In ihrem Podcast „Let’s Be Clear“ sprach Shannen Doherty über ihre Zeit bei „Charmed – Zauberhafte Hexen“ und verriet den wahren Grund für ihre Kündigung.
Ende der Neunziger gab es einen regelrechten Glaubenskrieg unter TV-Fans: „Buffy – Im Bann der Dämonen“ oder „Charmed – Zauberhafte Hexen“? Beide Serien begeisterten mit übernatürlichen Elementen und einem Fokus auf eine starke weibliche Hauptbesetzung. Doch das waren schon die größten Gemeinsamkeiten: Die von Showrunner Joss Whedon verantwortete Serie über die junge Buffy Summers, die Vampire und Dämonen jagt, spielte auf kinderleichte Weise mit Genreklischees und einer detaillierten Lore. „Charmed“ über die Halliwell-Schwestern war eingängiger, wirkte vermeintlich erwachsener und war über lange Strecken im Grunde einfach nur eine Seifenoper.
Trotzdem: „Charmed“ hatte genauso eine Daseinsberechtigung wie „Buffy“, nicht zuletzt durch die großartige Chemie zwischen den Darstellerinnen der Halliwell-Schwestern Shannen Doherty als Prudence, Alyssa Milano als Phoebe sowie Holly Marie Combs als Piper. Allerdings bestand diese Chemie offenbar nur vor laufender Kamera. Hinter den Kulissen soll die Stimmung zeitweise richtig schlecht gewesen sein, ganz besonders zwischen Shannen Doherty und Alyssa Milano.
Die Spannungen am Set führten letzten Endes dazu, dass Doherty die Serie 2001 verließ, kurz nach dem Ende von Staffel 3. Zunächst wurde als Grund kommuniziert, sie sei eine schwierige Person am Set gewesen, ihr Weggang sei aber auf eigene Entscheidung hin erfolgt, um sich neuen Herausforderungen zu stellen. Das sei jedoch bloß ein Narrativ gewesen, das sich ihr Management ausgedacht habe, erzählte die 52-Jährige jüngst in ihrem Podcast „Let’s Be Clear“. Und diese Lüge wolle sie nicht mehr länger aufrechterhalten. Damals schien es allerdings Sinn zu ergeben:
„Sie sahen mich an und sagten: ‚Nein, nein, nein, deine Karriere wird keine weitere Kündigung [nach dem ‚Beverly Hills 90210‘-Aus] verkraften, also werden wir sagen, dass du dich selbst dazu entschieden hast.‘“
Als Gast hatte Doherty ihre Kollegin und Freundin Holly Marie Combs in der Sendung. Und die erinnerte sich an ein Treffen mit „Charmed“-Produzent Jonathan Levin, der ihr gegenüber bestätigte, dass Milano die Verantwortlichen vor eine schwierige Wahl gestellt hatte:
„Wir wollten das alles nicht, aber wir wurden in die Ecke gedrängt. Wir befanden uns in dieser Position, in der es entweder um das eine oder um das andere ging. Uns wurde [von Alyssa Milano] gesagt, dass es entweder sie oder [Shannen] sein wird. Und Alyssa drohte uns mit einer Klage wegen eines toxischen Arbeitsumfelds.“
Doherty war in den ersten Staffeln, als sie noch Teil der Truppe war, die zentrale Figur der Serie. Nach ihrem Abgang und dem Ersatz durch Rose McGowan ging diese Rolle an Alyssa Milano. Da ist es kein Wunder, dass Doherty nicht mehr viel für „Charmed“ übrig hatte, wie ihr unserem Video entnehmen könnt:
Konkurrenzkampf führte zum Aus für Shannen Doherty
Doherty mutmaßte in der Sendung, dass Eifersucht und Konkurrenzdenken zu Alyssa Milanos feindlicher Gesinnung ihr gegenüber geführt haben könnte:
„Ich kann mich nicht erinnern, jemals am Set gemein zu [Milano] gewesen zu sein. Ich erinnere mich an eine Folge, bei der ich Regie geführt hatte, als sie im Weihnachtsurlaub etwas tat und sie mich baten, einige Dinge mit ihr zu klären. Ich hätte nicht freundlicher und verständnisvoller sein können. […] Das Konkurrenzdenken kam zum Tragen. Und ich meine nicht mit dir, sondern zwischen Alyssa und mir, da gab es einen Mangel an weiblicher Unterstützung.“
Als Combs sich wegen eines Tumors in der Gebärmutter einer Operation unterziehen musste, sollen Milano und ihre Mutter aktiv versucht haben, Doherty davon abzuhalten, sie im Krankenhaus zu besuchen. Doch trotz all der Reibereien und Dramen am Set sind Doherty und Combs noch heute befreundet. Doherty selbst kämpft seit Jahren gegen den Krebs, erst kürzlich ließ sie gegenüber People wissen, dass der Krebs weiter gestreut hat und nun auch ihr Gehirn und ihre Knochen angreift. Dennoch wolle sie optimistisch bleiben: „Meine schönste Erinnerung liegt noch vor mir.“
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