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Polizeiruf 110: Mörderische Dorfgemeinschaft

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Polizeiruf 110: Mörderische Dorfgemeinschaft: Eigentlich schade, dass der Titel dieses „Polizeirufs“ schon alles verrät. Allerdings wird ohnehin recht bald klar, dass der mutmaßlich ermordete Jurij in dem wie ausgestorben wirkenden Dorf irgendwo bei Magdeburg nicht viele Freunde hatte. Der Mann hatte einen Schlag bei den Frauen und hat das offenbar auch weidlich ausgenutzt, weshalb schon mal sämtliche männlichen Einwohner verdächtig sind. Ein Vater hat ihm...

Poster

Polizeiruf 110: Mörderische Dorfgemeinschaft

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Philipp Leinemann
Produzent
  • Iris Kiefer,
  • Ilka Förster
Darsteller
  • Claudia Michelsen,
  • Matthias Matschke,
  • Steven Scharf,
  • Ronald Zehrfeld,
  • Felix Vörtler,
  • Katharina Heyer,
  • Hans-Uwe Bauer,
  • Christian Beermann,
  • Katrin Wichmann,
  • Jutta Wachowiak,
  • Tom Keune,
  • Angela Scherz,
  • Urs Rechn
Drehbuch
  • Katrin Bühlig
Kamera
  • Jonas Schmager

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Eigentlich schade, dass der Titel dieses „Polizeirufs“ schon alles verrät. Allerdings wird ohnehin recht bald klar, dass der mutmaßlich ermordete Jurij in dem wie ausgestorben wirkenden Dorf irgendwo bei Magdeburg nicht viele Freunde hatte.

    Der Mann hatte einen Schlag bei den Frauen und hat das offenbar auch weidlich ausgenutzt, weshalb schon mal sämtliche männlichen Einwohner verdächtig sind. Ein Vater hat ihm sogar viel Geld gegeben, damit er abhaut. Nun ist Jurij tatsächlich verschwunden, doch sein Auto ist noch da, und im Kofferraum findet sich derart viel von seinem Blut, dass er vermutlich tot ist. Es gibt jedoch keine Leiche. Ohne Leiche kein Mord, ohne Mord kein Mörder. Das Dorf scheint mit der Tat davonzukommen; aber dann erhält die Polizei grausige Post.

    Das Beste an „Mörderische Dorfgemeinschaft“ (MDR) ist vielleicht der Umstand, dass sich der Film auf den Fall und nicht so sehr auf das Ermittlerduo Brasch und Köhler (Claudia Michelsen, Matthias Mattschke) konzentriert. Das war im ersten Sonntagskrimi von Philipp Leinemann, einem „Polizeiruf“ aus Rostock („Im Schatten“, 2016), noch ganz anders. Darin ging es zwar auch um eine Mördersuche, doch im Vordergrund stand das Miteinander der Ermittler. Dank Braschs Metamorphose von einer dissozial gestörten Kollegin zur beinahe ganz normalen TV-Kommissarin steht die geschlossene Gesellschaft des Titel-Ensembles im Mittelpunkt. Die Darsteller sind zwar wenig bekannt, aber dafür markant. Angesichts der vielen Rückblenden und der Beschreibung des Freigeistes als charismatischer Menschenfänger und Frauenheld ist die Besetzung der Rolle mit Tambet Tuisk allerdings etwas schwach ausgefallen.

    Das Drehbuch stammt von Katrin Bühlig, die für die „Bella Block„-Episode „Weiße Nächte“ 2008 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet worden ist. Zuletzt hat sie für den „Tatort“ aus Bremen mit „Im toten Winkel“ (2018) eine unangenehm realitätsnahe und entsprechend bedrückende Geschichte über alte Menschen erzählt, die sich das Leben nicht länger leisten können. Der elfte „Polizeiruf“ aus Madgeburg ist zwar von ganz anderem Kaliber, lebt aber ebenfalls in erster Linie von der Zeichnung der Figuren. Packend im Sinne herkömmlicher Krimispannung ist der ruhig erzählte Film allerdings nicht; das galt auch schon für „Im Schatten“. Trotzdem ist der „Polizeiruf“ sehenswert, zumal Leinemann, der fürs Fernsehen zuletzt die Komödie „Willkommen bei den Honeckers“ (2017) gedreht hat, den Bildern gemeinsam mit Kameramann Jonas Schmager eine reizvolle Optik gegeben hat: Der Hochsommerfilm zeichnet sich durch ein gleißendes Licht aus, das es in dieser Form zumindest in unseren Breiten gar nicht gibt. Schon die ersten Einstellungen mit Aufnahmen von Getreidefeldern bis zum Horizont sorgen auch dank der dumpfen, unheilverkündenden Untermalung für eine ganz spezielle Atmosphäre: Ein Jäger will einen zum Abschuss freigegebenen Wolf erlegen; Gastschauspieler Ronald Zehrfeld war Leinemanns Hauptdarsteller in „Wir waren Könige“ sowie in dem Kinothriller „Das Ende der Wahrheit“ (2019). Mit dem Rest des Films hat der Prolog zwar nichts zu tun, aber natürlich ist die Wolfsallegorie ein Schlüssel zur Geschichte. Auch im weiteren Verlauf sorgt Schmager immer wieder für bemerkenswerte Einstellungen. Als der Vater von Jurijs Freundin, bezeichnenderweise Wolf mit Nachnamen, ungebetene Besucher mit der Schrotflinte begrüßt, ragt der Gewehrlauf derart bedrohlich ins Bild, dass Kinobesucher bei einem 3D-Film unwillkürlich zurückzucken würden. tpg.
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