In Zeiten von Streaming und Downloads wirkt ein tragbares Radio mit integriertem Plattenspieler natürlich wie ein Relikt aus dem Mittelalter. Kultig ist der Ghettoblaster von Wilhelmina Reichert natürlich schon. Dennoch entpuppte sich der Verkauf als große Enttäuschung.
In den 1980er Jahren waren aus heutiger Sicht überdimensionierte Radios keine Seltenheit. Die sogenannten Ghettoblaster gehörten zur Grundausstattung damaliger Hipster, doch kann solch ein Dinosaurier heute überhaupt noch jemanden aus der Reserve locken? Im Prinzip ja, denn das kuriose Gerät von Wilhelmina Reichert verfügte über einen eingebauten Plattenspieler, was selbst 1980 eine Seltenheit war. Schließlich wurde bei den tragbaren Abspielgeräten fast ausschließlich auf Musikkassetten gesetzt.
„Bares für Rares“-Experte Sven Deutschmanek war auf den ersten Blick entsprechend angetan, musste dann aber feststellen, dass just der Plattenspieler nicht mehr funktionierte. Daher konnte er den Wunschpreis der Verkäuferin nicht bestätigen. Die wäre mit 300 Euro zufrieden gewesen, obwohl der Ghettoblaster einst stolze 1.200-D-Mark kostete. Doch auch dieser fromme Wunsch ließ sich nicht halten. 100 bis 150 Euro seien das höchste der nostalgischen Gefühle, womit das Kuriosum dann doch auf ganzer Linie enttäuschte.
Immerhin: Defekter Ghettoblaster bringt noch 200 Euro
So enttäuscht Wilhelmina Reichert auch war, in den Händlerraum wollte sie dennoch. Und siehe da, mit Markus Wildhagen fand sich schließlich ein Abnehmer, der immerhin bereit war, 200 Euro für den Ghettoblaster auf den Tisch zu legen. Er kenne jemanden, der den Plattenspieler wieder zum Laufen bringen könnte, so seine Begründung für das verhältnismäßig üppige Angebot. Unterm Strich hat die Verkäuferin dennoch ein Minus von 400 Euro gemacht, Inflation noch nicht mitgerechnet.
Deutlich besser lief es in diesen Fällen. Hier sind die teuersten Stücke aus „Bares für Rares“.
„Bares für Rares“ wird von Montag bis Freitag um 15:05 Uhr im ZDF ausgestrahlt. Wiederholungen zeigt der Ableger ZDF Neo um 8:50 Uhr sowie um 18:30 Uhr. Das Konzept der Sendung hat sich in über 1.000 Folgen nicht verändert: Menschen wie Wilhelmina Reichert lassen ihre Ware von Experten bewerten und feilschen dann im Händlerraum um den Verkaufspreis.
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