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Fantasy-Fans in Aufruhr: Amazons Verfilmung habe eine der besten Buchreihen in „den Dreck gezogen“

Fantasy-Fans in Aufruhr: Amazons Verfilmung habe eine der besten Buchreihen in „den Dreck gezogen“
© Prime Video

Die „Silber“-Trilogie von Kerstin Gier gehört zu den beliebtesten Fantasy-Romanreihen für Jugendliche. Doch Amazons neue Filmadaption spaltet das Publikum.

Dass Buchverfilmungen nicht immer den Geschmack der Fans treffen, ist sicherlich kein Geheimnis. Zwar haben Reihen wie „Die Tribute von Panem“ und „Maze Runner“ bewiesen, wie erfolgreich Adaptionen beliebter Jugendromane die Filmwelt erobern können, doch es gibt auch genügend Gegenbeispiele: So hielt sich die Begeisterung für die „Percy Jackson“-Filme in den 2010er-Jahren in Grenzen, bei „Eragon“ lief es nicht anders. In diese Misere scheint sich nun auch Amazons neuer Fantasy-Titel einzureihen. Dabei war dessen Vorlage eigentlich so vielversprechend…

Dieser Artikel spiegelt die Meinung der Autorin wider und nicht zwangsweise die aller kino.de-Redakteur*innen.

„Silber“-Trilogie im Sammelschuber: Alle 3 Bücher im Komplettpaket

„Silber“-Trilogie im Sammelschuber: Alle 3 Bücher im Komplettpaket

Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 08.10.2024 20:52 Uhr

Wohl kaum eine Fantasy-Welt übt eine derart große Faszination auf uns aus wie die der Träume – das haben schon Filme wie „Inception“ und „Requiem for a Dream“ einschlägig bewiesen. Das Verlockende: Im Gegensatz zu Orten wie Hogwarts oder Mittelerde sind Träume für uns nahbar. Tatsächlich träumt ein Mensch in jeder Nacht. Ob wir uns dann am nächsten Morgen daran erinnern können, ist wiederum eine andere Frage.

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Dementsprechend wundert es wenig, dass die „Silber“-Trilogie aus der Feder von Kerstin Gier den Geschmack von jugendlichen (und erwachsenen) Fantasy-Fans trifft. In der Buchreihe verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Traum, als sich eine Gruppe Teenager einem düsteren Ritual widmet. Anfangs wirkt alles noch wie ein harmloses Spiel – doch als die neue Schülerin Liv Silber versehentlich in die Träume der Jungs stolpert, lässt sich allmählich erahnen, welche Gefahren sie damit heraufbeschworen haben.

Große Enttäuschung: Fans erkennen ihr Lieblingsbuch nicht wieder

Insgesamt erzählen drei Bücher von den traumhaften Bedrohungen, denen sich Liv, Grayson, Arthur, Jasper und Henry stellen müssen:

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Dem ersten Werk hat sich nun Amazon mit der Verfilmung „Silber und das Buch der Träume“ angenommen. Den Titel könnt ihr exklusiv bei Prime Video streamen. Doch anders als das Buch kann der Film beim Publikum nicht punkten. Ganz im Gegenteil: Während die Buchreihe bei Amazon durchweg mit 4,4 und 4,5 Sternen glänzen kann, kommt der Film gerade einmal auf eine Bewertung von 2,5 von fünf möglichen Sternen – und das, obwohl der Fantasy-Titel in Deutschland aktuell auf Platz 2 der Amazon-Streaming-Charts steht. Satte 32 Prozent der Zuschauenden hinterließen eine 1-Stern-Bewertung, darunter hauptsächlich Anhänger*innen der Vorlage. „Patrick“ kommentiert mehr als enttäuscht:

„Dieser Film ist ein Schlag ins Gesicht für ‚Silber‘-Fans. Ich, als Fan der Buchreihe, fühle mich betrogen. Die Macher dieses Films haben das Buch und dessen Kern nicht im Geringsten verstanden, sondern bloß die Marke ‚Silber‘ und ‚Kerstin Gier‘ genommen und mit einem völlig plumpen, unsinnigen Film durch den Dreck gezogen. […] Dieser Film widerspricht für mich allem, was ‚Silber‘ ist.“

„Hannah“ kritisiert:

„Klar kann man nicht 1 zu 1 das Buch verfilmen, aber auf ein paar mehr Details hätte man schon achten können.“

„Zacharias“ warnt gar:

