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Fakten und Hintergründe zum Film "Die wilden Kerle 5"

Fakten und Hintergründe zum Film "Die wilden Kerle 5"

Mehr zum Film? Wir haben die wichtigsten Hintergründe und Fakten für Dich gesammelt: detaillierte Inhaltsangaben, Wissenswertes über die Entstehung des Films, ausführliche Produktionsnotizen. Klick rein!

Interview Joachim Masannek

Die Erfolgsgeschichte der Wilden Kerle liest sich wie ein Märchen. Bist du stolz auf das Erreichte?

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Natürlich. Aber ich bin vor allen Dingen stolz, dass ich in der Bavaria drehen durfte. Denn vor etwa 25, 26 Jahren, als ich beschlossen habe, dass ich Filme machen möchte, wurde auf diesem Gelände „Die unendliche Geschichte“ gedreht. Damals hätte ich nie gedacht, dass ich das auch einmal machen darf. Und jetzt war ich mit DWK5 in der größten Halle der Bavaria, hatte ein bombastisches Set und durfte zwölf Tage dort drehen. Das war super.

Inzwischen sind fünf Wilde-Kerle-Leinwand-Abenteuer abgedreht. War so etwas am Anfang auch nur im Ansatz abzusehen?

Als wir den ersten Film gemacht haben, haben wir davon geträumt, dass es drei Filme geben wird, und danach wollten wir aufhören. Aber dann war es so, dass die Kinder den vierten und fünften Teil haben wollten.

Beim vierten war es spannend, den Sprung vom Kinderfilm zum Jugendfilm zu schaffen und trotzdem noch alle Altersgruppen zu bedienen. Außerdem war es interessant auszuprobieren, wie weit man Fantasy-Elemente mit hineinbringen durfte. Und nach dem vierten Teil wussten wir, dass man nun eigentlich alles machen kann, weil die Wilden Kerle in eine in sich geschlossene Abenteuerwelt hineingeraten waren. Und damit war auch der fünfte Teil möglich.

Wenn du an den ersten Teil zurückdenkst … Was kommt dir da als Erstes in den Sinn?

Das Hochwasser in Prag. Und dann haben wir da ja zum ersten Mal Fußball gedreht und damit ziemlich gekämpft. Und natürlich das Bergfest, auf dem ich die ersten Ausschnitte gesehen habe und keiner gedacht hat, dass daraus jemals ein Film werden könnte.

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An die Kinder erinnere ich mich, wie klein sie damals waren. Wir haben ja jetzt mit Kevins Bruder gedreht, und Sandro ist gerade in dem Alter, in dem Kevin damals war. Da merkt man schon, wie viel Zeit vergangen ist. Und außerdem war damals alles noch viel kleiner und improvisierter und auch viel realistischer.

Wie wichtig war es, dass die Geschichten der Wilden Kerle mit den Kindern mitgewachsen sind?

Die Storys der Wilden Kerle werden immer auf Augenhöhe der Kinder erzählt. Im ersten Teil war alles noch neu. Es gab ja nur die Bücher und auch meine Jungs hatten das Gefühl, dass das, was wir da machen, alles wahr, alles echt ist. Und als sie größer wurden, musste man die Welten so erschaffen, dass sie sie auch geglaubt, ernst genommen haben. Deswegen waren irgendwann auch mal die Motorräder wichtig, und im aktuellen Teil ist durch die Vampirgeschichte das Thema Liebe noch mehr hinzugekommen.

Wie bist du überhaupt auf das Thema für DWK5 gekommen?

Ich wollte schon immer einen Vampirfilm machen. Ich hatte sogar einmal vor, eine Vampirbuchreihe zu schreiben, für Kinder und Jugendliche. Und eigentlich wollten wir schon im letzten Jahr die Wilden Kerle mal mit Vampiren zusammenbringen. Doch das wäre zu früh gewesen. Denn Wilson hatte im letzten Jahr noch ganz schön Respekt davor, Horizon zu küssen. Sie waren einfach noch nicht so weit.

Was fasziniert dich denn eigentlich so an diesen Blutsaugern?

