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Familienerbe

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Familienerbe: Tragikomödie um eine Geschwistergruppe, die nach dem Unfalltod der Eltern um das Erbe des traumhaft gelegenen Hauses in Streit gerät.

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Holger Haase
Produzent
  • Katrin Kuhn,
  • Michael Souvignier,
  • Till Derenbach
Darsteller
  • Ulrike C. Tscharre,
  • Torben Liebrecht,
  • Christina Hecke,
  • Lucas Prisor,
  • Ivy Quainoo,
  • Walter Kreye,
  • Anne-Marie Lux,
  • Sabine von Maydell,
  • Florian Kleine,
  • Jo Jung
Drehbuch
  • Simone Kollmorgen
Kamera
  • Friederike Heß

Kritiken und Bewertungen

5,0
1 Bewertung
5Sterne
 
(1)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

  • Familienerbe: Tragikomödie um eine Geschwistergruppe, die nach dem Unfalltod der Eltern um das Erbe des traumhaft gelegenen Hauses in Streit gerät.

    Tragikomödie um eine Geschwistergruppe, die nach dem Unfalltod der Eltern um das Erbe des traumhaft gelegenen Hauses in Streit gerät.

    Fast alle großen Komödien haben einen tragischen Kern; oft machen nur Nuancen den Unterschied zum Drama aus. Der komische Effekt entsteht meist durch äußere Einflüsse, die für unerwartete Wendungen der Geschichte sorgen. „Komödie ist Tragödie plus Zeit“, heißt es in Woody Allens Film „Melinda und Melinda“ (2004): weil sich die Komik oft erst im Rückblick erschließt. „Komödie ist Tragödie plus Abstand“ würde es noch besser treffen, denn für Außenstehende sind bestimmte Ereignisse durchaus erheiternd; für die Betroffenen dagegen eher nicht. Deshalb wirkt es sich prompt kontraproduktiv aus, wenn auch die Figuren lustig angelegt sind; und das ist das große Manko von „Familienerbe“.

    Die Handlung beginnt mit den Vorbereitungen eines Festes. Drei Geschwister wollen ihre Eltern anlässlich eines runden Hochzeitstags mit einer Feier überraschen, doch dazu kommt es nicht: Die beiden werden Opfer eines tragischen Unfalls. Prompt streiten sich die Kinder um das traumhaft direkt am Wasser gelegene Elternhaus, denn Maren (Ulrike C. Tscharre) würde leer ausgehen: Der Vater hat sie zwar wie ein eigenes Kind großgezogen, aber sie ist nicht seine leibliche Tochter. Erben würden daher nur Leonie (Christina Hecke) und Mattes (Lucas Prisor), also kehrt Maren das Testament buchstäblich unter den Teppich. Damit die Geschichte (Buch: Simone Kollmorgen) noch ein bisschen komplizierter wird, verliebt sich Mattes in eine junge Künstlerin (Anne-Marie Lux), nicht ahnend, dass sie das Ergebnis eine dreißig Jahre zurückliegenden Seitensprungs seines Vater ist.

    Eher unnötig ist dagegen die Idee, aus Leonie eine Gender-Wissenschaftlerin zu machen, die eine konkrete geschlechtliche Zuordnung ablehnt und deshalb Leo genannt werden will. Sie ist lesbisch und mit ihrer Assistentin Lissai (Ivy Quainoo) liiert, was sie aber aus unerfindlichen Gründen nicht zugeben will. Außerdem kommt es ständig zu Zusammenstößen mit Marens Mann Torsten (Torben Liebrecht), dessen Intoleranz mitunter reaktionäre Züge annimmt. Das soll im Rahmen des Films vermutlich ironisch wirken, könnte aber nach hinten losgehen, weil Torsten zumindest dem konservativen Teil des ohnehin eher älteren ARD-Publikums mit seinen Aussagen zum „Gender-Wahn“ aus der Seele sprechen dürfte. Auffällig ist auch, wie sich die Kamera (Friederike Heß) an Lissais Körper ergötzt. Damit übernimmt sie zwar Torstens Perspektive, aber dieser sexuelle Blick auf die einzige dunkelhäutige Frau im Ensemble ist zumindest fragwürdig.

    Aus all‘ dem hätte dennoch ein sympathischer Zeitvertreib werden können, zumal der Stoff bei Holger Haase in den besten Händen zu sein schien. Die ARD hat kürzlich seinen Freitagsfilm „Freundschaft auf den zweiten Blick“ gezeigt, eine famos gespielte, sehr berührende Tragikomödie mit Jürgen Heinrich als Witwer, dessen Frau beizeiten dafür gesorgt hat, dass er den Anschluss ans Leben nicht verpasst. Zuletzt hat Haase vorwiegend Beiträge für die nicht minder sehenswerte ZDF-Reihe „Ella Schön“ (mit Annette Frier als autistische Juristin) gedreht. Auch seine überwiegend für Sat.1 entstandenen früheren Komödien („Bollywood lässt Alpen glühen“) waren ausnahmslos ein großes Vergnügen. In Haases Filmografie gab es bislang nur einen Ausreißer: Die ARD-Komödie „Ein Dorf rockt ab“ (2017) über ein Heavy-Metal-Festival in der Provinz hat ihr Potenzial verschenkt, weil die Gags mit dem Vorschlaghammer inszeniert waren. „Familienerbe“ leidet unter einer ähnlichen Unzulänglichkeit: Ausgerechnet Hauptdarstellerin Ulrike C. Tscharre, die sich in vielen Filmen als Meisterin der Zwischentöne profiliert hat, übertreibt ihren mimischen Eifer maßlos; auch ihr ausgeprägter schwäbischer Dialekt soll vermutlich als Comedy-Signal fungieren. Torben Liebrecht schießt als Torsten ebenfalls mehrfach übers Ziel hinaus. Schön anzuschauen sind allerdings die Seeaufnahmen; aber das ist auch das Mindeste, was man von einem Bodenseefilm erwarten darf. tpg.
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