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Die wahre Geschichte zu „The Last Duel“: Die realen Hintergründe

Die wahre Geschichte zu „The Last Duel“: Die realen Hintergründe
© Walt Disney / 20th Century

In „The Last Duel“ ist ein Vergewaltigungsvorwurf Anlass für ein legendäres Duell. Wie viel wahre Geschichte in dem Historiendrama steckt, erfahrt ihr hier.

Im Jahr 1386 beschuldigt Marguerite de Carrouges (Jodie Comer), Ehefrau des Ritters Jean de Carrouges (Matt Damon), dessen besten Freund Jacques Le Gris (Adam Driver), sie vergewaltigt zu haben. Jacques versichert zwar seine Unschuld, doch das hält Jean nicht davon ab, seinen langjährigen Wegbegleiter zu einem Duell um Leben und Tod aufzufordern. In Rückblenden erzählt „The Last Duel“ jeweils aus Sicht der drei Beteiligten, wie es zu dieser legendären Auseinandersetzung kommt. Aber wie viel wahre Geschichte steckt wirklich in dem mitreißenden Historiendrama?

Mehr Filme, die auf wahren Begebenheiten basieren, zeigt euch das Video

Unglaublich! 8 Filme, die auf wahren Begebenheiten beruhen

„The Last Duel“: Das ist die wahre Geschichte zum Film

Tatsächlich thematisiert „The Last Duel“ ein reales Ereignis. Am 29. Dezember 1386 kam es zwischen den beiden männlichen Protagonisten zu einem legendären Zweikampf, der deswegen historisch so relevant ist, weil er der letzte seiner Art war. Nach dem Vorwurf Marguerite de Carrouges’, dass Jacques Le Gris sie vergewaltigt habe, erwirkte Ritter Jean de Carrouges vor König Charles VI. und dem Parlament von Paris, ein „Gottesurteil“ über Recht und Unrecht entscheiden zu lassen. Die schon zur damaligen Zeit umstrittene Urteilsfindung besagte, dass der unterlegene Kontrahent im Unrecht stirbt und der Gegner mit Gottes Recht auf seiner Seite als Sieger aus dem Kampf hervorgeht. In der wahren Begebenheit aus „The Last Duel“ stand damit allerdings auch automatisch das Leben der Klägerin auf dem Spiel – denn im Falle einer Niederlage ihres Mannes drohte Marguerite wegen Meineids die Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen. 

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Literaturprofessor Eric Jager von der UCLA (University of California) hat in seinem Buch „The Last Duel: A True Story of Crime, Scandal, and Trial by Combat in Medieval France“ den historischen Fall eingehend aufgearbeitet und Regisseur Ridley Scott damit die passende Vorlage für dessen cineastische Verwertung geliefert. Der geschichtsträchtige Fall ist übrigens so gut dokumentiert, dass er es sogar in die „Encyclopaedia Britannica“ geschafft hat. Die englischsprachige Enzyklopädie ist bekannt für ihre wissenschaftlich fundierten und zuverlässigen Angaben.

Warum passt „The Last Duel“ in die heutige Zeit?

Die kampfgerichtliche Auseinandersetzung aus dem Frankreich des 14. Jahrhunderts ist heute deswegen so relevant, weil sich die Auswüchse der historischen Angelegenheit auch in der Gegenwart beobachten lassen. Damals ging es zwar mit Schwertern und anderem martialischen Gerät zur Sache, doch die menschengemachten Probleme sind immer noch dieselben. Wie werden die Vergewaltigungsopfer dargestellt? Was ist die Meinung der Öffentlichkeit? Wie glaubwürdig ist die Klägerin? Allesamt sensible Fragen, denen sich in der heutigen Zeit Frauen- und Menschenrechtsbewegungen wie #MeToo widmen – denn Vorurteile und Vorverurteilungen existieren auch heute noch. Ridley Scott scheint in „The Last Duel“ an sozialkritischem Anspruch gelegen zu sein, zumal er mit den grundverschiedenen Charakteren von Jacques und Jean auch Klassenunterschiede aufs Tableau bringt. Während Ersterer mit Eloquenz und Eleganz die höhere Gesellschaft zu überzeugen weiß, scheint de Carrouges als geerdeter Rittersmann immer wieder das Nachsehen zu haben. Ebenfalls sozialer Sprengstoff, der sich ähnlich auch auf moderne Zeiten anwenden lässt.

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Welche Filme nicht auf wahren Geschichten beruhen, erfahrt ihr in der Bilderstrecke:

Die wahre Geschichte im Vergleich zum Film „The Last Duel“

Selbstredend hat Ridley Scott aus dramaturgischen Gründen den einen oder anderen Aspekt hinzugefügt, wie die Los Angeles Times in ihrem Vergleich zwischen Spielfilm und wahrer Geschichte feststellt. Eine kleine Änderung hat der Filmemacher beispielsweise bei einem Treffen von Carrouges und Le Gris hinzugefügt. Nachdem Carrouges von einem Feldzug aus Schottland zurückkehrt und Le Gris Bericht erstattet, entwickelt sich ein, für den weiteren Verlauf, wichtiger Dialog. Es existieren zwar Aufzeichnungen zu dieser formalen Zusammenkunft, doch was dabei genau gesagt wurde, ist nicht dokumentiert. Noch interessanter ist aber, dass Scott in seinem aufreibenden Historiendrama die Perspektive von allen drei Beteiligten ausführlich zeigt. Denn tatsächlich stützen sich die historischen Aufzeichnungen weniger auf die Worte von Marguerite, sondern wesentlich mehr auf die Zeugenaussagen der beiden Ritter. Laut Eric Jager soll sich Ridley Scott aber relativ genau an die realen Ereignisse gehalten haben. Der UCLA-Professor bezeichnet die cinematografische Aufarbeitung Scotts als „mindestens 75 Prozent historisch akkurat“.

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