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Am Vampirthema interessiert mich vor allen Dingen dieses Liebeselement. Und auch das Selbstverliebtsein, immer allen gefallen zu wollen und immer schön zu sein. Im letzten Jahr kam einer der Wilden Kerle einmal zu mir und sagte, manchmal wünsche er sich fast, eine nicht so leichte Kindheit gehabt zu haben – das heißt, die Kids leben in einer Sehnsucht nach etwas. Was ich ihnen jetzt mit diesem Film erzählen will, ist, dass man das Leben verpasst, wenn man immer nur in der Sehnsucht lebt. Denn das Leben ist das, was jeden Tag passiert, und genau das ist ja auch das Schöne.

Wie haben sich die Wilden Kerle im Laufe der Jahre und der Abenteuer verändert?

Sie sind natürlich erwachsener geworden, aber was die Gruppe und ihren Zusammenhalt betrifft, da haben sie sich nicht verändert. Es geht eigentlich nur darum, dass die Interessen, die Konflikte anders gelagert sind. Ansonsten ist es vom Grundgerüst dasselbe geblieben.

Die Gegenspieler der Wilden Kerle im fünften Teil sind, wie bereits gehört, Vampire…

Ihr Anführer heißt Darkside. Er glaubt fest daran, dass das Leben nur dann schön ist, wenn man sich nach etwas sehnt. Er behauptet, dass man einen Sonnenuntergang, den man jeden Tag sieht, gar nicht mehr wahrnimmt. Und dass man die Sonne nur lieben kann, wenn man sie nicht mehr sehen darf und sich daran erinnern muss. Das Problem der Vampire aber ist, dass sie, sobald sie gestorben, also Vampir geworden sind, ihre Gefühle verlieren, nichts mehr empfinden und sich nur noch nach dem wirklichen Leben sehnen.

Du lässt dich ja gerne auch von anderen Filmen inspirieren. Was waren denn diesmal deine Vorbilder?

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Ich habe natürlich viele Vampirfilme geguckt. Aber als ich zum ersten Mal nach längerer Zeit „Interview mit einem Vampir“ wieder gesehen habe, dachte ich mir, das ist ja dieselbe Geschichte.

Bei DWK5 war vor allem die Überlegung wichtig: Wie gestalten wir die Vampire? Im März 2007 war ich auf der Leipziger Buchmesse und dort war es so, dass Kinder und Jugendliche, die in Manga-Kostümen erschienen sind, freien Eintritt hatten. Und dann standen da Hunderte, Tausende in ihren Kostümen vor den Hallen der Buchmesse, in denen normalerweise nie etwas passiert. Diese Kostüme waren so wild und bunt, da war alles drin — vom Retro-Rokoko bis hin zur Fantasy — und da dachte ich mir: Das ist genau die richtige Welt für die Vampire.

Noch einmal zurück zum Phänomen Wilde Kerle. Hast du eine Vermutung, wo dieses letztendlich herrührt?

Inzwischen ist das ein Hype geworden, der aus sich selbst heraus lebt. Ich glaube, ein ganz wichtiger Punkt am Anfang war, dass es die Wilden Kerle in Wirklichkeit gegeben hat, dass es eine authentische Geschichte war. Außerdem war es wichtig, dass es sich nicht um aufgewärmte Geschichten gehandelt hat, die schon von den Eltern gelesen worden sind und für die sich Kinder eigentlich gar nicht interessieren.

Dann kam mit Sicherheit dazu, dass die Wilden Kerle so cool sein dürfen. Sie sind richtige Helden und dieses Genre mit wirklichen Kinohelden gibt es ja in Deutschland nicht. So etwas ist nur im Ausland erlaubt. In Deutschland werden Fantasy- oder Abenteuer-Filme immer nur als Parodie gemacht.

Gibt es ein Element, das sich in allen Wilde-Kerle-Geschichten wiederholt?

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Es wird immer davon erzählt, wie man stark werden kann, und dazu gehört, dass die Wilden Kerle immer vor irgendetwas Angst haben. Sie lernen, dass es besser ist, diese Angst zuzugeben als diese zu verheimlichen. Und dass man bestimmte Ängste gar nicht haben muss. Daraus ist so eine Mischung aus weichem Kern und harter Schale entstanden, und das mögen vor allem die Mädels bei den Jungs. Aber auch die Mädchen unterscheiden sich in den Wilde-Kerle-Filmen gar nicht so sehr von den Jungs, sie sind gleichberechtigt, sind auf der einen Seite stark, auf der anderen dürfen sie trotzdem weiblich sein und sich auch so kleiden wie Mädchen.

Letzte Frage: Gibt es ein Leben nach den Wilden Kerlen?

