigen Fokus auf originelle Geschichten legen möchte, anstatt Filmuniversen zu erschaffen. In allen drei Produktionen war er als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent tätig und sicherte sich zugleich die Rechte an möglichen Fortsetzungen. Es kann somit kein weiterer Filmemacher ohne die ausdrückliche Erlaubnis von Shyamalan persönlich zu Werke gehen, um die Geschichte fortzuführen.

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Vielleicht bleibt dennoch ein Quäntchen Hoffnung auf eine mögliche Fortsetzung. Etwa könnte sich ein weiterer Teil um Casey Cooke drehen, die ganz wie David Dunn und Kevin Wendell Crumb einen Namen voller Alliterationen trägt und bereits ihr Geschick im Gespräch mit Kevin mehrfach unter Beweis stellen konnte. Oder wir werden Zeuge, wie die Kleeblatt-Organisation versucht, die letzte Tat von Elijah Price ungeschehen zu machen.

Bei aller Vorfreude auf mögliche Fortsetzungen schafft es Shyamalan mit „Glass“ ein Ende zu präsentieren, dass zwar Raum für weitere Geschichten öffnet, sich jedoch bewusst entscheidet, einen Schlussstrich hinter die bestehende Trilogie zu setzen.

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