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Saat des Terrors

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Saat des Terrors: Daniel Harrich beschreibt in seinem neuen Polit-Thriller, wie westliche Geheimdienste den islamistischen Terrorismus groß gemacht haben. In den Achtzigerjahren hatte die CIA maßgeblichen Anteil an der Gründung von Al-Qaida, deren Mitglieder damals in Afghanistan gegen die Sowjets kämpften. Von dieser Saat des internationalen Terrorismus‘ erzählt Daniel Harrich in seinem aufwändigen und äußerst komplexen Polit-Thriller...

Poster

Saat des Terrors

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Daniel Harrich
Produzent
  • Danuta Harrich-Zandberg,
  • Prof. Jochen Kölsch,
  • Walter Harrich
Darsteller
  • Christiane Paul,
  • Heiner Lauterbach,
  • Axel Milberg,
  • Navid Negahban,
  • Crispin Glover,
  • Reza Brojerdi,
  • Robert Seeliger,
  • Ankita Makwana
Drehbuch
  • Daniel Harrich,
  • Gert Heidenreich
Musik
  • Ian Honeyman
Kamera
  • Gernot Roll

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,7
6 Bewertungen
5Sterne
 
(4)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(2)

Kritikerrezensionen

  • Daniel Harrich beschreibt in seinem neuen Polit-Thriller, wie westliche Geheimdienste den islamistischen Terrorismus groß gemacht haben.

    In den Achtzigerjahren hatte die CIA maßgeblichen Anteil an der Gründung von Al-Qaida, deren Mitglieder damals in Afghanistan gegen die Sowjets kämpften. Von dieser Saat des internationalen Terrorismus‘ erzählt Daniel Harrich in seinem aufwändigen und äußerst komplexen Polit-Thriller. Die Handlung setzt allerdings erst gut zwanzig Jahre später ein: Hauptfigur Jana Wagner (Christiane Paul), eine in Pakistan stationierte Agentin des Bundesnachrichtendienstes, gerät zwischen die Fronten, weil sie ihre Arbeit nicht länger mit ihrem Gewissen vereinbaren kann. Harrich, der das Drehbuch gemeinsam mit Gert Heidenreich geschrieben hat, startet mit einem spektakulären Knalleffekt, als bei einem Treffen Janas mit CIA-Agenten eine Bombe explodiert. Dann springt der Film drei Wochen zurück: Eine pakistanische Frau verrät Jana, dass ihr Ehemann, ein wichtiger Informant des BND, Anschläge auf touristische Ziele in Mumbai plane. Janas Warnungen verhallen jedoch ungehört. Die gleichen Terroristen werden Jahre später auch in Europa aktiv; die Pariser Anschläge vom November 2015 hätten womöglich schon 2008 verhindert werden können.

    Daniel Harrich ist einer der ganz wenigen deutschen Regisseure, die sich in ihren Arbeiten ständig mit hochbrisanten Themen befassen. Dabei gelingt es ihm regelmäßig, komplizierte Zusammenhänge verständlich zu erzählen, ohne sie zu vereinfachen: „Meister des Todes“ (2015) prangerte fragwürdige deutsche Waffenlieferungen in Krisenregionen an, „Gift“ handelte vom milliardenschweren Handel mit gefälschten Medikamenten. Immer wiederkehrendes Element der Geschichten ist die Einsamkeit der jeweiligen Hauptfigur. Oft handelt es sich dabei um Personen, denen es ähnlich wie Jana Wagner ergeht: Als BND-Agentin ist sie mitverantwortlich für die Ereignisse, aber dann wird sie mehr und mehr zur Kritikerin ihres Umfelds; so ging es auch den Protagonisten von „Meister des Todes“ und „Gift“. Wie gut der Ruf des Regisseurs ist, zeigt sich an der stets hochkarätigen Besetzung. Heiner Lauterbach ist seit Harrichs fesselndem Kammerspieldebüt „Ein schmaler Grat“ (2012) immer dabei; „Saat des Terrors“ ist bereits die fünfte Zusammenarbeit. Hier spielt er Janas Bodyguard: Sicherheitsmann Nicholas Krüger ist der einzige, dem die Agentin vertrauen kann. Mit einer einfachen, aber wirkungsvollen Szene verdeutlicht Harrich die fundamentale Verunsicherung seiner Heldin, als sie selbst dem treuen Nicholas zutraut, Informationen weitergegeben zu haben.

    Momente dieser Art sorgen dafür, dass „Saat des Terrors“ auch emotional funktioniert, was angesichts des Faktenreichtums und der Unübersichtlichkeit der Verhältnisse nicht unwichtig ist. Mit der Bildgestaltung setzen der Regisseur und sein bevorzugter Kameramann, der renommierte Gernot Roll, weitere Akzente. Aufnahmen aus der vertikalen Vogelperspektive geben dem ohnehin aufwändig wirkenden Film einen Kino-Look, Licht und Farbgebung schaffen gemeinsam mit der Musik (Ian Honeyman) eine orientalische Atmosphäre; diverse Spiegel-Bilder deuten das doppelte Spiel an, das viele der Beteiligten treiben. Das gilt vor allem für den Chef des pakistanischen Geheimdienstes: Oberst Baqri zeichnet sich durch eine ungewöhnliche Vorliebe für Lübecker Marzipan aus und ist dank Navid Negahban eine der faszinierendsten Figuren des Films. Der gebürtige Iraner hat eine Weile in Deutschland gelebt, bevor er nach Hollywood ging und dort als Darsteller des Terroristen Abu Nazir aus der US-Serie „Homeland“ Furore machte. Hierzulande hat er mit seinen markanten Gesichtszügen zuletzt einen „Tatort“ („Die Feigheit des Löwen“, 2014) geprägt. tpg.
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