Wir wissen im Moment alle noch nicht, ob wir uns ein Leben ohne Wilde Kerle vorstellen können, weil wir jetzt die letzten sechs Jahre kaum etwas Anderes gemacht haben. Ich weiß auch noch nicht, ob es der letzte Film sein wird. Das sollte man auch nie behaupten. Ich weiß nur, dass ich in diesem Jahr etwas schreiben muss, was ich dann im nächsten Jahr drehe — und das wird nicht Wilde Kerle sein. Deswegen werde ich im nächsten Sommer vielleicht an einem Ort sitzen, wo es warm ist, und werde nur schreiben.

Interview mit Ewa Karlström und Andreas Ulmke

DWK5 ist im Kasten. Zeit, auf eine unglaubliche Erfolgsgeschichte zurückzublicken…

Ewa Karlström: An den Kindern sieht man am deutlichsten, wie die Zeit vergangen ist. 2002 drehten wir in Prag den ersten Teil, die Kerle waren damals neun bis elf Jahre alt. Es war eine sehr anstrengende Produktion, unter anderem wegen der Jahrhundertflut, von der Prag massiv betroffen war. Wir alle haben nicht geahnt, dass dies der Anfang einer solchen Erfolgsgeschichte sein sollte. Seit dieser ersten Drehzeit sind die Kinder und mit ihnen die Geschichten gewachsen, die Fangemeinde wurde von Jahr zu Jahr größer und letztendlich sind auch wir selbst und die Firma damit immer weiter gewachsen. Für die Kinder und auch für viele Fans ist es ein großes Stück Jugendzeit, an die sie sich hoffentlich immer gerne zurückerinnern werden.

Andreas Ulmke-Smeaton: Ich bin wirklich sehr stolz, weil wir in den letzten Jahren immer wieder eine Schippe draufgepackt haben, produktionsmäßig noch aufwändiger geworden sind, und dass wir dieses Mal in der Bavaria gedreht haben — ich glaube, das Studio 12 ist die größte Halle Europas. Das ist einfach der Wahnsinn, welche Opulenz diese Halle besitzt. Da muss man erst einmal kräftig durchatmen.

Hättet ihr jemals gedacht, dass ihr letztendlich fünf Kinoabenteuer von den Wilden Kerlen produzieren werdet?

Ewa Karlström: Wir haben beim ersten Teil beschlossen: Wenn der Film die Besucher-Million schafft, dann machen wir einen zweiten Teil. Die hat er nur ganz knapp verfehlt, aber weil wir alle so begeistert von der Vorstellung waren weiterzumachen, haben wir uns an die Arbeit für den zweiten Teil gemacht. Danach blieb es bei unserem Kriterium: Wenn der nächste Teil den Vorgänger schlägt, dann machen wir weiter. Und so war es dann auch, aber kalkuliert war das nie. So ein Phänomen ist nicht berechenbar.

Was war euch bei den Wilden Kerlen immer besonders wichtig?

Andreas Ulmke-Smeaton: Erstens, dass wir die Geschichte auf Augenhöhe der Kinder erzählen. Zweitens, dass wir mit den Kindern mitaltern, also dass die Geschichte so weiter erlebt wird, dass die Kinder auch noch Rollen spielen, die ihrem Alter angemessen sind. Wir sind auch immer fantastischer geworden, jetzt sogar bei Vampiren gelandet! Und jetzt weiß ich auch nicht mehr weiter …

Wie seid ihr auf das Thema Blutsauger gekommen?

Andreas Ulmke-Smeaton: Wir hatten schon seit zwei, drei Jahren gemeinsam mit Joachim die Idee, einen Vampirfilm zu drehen. Und nachdem der Wilde-Kerle-Erfolg immer größer geworden ist und wir eine Geschichte finden mussten, die zu den Wilden Kerlen passt, haben wir gesagt: Lass die Wilden Kerle doch Vampire treffen. Dann haben wir auch das Teenager-Publikum mit dabei, werden mit den Kerlen erwachsen und es ist ein neues Thema, das die Kids hoffentlich interessiert.

Welchen Anteil hat Autor und Regisseur Joachim Masannek an diesem gigantischen Erfolg?