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„Vorsicht, das hat nichts mit der Buchreihe zu tun. Wer eine Buchadaption erwartet, wird ganz groß enttäuscht. Es scheint fast so, als hätten die Drehbuchautoren das Buch maximal im Schaufenster gesehen oder mal den Klappentext gelesen. Manche Charaktere fehlen komplett, andere sind charakterlich so weit verändert, dass man sie nicht wiedererkennt. Die Handlung weicht vor allem am Ende komplett ab und es sind nur noch Grundzüge des Buchplots zu erkennen. Aber mal abgesehen von dem Inhalt ist zumindest der Türenkorridor visuell gelungen, aber leider war’s das dann auch schon.“

Ebenso kann „Nicolas“ dem Film nichts abgewinnen:

„Das Buch ist eines meiner absoluten Lieblingswerke. Von Anfang an ist es in keinster Weise dem Buch ähnlich. Ich war noch nie so sehr von einer Buchverfilmung enttäuscht.“

Doch auch viele Personen, die keinen direkten Vergleich zur Buchreihe haben, konnte „Silber und das Buch der Träume“ nicht überzeugen. „Kuestenfuchs“ zieht als Fazit:

„Ich kenne zwar die Romanvorlage nicht, aber der Film wird sicher kein Bestseller. Der Trailer sah wirklich gut aus. Den Film fand ich jedoch eher mittelmäßig.“

Kann euch der Trailer begeistern?

Sind 93 Minuten für einen Fantasy-Erfolg zu kurz?

Natürlich sollte an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass immerhin 32 Prozent der Filmbewertungen mit fünf Sternen einhergegangen sind. Eine derart positive Rezension ist für mich persönlich aber nicht nachvollziehbar. Zwar lassen sich durch die Traumwelten und das Thema des luziden Träumens spannende Ansätze erkennen, allerdings fehlt der Amazon-Verfilmung in meinen Augen die nötige Tiefe. Selbst, ohne die Buchvorlage zu kennen, wirken die Filmcharaktere auf mich flach und unstimmig. Eine Vielzahl an Entscheidungen und Handlungen ist mangels Hintergrundinformationen nur schwer nachvollziehbar.

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Da uns der Film regelmäßig in die Traumwelten der Jugendlichen entführt und obendrein deren schlimmste Albträume präsentiert, wären eigentlich intime und innige Momente zu erwarten. Doch die Gefühlswelt der Figuren kommt in den knapp bemessenen 93 Minuten schlicht und ergreifend zu kurz. Sobald ich drauf und dran war, eine Verbindung zu den persönlichen Geschichten der Jugendlichen aufzubauen, hat der Film einen harten Schlussstrich gezogen. Ohne noch einmal einen Blick zurück zu wagen, ist die Geschichte zum nächsten Handlungspunkt gesprungen. Vielleicht wären die Romane in Serienform besser aufgehoben gewesen?

Darüber hinaus fehlte mir ein gewisses Maß an persönlichen Interaktionen zwischen Liv und ihren neu gewonnenen Verbündeten. Nahezu aus dem Nichts sind sie befreundet, der kurze Weg zu dieser Verbindung wirkt auf mich jedoch nicht unbedingt glaubwürdig. Für eine enge Freundschaft braucht es nicht nur Zeit, sondern vor allem Vertrauen. Dass es den Jugendlichen vor allem an Letzterem mangelt, beweisen sie im Filmverlauf gleich mehrmals. In Anbetracht dessen, wie wenig sie miteinander kommunizieren und Persönliches miteinander teilen, hat mich das aber auch ehrlich gesagt nicht unbedingt überrascht.

„Silber und das Buch der Träume“: Gute Ansätze wurden zu früh fallen gelassen

Zugegeben, die Bilder – allen voran die Traumsequenzen – sind optisch tatsächlich sehr ansprechend umgesetzt. Der Traumkorridor mit den individuell gestalteten Türen sorgt für mystischen Flair, der bei einer solchen Thematik genau richtig platziert war. Doch sobald die düstere Atmosphäre für Spannung und Tempo hätte sorgen können, bricht die Stimmung ab.

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Zwischenzeitlich fühlte ich mich regelrecht wie in einem eigenen Traum, aus dem mich der Wecker immer genau dann gerissen hat, wenn die Geschichte eine spannende Wandlung hätte nehmen können. Vor allem durch das Thema des Träumens lässt sich tatsächlich sehr viel Potenzial erkennen, aber eben leider nur in Ansätzen. „Silber und das Buch der Träume“ hat meiner Meinung nach zu viele Möglichkeiten liegen lassen, um mit Titeln wie „Inception“ mithalten zu können. Den mittelmäßig bis enttäuschten Bewertungen kann ich mich deshalb nur anschließen.

Falls ihr nun auf der Suche nach Filmen mit Mindgame-Charakter seid, schafft dieses Video Abhilfe:

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