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„The Ballad of Songbirds & Snakes“-Kritik: Großartiges „Die Tribute von Panem“-Prequel mit kleinem Manko

„The Ballad of Songbirds & Snakes“-Kritik: Großartiges „Die Tribute von Panem“-Prequel mit kleinem Manko
© Leonine

Mit „Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds & Snakes“ erwartet Fans des Franchise das Kino-Highlight des Jahres. Doch ist der Film wirklich sehenswert? Wir verraten es in unserer Kritik.

Mittlerweile sind acht Jahre vergangen, seitdem der letzte „Tribute von Panem“-Film „Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 2“ erschien. Seitdem durften sich Fans des Franchise über ein viertes Buch der Reihe freuen, welches ebenfalls aus der Feder der Autorin der Trilogie Suzanne Collins stammt: „Die Tribute von Panem - The Ballad of Songbirds & Snakes“. Das Buch könnt ihr hier bei Amazon bestellen. Nun feiert das Franchise mit der Verfilmung des Buches eine Wiederbelebung.

„Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds & Snakes“ spielt 64 Jahre vor den Ereignissen aus „Die Tribute von Panem – The Hunger Games“; von Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) ist also keine Spur. Im Fokus der Handlung steht Coriolanus Snow (Tom Blyth), den wir bereits als Präsident Snow aus der Originaltrilogie kennen. Coriolanus ist ein engagierter Schüler, der seinem Familiennamen alle Ehre machen möchte. In den Nachkriegsjahren lebt er zusammen mit seiner Großmutter (Fionnula Flanagan) und seiner Cousine Tigris (Hunter Schafer) in einer heruntergekommenen Penthouse-Wohnung im Capitol. Zu den alljährlichen Hungerspielen, welche ihr zehntes Jubiläum feiern, eröffnet sich für Coriolanus die Chance, ein Universitätsstipendium zu erhalten und seine Familie so wieder zu ihrem alten Ansehen zurückzubringen.

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In den vorherigen Jahren wurde das Stipendium der Schülerin oder dem Schüler mit den besten Noten vergeben. Dieses Jahr ändert der Dekan der Schule Casca Highbottom (Peter Dinklage) jedoch die Regeln: Das Stipendium geht an die Person, die sich als beste*r Mentor*in der Hungerspiele behauptet. Coriolanus‘ Hoffnungen auf das Stipendium werden zunichte gemacht, als er dem weiblichen Tribut aus Distrikt 12 zugewiesen wird  – einem der bekanntlich schwächsten Distrikte. Allerdings stellt sich blitzschnell heraus, dass sein Tribut Lucy Gray Baird (Rachel Zegler) mehr als nur eine Sängerin ist. Ihre Erfahrungen im Performen helfen ihr, die Herzen der Bürger*innen des Capitols für sich zu gewinnen. Trotz ihrer Unterschiede schließen Coriolanus und Lucy Gray eine Allianz, um die Hungerspiele zu gewinnen – denn in beiden Fällen geht es um ihr Überleben.

Wir durften „Die Tribute von Panem - The Ballad of Songbirds & Snakes“ bereits sehen und verraten euch hier, ob sich der Film lohnt und inwiefern er mit der Originalreihe mithalten kann. Es folgen Kritiken unserer Redakteurinnen Celina und Eileen. Welche Infos wir zudem den Stars des Films entlocken konnte, sehr ihr im Video:

Die Tribute von Panem 5: Die Stars im Interview

Celina: Ein (fast) perfektes „Hunger Games“-Prequel

Seit Erscheinung der Romane und der originalen Filmreihe bin ich großer „Tribute von Panem“-Fan. Suzanne Collins neuestes Buch und die darin thematisierte Vorgeschichte von Coriolanus Snow zog mich erneut in den Bann von Panem und machte mir direkt Lust, die ursprüngliche Trilogie erneut zu lesen und die originalen Filmadaptionen noch einmal anzusehen. Somit waren sowohl die Vorfreude auf „The Ballad of Songbirds & Snakes“ als auch meine Erwartungen an das Prequel hoch.