Ewa Karlström: Joachim ist der Schöpfer der Wilden Kerle und die Filme hätte niemand außer ihm auf diese Weise machen können. Joachim hat eine unglaubliche Fantasie und seine große Gabe ist es, ganz genau zu wissen, was die Kinder sehen wollen. Er bleibt dabei auch immer auf der Höhe der Kinder und erzählt nie von oben herab. Es sind eigentlich Erwachsenenfilme für Kinder. Mit den späteren Teilen ist ja fast so etwas wie ein neues Genre entstanden: deutsche Fantasy-Action-Filme für Kinder und Jugendliche. Seine beiden Söhne spielen auch mit und die Nähe zu ihnen hilft ihm sicher dabei, das Lebensgefühl der Kids so genau zu spüren.

Inwieweit hat sich die Altersstruktur der Wilde-Kerle-Fans verändert?

Ewa Karlström: Wir müssen jedes Mal den Spagat vollbringen, die Kleinen und gleichzeitig auch die älter gewordenen Fans, hauptsächlich Mädchen, zu bedienen. Unsere Kernzielgruppe würde ich wie folgt definieren: Jungs zwischen fünf und neun Jahren und Mädchen zwischen neun und 14 Jahren. Dies ist eine sehr große Bandbreite und auch ein richtiges Phänomen, dass Kindergartenkinder gemeinsam mit Teenies begeistert aus den Kinos strömen. Es ist nicht so einfach, beide Gruppen gleichzeitig zu bedienen, aber ich finde, dass uns das bisher ganz gut gelungen ist. Und ich denke, im fünften Teil werden wieder alle auf ihre Kosten kommen.

Was ist nun eigentlich das Faszinierende an den Wilden Kerlen?

Ewa Karlström: Ich denke, dass zum einen dieser Gang-Charakter eine große Rolle spielt. Alle Kinder lieben Cliquen und Bandenbildung, das ist von sechs bis 16 Jahren einfach ein großes Thema. Die Wilden Kerle sind unangepasst und mutig, haben eine „eigene Sprache“, ein eigenes Logo, eine bestimmte Art von Kleidung etc. — das lieben die Kids. Außerdem sind die Wilden Kerle keine „glatten“ Schauspieler, und jedes Kind hat das Gefühl, das könnte es selbst sein. So entsteht eine direkte Identifikation, die natürlich durch die Tatsache, dass es deutsche Kinder sind, verstärkt wird. Es existierte hier ein Riesenbedarf an deutschen Stars zum Anfassen. Es gibt sicher noch viele, viele Gründe mehr …

Andreas Ulmke-Smeaton: Man kann nur vermuten, was das Geheimnis des Erfolgs der Wilden Kerle ausmacht, weil wir letztendlich alle von diesem Erfolg überrannt worden sind. Ich glaube, dass man sich gut mit den Wilden Kerlen identifizieren kann. Außerdem gibt es so viele charismatische Persönlichkeiten, viele der Zuschauer können ihre Sehnsüchte da hineininterpretieren. Und bei den Mädchen ist es einfach so, dass sie die Jungs ganz toll finden. Die sehen ja auch alle bombig aus. Also wenn ich ein 13-jähriges Mädchen wäre, dann würde ich mich wahrscheinlich auch in einen der Jungs verlieben, wenn nicht gar in alle. Fazit: Wilde Kerle sind schnell, wild, saucool und echte Popstars.

Sechs Jahre Wilde Kerle bedeutet auch sechs Jahre Zusammenarbeit mit Joachim Masannek. Wie war es denn mit ihm?

Ewa Karlsträm: Die Zusammenarbeit mit Joachim war von Anfang an sehr gut. Man bekommt im Laufe der Jahre natürlich immer mehr Vertrauen zueinander und man weiß, wie man den anderen zu nehmen hat. Die Arbeit war immer eine große Freude, fruchtbar und konstruktiv, und das ist sie bis heute geblieben. Oft ist es ja so, dass Erfolg auch viele Probleme im Zwischenmenschlichen mit sich bringt, und ich bin sehr froh, dass das zwischen uns nie ein Problem war, das finde ich sehr, sehr schön.

Andreas Ulmke-Smeaton: Joachim lebt die Wilden Kerle, er ist ein Wilder Kerl, er ist derjenige, der diese Welt erschaffen hat und auch genau weiß, wie sich jeder einzelne Wilde Kerl und auch jeder Gegner der Kerle darin bewegt. Er ist wahrscheinlich der beste Ausstatter, den man sich vorstellen kann, und nur dadurch kann er diese Opulenz und Bilderwelt herstellen. Und er hat hervorragend damit umzugehen gelernt, dass alles immer größer wird. Es ist nämlich wahnsinnig schwierig, in einem Team von über 100 Leuten jedem Einzelnen klarzumachen, was man will, worauf es ankommt, und dabei nicht den Überblick zu verlieren, sondern letztendlich die große Vision auf die Leinwand zu bringen.

