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„Tatort: Der feine Geist“ (Episode 1151): Kritik

„Tatort: Der feine Geist“ (Episode 1151): Kritik
© MDR / MadeFor / Steffen Junghans

Das neue Jahr startet in der ARD traditionell mit einem frischen „Tatort“, so auch 2021. Doch wer sich auf die gewohnt fluffige Unterhaltung aus Weimar gefreut hat, der bekam mit der dramatischen Episode „Der feine Geist“ einen unerwartet herben Dämpfer verpasst. Da eine ordentliche Kritik diesem Krimi nur dann gerecht werden kann, wenn sie das Herzstück der Handlung nicht auslässt, folgt hier ausnahmsweise eine SPOILER-WARNUNG.

Welche Kommissare ermitteln im „Tatort“„Der feine Geist“?

Mit den Kinostars  Nora Tschirner und Christian Ulmen verpflichtete der MDR vor sieben Jahren zwei Hochkaräter, die eigentlich nur für eine Spezialausgabe ihren Dienst antreten sollten. Doch das Ermittlerduo harmonierte von der ersten Minute an so gut miteinander, dass aus der mitteldeutschen Eintagsfliege ein dauerhaftes Engagement beim „Tatort“ wurde.

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Dieses steuert in seiner elften Ausgabe völlig überraschend einem dramatischen Ende entgegen, mit dem wohl nur die wenigsten Pessimisten gerechnet haben dürften. Ob „Der feine Geist“ tatsächlich als Schlussakkord der Thüringer Glückseligkeit verstanden werden darf, ist zwar noch nicht endgültig geklärt, neue Folgen werden 2021 allerdings nicht produziert.

Ein wenig Hoffnung bleibt also, schließlich erwiesen sich die bisherigen Weimarer Extravaganzen mit all ihren skurrilen bis makabren Geschichten als Bereicherung für die ganze Reihe und waren stets mehr als nur eine weitere Comedy-Variante im Fahrwasser der Münsteraner Thiel und Boerne.

In unserem Video der 11 beliebtesten „Tatort“-Kommissare und Kommissarinnen dürfen Lessing und Dorn natürlich nicht fehlen.

Das sind die 11 besten Tatort-Kommissare

Worum geht es im „Tatort“„Der feine Geist“?

Ludgar Döllstädt sollte eigentlich einen Geldtransport bewachen, nun liegt er erschossen in der Weimarer Innenstadt. Lessing und Dorn waren zur richtigen Zeit vor Ort und nehmen die Verfolgung des Täters auf. Der zückt seine Waffe, schießt auf den Kommissar und entkommt. Es handle sich nur um einen harmlosen Streifschuss, beruhigt Lessing die Mutter seines Sohnes und fährt unbegleitet ins Krankenhaus.

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Als Kira Dorn die Ermittlungen allein fortsetzt, eröffnet ihr Revierleiter Kurt, dass er die Weimarer Mordkommission verlassen wolle und bietet der Kommissarin seinen Posten an. Während die noch überlegt, ob sie tatsächlich die Vorgesetzte ihres Lebensgefährten sein möchte, wird nach und nach klar, von wem wir uns in „Der feine Geist“ wirklich verabschieden müssen. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort war diesmal nämlich niemand.

Mareks „Tatort“-Kritik: Herausragender Krimi zum falschen Zeitpunkt

Der „Tatort“ ist nicht einfach nur eine Krimireihe, die zufälligerweise immer sonntags zur gleichen Zeit ausgestrahlt wird. Er ist der letzte Straßenfeger neben König Fußball, der regelmäßig zehn Millionen Menschen und mehr vor den Fernsehern versammelt und das Wochenende zum Abschluss bringt. Manche Folgen zeigen auf aktuelle Missstände in unserer Gesellschaft und halten uns den Spiegel vor, andere bescheren uns einfach nur einen schönen Abend, ob nun durch spannendes Mörderraten oder humorvolle Einlagen.

Der Weimarer „Tatort“ lag bislang irgendwo dazwischen, überzeugte aber vorrangig als schwarzhumoriger Krimi mit verschrobenen Figuren. Ausgestrahlt wurden die Episoden aus der Stadt der Dichter und Denker gern zu besonderen Anlässen wie Ostern, Weihnachten oder zum neuen Jahr, wie auch „Der feine Geist“.

Nun könnte man meinen, die ARD nütze ihr größtes Zugpferd dazu, um nach dem Coronajahr 2020 Optimismus zu verbreiten, schließlich ist das Licht am Ende des Tunnels zwar bereits sichtbar, allerdings flackert es noch ein wenig zu sehr aus der Ferne. Mit dem Weimarer Gespann wäre diese Prämisse normalerweise locker zu erfüllen. Doch ausgerechnet jetzt verblüfft der „Tatort“ mit dem Serientod von Kommissar Lessing, der so emotional und berührend erzählt wird, dass man statt der üblichen Lacher eher geneigt ist, ein Tränchen zu verdrücken.

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Selten wurde ein Abschied so bewegend in Szene gesetzt wie im „Tatort: Der feine Geist“, was natürlich als Kompliment an alle Beteiligten vor und hinter der Kamera zu verstehen ist und darüber hinaus völlig vergessen lässt, dass die eigentliche Kriminalgeschichte diesmal keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. Für den ist die Art und Weise zuständig, wie Kira Dorn das Ableben ihrer großen Liebe zu verdrängen versucht. Ich bin beeindruckt und einigermaßen entsetzt zugleich.

Die „Tatort“-Episode „Der feine Geist“ wurde am Freitag, dem 1. Januar 2021 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist jetzt für sechs Monate in der Mediathek als Wiederholung im Stream verfügbar. Weiter geht es erst am übernächsten Sonntag. Dann übernehmen die Kölner Urgesteine Ballauf und Schenk und feiern mit der Episode „Der Tod der Anderen“ ihr 80. Dienstjubiläum.

„Tatort“-Quiz: Testet euer Wissen über Thiel, Boerne und Co.!

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