Broadway Therapy: Leichtfüßige Screwball-Comedy um einen Theaterregisseur, seine Frau und seine Geliebten und weiteren romantischen Verwicklungen.
Nach mehr als einer Dekade meldet sich Kultregisseur
Peter Bogdanovich mit einer verwickelten Screwball-Comedy zurück.
In den1970er Jahren war er Kult und Repräsentant des New Hollywood, Peter Bogdanovich. Bei der Mostra in Venedig 2014 erinnerte er mit seiner nostalgischen Rückkehr zur klassischen Screwball Comedy und leichtfüßigen Romanze an Hits von „
Is‘ was, Doc?“ (1972) bis „
They All Laughed“ (1981). 14 Jahre nach „
The Cat’s Meow„, einer Geschichte um Liebe, Sex und Mord, erzählt er von einer Gruppe Künstler am Broadway, alle ein bisschen durchgeknallt und egomanisch, hungrig nach Sex und Liebe. Das Personal ist vom Feinsten.
Owen Wilson mimt den Theaterregisseur Arnold, der dem Escort-Girl Izzy (Imogen Poots als sinnliches Objekt der Begierde) nach einer Nacht 30.000 Dollar gibt, damit sie den unmoralischen Job an den Nagel hängt. Das tut sie gerne und stellt sich ausgerechnet bei ihrem Gönner als Schauspielerin für die Callgirl-Rolle vor. Dem sinkt vor Schreck das Herz in die Hose, vor allem weil seine eifersüchtige Gattin (Kathryn Hahn) die Hauptrolle spielt und sofort ihre Antennen ausfährt. Das Chaos potenziert sich, als auch noch der Autor, dessen Freundin, der Hauptdarsteller und ein Ex-Lover von Izzy auf das Liebeskarussell springen.
Jennifer Aniston als neurotische Therapeutin, Furie und Seelenklempnerin in einem, muss sich nicht nur um die Psyche des Objekts der Begierde kümmern, sondern auch um die des von ihr besessenen ehrenwerten Richters in den besten Jahren.
Mit dem boulevardesken Bohei, das in einem Restaurant seinem Höhepunkt entgegensteuert, präsentiert Bogdanovich nicht wirklich Neues, aber „old school“ in bester Form. Da tauchen die Protagonisten immer im falschen Moment auf, knallen Türen, gibt’s Ohrfeigen und Champagner, misch sich Begierde mit Liebe, Lust und Traum vom sozialen Aufstieg. So verneigt sich der 75Jährige vor Meistern wie Lubitsch, Hawks, Wilder und Allen und verknüpft feine Eleganz und schwarzen Humor mit einer giftigen Prise Bösartigkeit und Ironie. Der old fashioned Charme ist „Funny that Way“, so der Originaltitel von „Broadway Therapy“. mk.
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