Warum muss man sich eigentlich DWK5 unbedingt ansehen?

Ewa Karlström: Der fünfte Teil ist sehr spannend und man wird hier von den Wilden Kerlen in eine ganz neue Welt mitgenommen. Leon verschwindet und die Wilden Kerle müssen herausfinden, wo er ist und was mit ihm passiert ist. Dabei gelangen sie ins Reich der Vampire. Die Fußballszenen sind dieses Mal gigantischer denn je, es gibt viel Action, Spannung und Liebe — insgesamt ein richtig großer Kinospaß!

Andreas Ulmke-Smeaton: Man muss den fünften Teil unbedingt ansehen, weil man wissen will wie es weitergeht, weil die Welt, in der sich die Wilden Kerle bewegen, eine völlig neue ist, und weil es der große Abschluss der fünf Teile ist. Es ist das große Finale!

Produktion - Wildes Set in der Bavaria

Wild und kein Ende. Am 3. Juli 2007 begannen die Dreharbeiten zum fünften Teil der Wilde-Kerle-Abenteuer. Und weil man in den letzten Jahren immer wieder Pech mit dem Wetter hatte, sollte es dieses Mal endlich etwas entspannter ablaufen. Das heißt: wenig Außen-, dafür umso mehr Innendrehs, unter anderem in der Völklinger Hütte und in den Bavaria-Studios. Dazu Ewa Karlström, die gemeinsam mit Andreas Ulmke-Smeaton erneut produzierte: „DWK5 hat ein eingespieltes Team, es läuft und jeder weiß, was er am anderen hat, und im Studio ist es ja göttlich zu drehen. Wenn ich zurückdenke, was wir uns da mit den vier Filmen angetan haben …“ Auch Regisseur und Autor Joachim Masannek ist begeistert davon, was ihm die Success-Story der Wilden Kerle inzwischen alles ermöglicht: „Als ich angefangen habe, mich für Film zu interessieren, hat Bernd Eichinger gerade ‚Die unendliche Geschichte‘ gedreht. Ich fand das toll, dass sie in so einem Studio arbeiten konnten, und habe mir gewünscht, dass ich das auch mal darf. Und jetzt sitze ich hier in der größten Halle, auf einem riesigen Set und darf da zwölf Tage drin rumtoben mit drei Kameras, das ist der Wahnsinn.“

Produktion - „Wilde Kerle“ hört nie auf

Für die Darsteller der Wilden Kerle war die Rückkehr an das DWK5-Set so etwas wie nach Hause zu kommen. Sarah Kim Gries, die seit dem ersten Teil die Vanessa spielt: „Ich bin gerne hier, drehe auch gerne mit den Leuten hier, aber irgendwie ist es so, als würde es nie aufhören, das ist der totale Wahnsinn.“ Auch Jimi Blue Ochsenknecht, als Leon ebenfalls von Beginn an eine feste Größe im Wilde-Kerle-Team, freut sich immer wieder dabei zu sein: „Wir kennen uns jetzt schon fünf, sechs Jahre, und haben einfach auch viel Spaß zusammen.“ Erst seit Teil 3 mit von der Partie ist Nick Romeo Reimann alias Nerv. Er genießt das Schauspielerleben in vollen Zügen: „Ich habe mich sehr gefreut, die alten Jungs wiederzusehen. Macht auch ziemlich viel Spaß. Das Gefühl, am Morgen an die Basis zu kommen, sich ins Sofa vom Wohnmobil zu legen und erstmal einen Kakao zu trinken.“ Klar, der eine oder andere hätte in seinen Sommerferien vielleicht mal gerne Urlaub gemacht oder sich auf die faule Haut gelegt, aber die Aussicht auf ein weiteres spannendes Leinwandabenteuer war für die meisten zu verlockend.

