Coach Carter: Bewegendes Sportdrama, das das Leben schrieb, um einen Basketballcoach, der seiner Mannschaft zu sportlichen und schulischen Siegen verhilft.
Zurück zur Schule heißt es für
Samuel L. Jackson in dem bewegenden Sportdrama, nachdem er bereits in „
187 - Eine tödliche Zahl“ einen Pauker gespielt hatte. Diesmal mimt er den charismatischen Highschool-Basketballcoach Carter, der seine Schützlinge mit Disziplin und Fairness nicht nur auf dem Court, sondern auch im Klassenzimmer zu besseren Leistungen anspornt. Das Sportdrama im Stil von „
Friday Night Lights“ basiert auf einer wahren Geschichte und beweist einmal mehr, dass die besten Geschichten immer noch das Leben schreibt.
In dieser Inszenierung von „
Save The Last Dance„-Regisseur Thomas Carter (keine Verwandtschaft mit dem Titelhelden) ist das Geschehen statt in einer trostlosen texanischen Kleinstadt im kalifornischen Richmond angesiedelt, wo die Schul- und Sozialstatistiken nicht minder deprimierend sind. So machen lediglich 50 Prozent der Schüler der Richmond Highschool ihren Abschluss, davon gehen höchstens sechs Prozent zum College, und von drei schwarzen jungen Männern landen zwei im Knast. An diesen hoffnungslosen Aussichten will der engagierte Geschäftsmann Ken Carter etwas ändern, und so nimmt er eine Stellung als Basketballtrainer an seiner alten Schule an. Er findet ein Team von aggressiven Verlierertypen vor, die sich nur widerwillig seinem eisernen Regiment beugen. Nicht nur verlangt Carter zahllose Liegestützen und Laufsprints von ihnen. Wer in der Mannschaft spielen will, muss sich vertraglich verpflichten, einen Notenmindestdurchschnitt zu schaffen. Seine unkonventionellen Methoden machen sich schon bald bezahlt. Die Jungs beginnen ein Spiel nach dem anderen zu gewinnen. Doch dann findet Carter heraus, dass der Großteil der Mannschaft schulisch versagt. Wutentbrannt und enttäuscht bringt er ein Vorhängeschloss an der Turnhalle an (womit der echte Carter 1999 in den USA nationale Medienaufmerksamkeit erzielte), bis sich ihre Noten bessern. Mit diesem Verhalten provoziert Carter den Ärger der Eltern und riskiert seine Kündigung, doch die Jungs stehen mittlerweile hinter ihrem Coach und haben echten Teamgeist entwickelt. Letztlich führt sie ihr Zusammenhalt und ihre Motivation, sich eine bessere Zukunft zu erkämpfen, bis zur State Championship und für einige von ihnen zur Collegeausbildung.
Hauptdarsteller Jackson versieht seine Titelfigur mit emotionalen Feuer, so dass man von Carters Fähigkeit überzeugt ist, einen Lebens verändernden Einfluss ausüben zu können. Von den einzelnen Schülern werden ein paar über die üblichen eindimensionalen Klischees hinaus charakterisiert. Darunter finden sich Kenyan (Rob Brown), der einer Zukunft mit seiner schwangeren Freundin (Sängerin Ashanti in ihrem Filmdebüt) skeptisch entgegensieht; der rebellische Timo Cruz (Rick Gonzales), der für ein Leben als kleiner Drogendealer prädestiniert zu sein scheint und Carters eigener Sohn Damien (Robert Richard), der von seiner renommierten Privatschule wechselt, um unter seinem Vater spielen zu können. Zwar wartet diese Mischung aus Sportfilm mit obligatorischer Underdog-Dynamik und sozialkritischem Ghettodrama (selbst Abtreibung wird angesprochen) mit keinen brandneuen Aspekten auf, dennoch könnte diese MTV-Films-Produktion (mit relativ dezentem Score, der sich erwartungsgemäß auf HipHop und R&B koonzentriert) sowohl Eltern als auch Jugendlichen zusagen (zumindest im Ursprungsland). ara.