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Nach der Sichtung muss ich sagen, dass der Film meine Erwartungen erfüllt, ich aber dennoch kleinere Schwachstellen sehe. „The Ballad of Songbirds & Snakes“ adaptiert die großartige Buchvorlage originalgetreu und fesselnd, kann jedoch trotz tollem Cast und imposanter Kulisse in seiner Wirkung nicht ganz an diese heranreichen – was jedoch auf die meisten Buchadaptionen zutrifft und dem Kinofilm an dieser Stelle nicht als Kritik angelastet werden soll.

Der neueste „Hunger Games“-Film ist ein geniales Prequel, das die in der Buchvorlage gelieferten langersehnte Hintergründe zur Entwicklung von Panem und seinem später einmal mächtigsten Mann auf mitreißende Weise inszeniert. Damit ist „The Ballad of Songbirds & Snakes“ aus meiner Sicht ein Muss für alle Buchfans. Das Prequel ist eine großartige Erweiterung des Franchise, könnte jedoch vor allem solche Panem-Fans, die nicht mit den Büchern vertraut sind, ein wenig enttäuschen.

Denn (logischerweise) fehlt die ikonische Identifikationsfigur der Katniss Everdeen, deren Abwesenheit trotz Rachel Zeglers schauspielerischer Präsenz nicht vollends kompensiert werden kann. Trotz aller Faszination und Empathie, die Lucy Gray im Film erwecken kann, reicht ihre Wirkung nicht an die aus dem Buch heran. Dies gilt auch für den gleichermaßen abstoßenden wie faszinierenden Charakter des Coriolanus Snow, dessen eigennützige und sich stetig wandelnde Gedankengänge in der Romanvorlage eine entscheidende Rolle für das Verständnis seiner Motive spielen und die trotz überzeugender schauspielerischer Leistung durch Tom Blyth im Film nicht vollends zur Geltung kommen können.

Auch die eigentliche Austragung der Hungerspiele selbst steht weniger im Fokus der Handlung als es im ersten „Tribute von Panem“-Film und der brillanten Fortsetzung „Catching Fire“ der Fall ist. Im Prequel geht es weniger um die an Gladiatoren erinnernden Überlebenskämpfe in der Arena, als vielmehr die moralische Demontage von Coriolanus Snow und den Bürger*innen des Kapitols. Die Adaption kann an manchen Stellen nicht die Tiefe des Buches bieten und damit auch die menschlichen Abgründe nicht so deutlich aufzeigen.

Die Charakterstudie des späteren Präsidenten und gleichermaßen Panems erschließt sich in seinem vollem Ausmaß nur, wenn man die Welt von Panem aus den anderen Filmen und bestenfalls Büchern schon kennt. Ohne zu wissen, was einst aus Snow werden wird, ist die verborgene Grausamkeit und Tragweite der Ereignisse in „The Ballad of Songbirds & Snakes“ weniger greifbar. Das großartige Prequel funktioniert also am besten als genau das und nicht als alleinstehender Film beziehungsweise guter Einstieg ins Franchise, auch wenn die grundlegende Handlung des Films auch so verständlich ist.

Als Hauptcharaktere stehen Lucy Gray Baird und Coriolanus Snow zwar im Fokus, besonders hervor stachen für mich allerdings die Charaktere Casca Highbottom (Peter Dinklage) und Tigris Snow (Hunter Schafer), die den Protagonist*innen in nur wenigen Auftritten die Show stahlen. Durch die Augen dieser Nebenfiguren erhalten wir einen besonderen Blickwinkel auf den charakterlichen Wandel und Verfall von Coriolanus Snow, der Panem als späterer Präsident entscheidend prägen wird.

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Einen ersten Einblick zum Film liefert euch dieser Trailer:

Die Tribute von Panem - The Ballad of Songbirds & Snakes - Trailer 2 Deutsch

Eileen: Endlich wieder in Panem – und so grandios wie noch nie!

Eigentlich hatte ich nicht erwartet, dass mein bisheriges Kino-Highlight des Jahres „Barbie“ noch getoppt werden könnte. Ich habe mich definitiv geirrt: „The Ballad of Songbirds & Snakes“ ist für mich nicht nur der beste Film des Kinojahres 2023, sondern auch der beste „Die Tribute von Panem“-Film aller Zeiten – und da „Die Tribute von Panem – Catching Fire“ einer meiner absoluten Lieblingsfilme ist, muss das schon etwas heißen.