Produktion - Für Sandro ist Kevin der Gr&ouml

Auch die Neulinge im Team von DWK5 freuten sich auf den Dreh und hatten natürlich schon so ihre eigenen Erfahrungen mit den fußballverrückten Kids gemacht. Paula Schramm, die als Blossom gemeinsam mit Darkside die Vampire anführt, gehört mit ihren 18 Jahren eigentlich nicht mehr direkt zur Zielgruppe des Films. Trotzdem war sie informiert: „Ich habe mir damals den zweiten Teil angesehen, weil ich mit Lennard Bertzbach, der ja dort den Gonzo Gonzalez spielt, zusammen ‚Französisch für Anfänger‘ gedreht habe und ich wissen wollte, was er so macht.“ Auch Sandro, der kleine Bruder von Kevin Iannotta alias Joschka, outet sich als großer Wilde-Kerle-Fan. „Den ersten Teil habe ich 14 Mal oder so gesehen, und den zweiten vier oder fünf Mal, den dritten nicht so oft und den vierten habe ich erst ein oder zwei Mal gesehen. Die waren alle recht spannend, ich finde alle saucool.“ In DWK5 spielt Sandro einen kleinen Vampir namens Jeckyl, und sein Lieblingsschauspieler bei den Wilden Kerlen ist natürlich sein Bruder.

Produktion - Freundliche Vampire

Was die Story betrifft, ist Joachim Masannek sich einmal mehr treu geblieben, er bietet wieder allerhand Neues. Diesmal geht es um Vampire, um die Suche nach ewiger Jugend — viel Fantasy in einem düsteren Ambiente, das an die japanischen Mangas erinnert. Die Darsteller hatten schon recht klare Vorstellungen davon, wie Vampire letztlich aussehen. Leon Wessel-Masannek alias Markus: „Ich glaube zwar nicht an Vampire, aber wenn ich an sie denke, dann an die Zähne und dass sie Blut saugen, mehr nicht. Hier sind es ein Junge und viele Mädchen, die habe ich mir aber ganz anders vorgestellt. Sie wechseln andauernd die Kostüme, aber die meisten sind bunt, rot und so und ziemlich aufwändig geschminkt.“ Während Jimi Blue sich die Blutsauger „mit längeren Mänteln, längeren Haaren, spitzen Zähnen und total blass“ vorgestellt hatte, ahnte Nick bereits, dass Masannek einen anderen Weg einschlagen würde: „Joachim ist kein Regisseur, der die Vampire so macht, wie sie überall beschrieben sind. Also dass sie blutsaugend, ganz blass und immer ganz böse sind. Er hat sie sich anscheinend eher bunt, höflicher und freundlicher vorgestellt. Und dass die meisten Mädchen sind, ist auch selten.“ Sarah kann dem nur zustimmen: „Die sind schon gruselig, aber es sind eher moderne Vampire. Sie essen sogar selber Knoblauch und haben keine Angst vor Kruzifixen.“

Produktion - Barock meets Manga

Diese Andersartigkeit, die sich Masannek in Sachen Vampire ausgedacht hat, spiegelt sich auch in den Kostümen wider. Paula beschreibt sie als eine Mischung aus Manga und Barock: „Nur die grünen Kontaktlinsen sind vampirtypisch. Bei mir kommen dann noch die Perücke und die blasse Schminke hinzu. Und die Mädchen haben alle verlängerte Wimpern und schräge Kostüme in den unterschiedlichsten Farben.“ Nathalie Kutschera, die als Terry eine der Zwillingsschwestern spielt, findet, dass ihr Kleid ein wenig schulmädchenhaft aussieht: „Eher brav, aber kurz, dafür ist die Frisur ein wenig ausgefallener, und nicht so, dass man damit auf die Straße gehen würde, ein bisschen verfranst und hochtoupiert.“ Auch Marvin Unger, der in der Rolle des Oberbösewichts Darkside zu sehen ist, ist von den Kostümen begeistert: „Ich finde, die sehen alle super aus, vor allem das Make-up finde ich den Hammer. Ich mag auch diese Mischung aus dem alten Rokoko-Look, aber dann alles wieder so trashig und in Fetzen, das finde ich super.“

