Netflix liefert euch zum Jahresende noch einen der genialsten Filme des Jahres. Wir verraten, warum ihr euch den skurrilen Streifen nicht entgehen lassen solltet.
Alejandro González Iñárritu zählt zu den größten Regisseuren Hollywoods. Seine beiden Filme „Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)“ und „The Revenant – Der Rückkehrer“ haben ihm jeweils einen Oscar beschert und machen ihn nach John Ford und Joseph L. Mankiewicz zum dritten Filmschaffenden, der zwei Academy Awards in Folge erhielt.
Mit seinem neusten Film widmet sich der 59-jährige Filmschaffende nun wieder seinem Heimatland Mexiko und beliefert euch mit einem äußerst absurden Streifen, dessen Titel allein schon für ein kleines Schmunzeln sorgen dürfte: „Bardo, die erfundene Chronik einer Handvoll Wahrheit“. Der für Netflix produzierte Spielfilm vereint dabei Elemente der Komödie mit denen des Dramas und verwebt autobiografische Fakten mit abstruser Fiktion.
Im Mittelpunkt des surrealen Geschehens steht der renommierte Journalist und Dokumentarfilmer Silverio Gacho (Daniel Giménez Cacho), der mit seiner Familie in Los Angeles lebt. Aufgrund einer Auszeichnung für sein berufliches Schaffen kehrt der in die Jahre gekommene Familienvater in sein Heimatland Mexiko zurück. Die Reise stürzt ihn in eine tiefe Sinnkrise, die seine Wahrnehmung der Realität verzerrt. Im einen Moment scheint alles normal zu sein, im nächsten wird Silverio von einer Flutwelle aus der Straßenbahn in sein Haus gespült, das sich ohne Dach inmitten einer Wüste befindet. Und so fließt stets eine Szene in die nächste, ohne dem Publikum zunächst irgendwelche Erklärungen zu liefern.
„Bardo, die erfundene Chronik einer Handvoll Wahrheit“ trumpft daher wie ein auf die Leinwand verfrachtetes Gedicht auf, dessen verschlüsselte Bildsprache es zu entschlüsseln gilt. Die Szenen strotzen nur so vor Manierismen und Metaphern, sodass sich hinter jeder Station von Silverios episodenhaften Trip eine Auseinandersetzung mit den großen Themen unserer Zeit zu verstecken scheint. Fragen rund um Identität, Heimat, die Verhandlung mit der eigenen Vergangenheit sowie familiäre Beziehungen und das Aufarbeiten von Erinnerungen begleiten Silverio bei seinem tranceartigen Straucheln. Wer demnach auf der Suche nach einem ausgeklügelten Bilderspektakel ist, wird mit diesem eindrucksvollen Film seinen Spaß haben.
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und ihr wollt noch die diesjährigen Film-Highlights auf Netflix nachholen? Dann verrät euch unser Video, welche Filme zu den vielversprechendsten Werken 2022 gehören:
Das sagen Fachpresse und Publikum über „Bardo“
„Bardo, die erfundene Chronik einer Handvoll Wahrheit“ erweist sich zwar als Publikumsliebling, doch bei der Fachpresse kommt der Film nicht sonderlich gut weg. Auf Metacritic erhielt das 159-minütige Werk 53 von 100 möglichen Punkten und auch die Kritiker*innen bei Rotten Tomatoes zeigten sich mit 60 % nicht ganz überzeugt. Laut Rotten Tomatoes konnte das Publikum hingegen wesentlich mehr mit dem Film anfangen, denn eine Wertung von 75 % verspricht ein sehenswertes Erlebnis; wobei aktuell noch nicht viele Bewertungen von Zuschauer*innen eingegangen sind.
Falls ihr euch selbst ein Bild von „Bardo, die erfundene Chronik einer Handvoll Wahrheit“ machen möchtet, könnt ihr das ab sofort bei Netflix machen. Mit dem Sky-Netflix-Kombi-Paket von Sky Q kommt ihr zudem in den Genuss weiterer Film-Highlights von verschiedenen Streamingdiensten. Momentan könnt ihr Iñárritus neusten Spielfilm zudem auch noch in ausgewählten Kinos auf der großen Leinwand begutachten.
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