„The Ballad of Songbirds & Snakes“ hat mich jede einzelne Minute mitgerissen und ich wurde direkt in die vertraute und geliebte Welt von Panem zurückversetzt. Die vielen Anspielungen und Easter Eggs auf die bisherigen „Die Tribute von Panem“-Filme erfreuten nicht nur mein Fan-Herz, sondern brachten zudem die aus den bisherigen Filmen gewohnte Liebe zum Detail zurück. Wenn man die Literaturvorlage gelesen hat, wird man unschwer erkennen können, dass Regisseur Francis Lawrence erneut eine würdige und weitestgehend getreue Adaption gelungen ist.

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Die für mich einzige Kritik ist lediglich, dass ich gerne noch mehr von den eigentlichen Hungerspielen gesehen hätte. Bei einer Laufzeit von 2 Stunden und 38 Minuten ist es aber natürlich verständlich, einige Sequenzen zu kürzen. Das ist jedoch Kritik auf höchstem Niveau, da ich mit sämtlichen anderen Aspekten des Filmes äußerst zufrieden war: Neben der Weltgestaltung und der gelungenen Inszenierung des Buches überzeugten und faszinierten mich zudem ebenfalls das Szenenbild des deutschen Szenenbildners Uli Hanisch sowie die schauspielerischen Leistungen.

Der Star des Filmes war für mich eindeutig Rachel Zegler. Ich bin jetzt ein noch größerer Fan von ihr als ich vorher schon war. Sie spielte Lucy Gray genau so, wie ich sie mir beim Lesen des Buches vorgestellt habe und ihre Gesangsstimme hat mich ähnlich umgehauen, wie damals, als ich „West Side Story“ zum ersten Mal im Kino sah. Auch Tom Blyth überzeugte mich zu hundert Prozent als Coriolanus Snow. Seine Darbietung ermöglichte einen tieferen Einblick in den Bösewicht, auf den sich Fans des Franchise wirklich freuen können: Irgendwie entwickelt man Sympathie für Coriolanus, gleichzeitig ist man als Zuschauer*in zutiefst von ihm abgestoßen. Blyth inszenierte diesen Zwiespalt perfekt.

Am liebsten würde ich gerne jede einzelne Person in der Besetzung loben, von Josh Andrés Rivera über Hunter Schafer bis hin zu Viola Davis (Dr. Gaul), allerdings möchte ich an dieser Stelle eher die Schauspieler*innen der anderen Tribute hervorheben, die wirklich grandios gespielt haben. Zwar haben wir die Tribute mit Ausnahme von Lucy Gray leider nicht näher kennengelernt, aber die Darsteller*innen haben wirklich alles gegeben, sodass wir als Publikum wirklich mit den Tributen mitfühlen können – und das nicht nur wegen ihrer grausamen Situation, in der sie sich befinden.

Für alle, die die anderen „Die Tribute von Panem“-Filme nicht gesehen haben, ist „The Ballad of Songbirds & Snakes“ trotzdem auf jeden Fall sehenswert, da der Film für sich alleine stehen kann. Um die kleinen Anspielungen jedoch zu verstehen und den Prequel-Aspekt zu schätzen, ist jedoch mehr Vorwissen nötig, weswegen das Werk doch eher für eingefleischte „Die Tribute von Panem“-Fans bestimmt ist. Ich als Panem-Fan wurde auf ganzer Linie überzeugt und wieder in mein 14-jähriges Ich zurückversetzt, als „Die Tribute von Panem“ mein halbes Leben einnahm. Ich saß bis zum Ende des Abspannes gespannt am Rand meines Kinosessels – und das auch noch beim zweiten Kinobesuch. Ich könnte einen ganzen Essay zu dem Film schreiben, aber ich belasse es nun erst mal hier mit: „Genießt die Show!“

„Die Tribute von Panem - The Ballad of Songbirds & Snakes“ läuft aktuell im Kino. Falls ihr noch weiter in die  „Tribute von Panem“-Stimmung kommen wollt, könnt ihr alle vier bisherigen Filme mit einer Mitgliedschaft bei Joyn PLUS+ schauen.

Wie gut kennt ihr euch in der Welt von „Die Tribute von Panem“ aus? Testet euer Wissen mit diesem Quiz:

Teste dein Wissen über den dystopischen Staat in „Die Tribute von Panem“!: Wie gut kennst du den dystopischen Staat in „Die Tribute von Panem“?

 

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