Produktion - Stahlfabrik als Vampirschloss

Mit der saarländischen Völklinger Hütte, die mittlerweile zum Weltkulturerbe zählt, wurde zudem ein adäquater Schauplatz für den Wohnsitz der Vampire gefunden. Andreas Ulmke-Smeaton: „Einfach irre — eine riesengroße, jahrhundertealte Fabrikanlage, in der früher Stahl gekocht worden ist, die eigentlich aussieht wie bei ‚Blade Runner‘, wie aus einer vergangenen Epoche.“ Ursprünglich hatte Joachim Masannek mit dem Gedanken gespielt, in einer verlassenen Stadt zu drehen, doch wurde diese Idee aus logistischen Gründen wieder fallen gelassen. „Wir wollten ein Vampirschloss haben, das nicht den gängigen Klischees entspricht. Die Völklinger Fabrik sieht unwahrscheinlich imposant aus. Wenn man die sieht, kann man wirklich an ein Schloss denken.“ Trotzdem war es gar nicht so einfach, die Location so hinzubekommen, dass es nicht so aussah wie in einem schlechten Endzeit-B-Movie: „Das ganze Design der Wilden Kerle musste darauf abgestimmt werden, und deshalb ist das, was früher silbern oder orange war, jetzt rostig. Als wir dann alles zum ersten Mal in Völklingen aufgebaut hatten, hat man geglaubt, man sei in einer eigenen Welt.“ Auch die Kids zeigten sich vom Drehort begeistert. Nick: „Am meisten Spaß hat mir gemacht, in dem Weltkulturerbe zu drehen. Aber der Nachteil war, dass da seit 21 Jahren keine Menschenseele mehr war. Es war alles verstaubt und dreckig, das war auch ein bisschen blöd.“ Und ein bisschen gefährlich war es obendrein, wie Kevin Iannotta zu berichten weiß: „An einem Drehtag mussten wir uns auf unsere Positionen stellen, weil die Kamera Schärfe von uns ziehen musste. Und als der Kameramann fertig war, meinte er: ‚Okay, ihr könnt jetzt was Anderes machen._ In dem Moment bin ich auch weggegangen und dann ist von oben so eine Stahlplatte auf meine Position gefallen. Wäre ich dort stehen geblieben, hätte das schon weh getan.“

Produktion - Wire-Work für Soccer in 3-D

Natürlich spielt auch der Fußball in DWK5 wieder eine wichtige Rolle. Wichtiger denn je, möchte man meinen. Und die beiden Spiele zwischen den Wilden Kerlen und den Vampiren gehen spektakulärer denn je über die Bühne, wie Joachim Masannek erklärt: „Beim 3-D-Soccer-Spiel gibt es zwei Tore, die nicht auf dem Boden stehen, sondern in drei Metern Höhe angebracht sind. Die Spieler sind an Trapezen aufgehängt und können sich nicht nur am Boden und nach rechts und links, sondern auch nach oben in die Luft bewegen. Gespielt wird Volley, das heißt, der Ball wird direkt gespielt durch drei Dimensionen und die Torhüter stehen auf Plattformen. Das sieht so ein bisschen wie Quidditch bei Harry Potter aus.“ Dieses so genannte Wire-Work hat den Darstellern viel Spaß gemacht. Paula: „Das war total cool, wir haben Salti gemacht, sind an die Wände gesprungen, an den Wänden entlanggelaufen und konnten uns so richtig austoben. Es macht voll Spaß, in der Luft zu hängen, denn so etwas würde man ja sonst privat nie tun.“ Der kleine Sandro fand es zwar auch cool, „aber es ist auch richtig schwer, man spürt, wie einem das ganze Blut in die Beine fließt.“ Und Janina Fautz alias Klette erklärt noch einmal sehr anschaulich, was da in der Luft alles passiert: „Wir hängen an Seilen, von der Decke hängen Gurte und in die setzen wir uns dann rein und schnallen uns an. Dann können wir nach oben fliegen, nach vorne und nach hinten. Es fliegen immer zwei und die restlichen steuern uns an diesen Kurbeln und können sie fliegen lassen. Das Beste ist, wenn du hochsteigst. Das war schon cool.“

Produktion - Mit Knoblauchpistolen auf Vampirjagd

Was wäre ein Wilde-Kerle-Film ohne entsprechende Waffen? Für die Entwicklung sind in diesem Fall die Erfinder Joschka und Raban zuständig. Als eine Art Van Helsing im Doppelpack versuchen sie, die Vampire in Schach zu halten. Raban erklärt: „Wir haben Knoblauchpistolen, die zermahlen Knoblauch und dann schießen sie den mit einer ordentlichen Wucht raus. Ganz cool. Kevin hat noch so eine Weihwasserkanone, eine Spritzpistole mit Weihwasser drin. Und dann gibt es noch etwas. Das haben nicht wir, sondern das hat so ein durchgeknallter Kerl, der Kapuzenmann, erfunden: die Sonnenkanone. Sie zieht das Licht von der Sonne weg und schießt es auf die Vampire, ganz abgefahren.“

Produktion - Wilde Kerle müssen wieder k&uuml

Außer für Fußball haben sich die Wilden Kerle auch schon sehr früh für das andere Geschlecht interessiert. Und damit kam es unweigerlich zu Kussszenen. Einer, der schon sehr früh damit anfangen durfte oder musste, war Jimi Blue. Er erinnert sich: „Knutschen finde ich nicht schlimm, im zweiten Teil haben wir mit diesen Kussszenen angefangen und im dritten Teil haben wir zwei Kussszenen gehabt. Im vierten schon wieder mehr und jetzt im fünften küssen wir uns immer noch auf den Mund, aber öfters hintereinander.“ Für Paula war es sowieso kein Problem: „Es ist ja nicht mein erster Filmkuss, ich bin ja darin schon relativ geübt.“ Und Janina findet das mit dem Knutschen auch nur logisch: „Es sind jetzt alle älter geworden und da können wir Filme wie den ersten oder den zweiten Teil nicht mehr drehen. Und deshalb muss sich die Geschichte dem Alter anpassen, deswegen finde ich die Kussszenen schon in Ordnung.“

Produktion - Der letzte Film ist der beste…

Eines steht jedenfalls felsenfest. Mit dem fünften Teil haben sich die Wilde-Kerle-Macher noch einmal selbst übertroffen. Und es gibt mindestens hundert Gründe, warum man sich DWK5 unbedingt im Kino ansehen sollte. Hier eine kleine Auswahl:

Jimi Blue Ochsenknecht: „Wir sind jetzt viel erwachsener geworden, die Action ist total geil und es ist auch mehr Liebe im Spiel.“

Nick Romeo Reimann: „Der fünfte Teil ist der coolste von allen, es ist auch der letzte und zugleich auch der aufregendste, spannendste und schönste.“

Philip Gaube alias „Der Kapuzenmann“: „Im fünften Teil ist fast alles neu, neue Gegner natürlich, er ist viel gruseliger und spannender, und die Wilden Kerle sind noch viel mutiger und wollen Leon unbedingt retten.“

Nathalie Kutschera (Terry): „Es erwarten einen Spannung, wie die Spiele ausgehen, und auch Liebesgeschichten. Es wird auch mal romantisch, auf jeden Fall ist er anders als die anderen Teile.“

Raban Bieling: „Neu beim fünften Teil sind Vampire, mehr Liebe, mehr Neid, mehr Freundschaft, alles ist verstärkt worden, mehr Fantasy, ein bisschen mehr Action als im vierten Teil, es ist viel spannender wegen der Vampire.“

Produktion - … und die Superzahl heißt F&u

Ewa Karlström (aus Schweden stammende Produzentin): „Und wenn DWK5 jetzt auch zwei Millionen Besucher schaffen würde, dann hätten die Wilde-Kerle-Filme genauso viele Zuschauer gesehen, wie Schweden Einwohner hat. Das wäre also so, als ob jeder Schwede einmal Wilde Kerle gesehen hätte. Das finde ich gigantisch!“

Apropos gigantisch: Mit dem fünften Film, für den am 11. September 2007 die letzte Klappe fiel und dessen Set bereits als aktuellste Attraktion der Bavaria-Filmtour einverleibt wurde, geht wohl eine der großartigsten Kinoreihen, die jemals in Deutschland realisiert wurden, endgültig zu Ende. Ewa Karlström: „Es war eine sehr schöne Zeit, aber es fühlt sich so an, als ob jetzt wirklich Schluss wäre, und die Kinder sind ja so riesig und erwachsen geworden, dass es mit den Darstellern auf keinen Fall mehr geht — auch wenn ich mir ein wenig komisch vorkomme, weil ich das schon so oft gesagt habe.“ Und auch Masannek hat nichts gegen ein bisschen Abwechslung: „Ich mache jetzt tatsächlich mal eine Wilde-Kerle-Pause. Erst 2009 würde ich gerne etwas Neues drehen, das dann hoffentlich 2010 in die Kinos kommt. Auch die Kinder brauchen jetzt erstmal eine Pause — und Fünf ist eine super Zahl um aufzuhören …“

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