Christopher Nolan und James Bond: Das wäre ein himmlischer Traum! Aber leider wird es wohl genau das bleiben: Der Filmemacher äußerte sich nun zum Gerücht.
Er gilt als einer der besten Filmschaffenden der Branche: Regisseur Christopher Nolan. Bei seiner Vita könnte man meinen, dass dem 53-Jährigen wirklich alles gelingt, was er sich vornimmt – ganz gleich, welchem Genre das ins Auge gefasste Projekt angehört. Tatsächlich gibt es im Grunde keinen einzigen Film, der ihm völlig entglitten ist. Manche mögen behaupten, dass er sich mit „Insomnia – Schlaflos“ einen kleinen Fehltritt geleistet hat. Das war aber direkt nach seinem Durchbruch mit dem Mindgame-Thriller „Memento“. Dafür, dass „Insomnia“ als seine bis heute einzige echte Auftragsarbeit angesehen werden kann, ist der Film mit Al Pacino und Robin Williams ganz ordentlich ausgefallen.
Dieses Jahr konnte Nolan mit seinem Biopic „Oppenheimer“ über den „Vater der Atombombe“, Julius Robert Oppenheimer, mit einem sensationellen Einspielergebnis von weltweit 926 Millionen US-Dollar gar die erfolgreichste Filmbiografie aller Zeiten abliefern. Wow! Nolan ist in dieser Hinsicht der wohl einzige Autorenfilmer Hollywoods, der mit jedem seiner Filme in Blockbuster-Sphären vordringt, egal wie anspruchsvoll diese auch sein mögen.
Mit seiner „Dark Knight“-Trilogie hat er zudem bewiesen, dass er selbst etablierten Figuren bis dato unbekannte Seiten abgewinnen und sie so auf eine völlig neue Ebene hieven kann. Das macht ihn selbstredend zum perfekten Kandidaten für den dienstältesten Superagenten der Leinwandgeschichte: James Bond. Tatsächlich hat Nolan in unregelmäßigen Abständen immer wieder betont, dass ihn diese Aufgabe, einen James-Bond-Film zu inszenieren, durchaus reizen würde. Die Filmreihe habe einen großen Einfluss auf ihn gehabt, betonte er kürzlich im „Happy Sad Confused“-Podcast von Journalist Josh Horowitz.
Was Nolan dabei ebenfalls stets betont hat, sind die Bond-Regeln, denen man sich unterordnen müsse. Etwas, wozu er als kreativer Freigeist – wenn überhaupt – nur widerwillig bereit wäre. Das könnte mit ein Grund sein, warum es bislang nie zu einer Zusammenarbeit zwischen ihm und den Bond-Produzent*innen Barbara Broccoli und Michael G. Wilson gekommen ist. Nun wurde die Gerüchteküche erneut angefacht: Wie Filmjournalist Jordan Ruimy auf World of Reel wissen lässt, sollen Amazon und Eon Productions den Filmemacher unbedingt nicht nur für den 26. Bond-Film, sondern gleich für zwei bis drei Bond-Filme anheuern wollen.
Nolan, der auch die Drehbücher verfassen könnte, soll größtmögliche kreative Freiheit für die Filme erhalten. Der Knackpunkt sei allerdings die Zeitlinie: Während die Verantwortlichen von Eon am liebsten in der Gegenwart verbleiben würden, heißt es, der britische Filmemacher präferiere die Adaption von Schöpfer Ian Flemings Romanen wie „Diamantenfieber“ in der jeweils gleichen Zeit, also etwa in den Fünfziger- und Sechzigerjahren. Nolan sei aber laut einer Quelle sehr interessiert an diesem Angebot. Klingt schon zu gut, um wahr zu sein? Vielleicht ist das tatsächlich der Fall. Im Interview mit der Associated Press darauf angesprochen, erteilt Nolan dem Gerücht eine Absage:
„Nein, bedauerlicherweise nein – nichts dran an diesen Gerüchten.“
Kurz und knapp. Und doch so schmerzvoll für Fans. Andererseits herrscht bei den Bond-Produktionen Stillschweigen, so wie bei den Marvel-Produktionen von Disney. Selbst wenn an der Sache etwas dran wäre, würden sich eventuell Beteiligte niemals offen dazu äußern. Von daher könnte noch immer die Hoffnung bestehen, dass Nolan eine potenzielle Beteiligung einfach nicht torpedieren will. Aber vorerst heißt es also laut dem Filmemacher nein. Und wer den siebten James Bond geben könnte, darüber sprechen wir im Video.
Christopher Nolan hat mit einigen Bond-Kandidaten gearbeitet
In einem Punkt deckt sich Nolans Aussage mit denen von Bond-Produzentin Barbara Broccoli: Erst kürzlich enttäuschte sie mit der Aussage, die Arbeiten am 26. Bond-Film seien „noch nicht einmal begonnen“ worden. Das bedeutet, es gibt weder eine Prämisse noch eine Idee, in welche Richtung sich der neue 007 Seiner Majestät bewegen soll. Und so lange das nicht feststeht, kann auch nicht am Drehbuch gearbeitet, geschweige denn ein neuer Darsteller gesucht werden.
Christopher Nolan gilt als jemand, der früh eine klare Vision besitzt und diese umsetzt – ohne Wenn und Aber. Die Bond-Filme von Eon Productions folgen dagegen der Marschrichtung von Broccoli und Wilson. Aber bei Nolan dürften sie wahrscheinlich auch bereit sein, Zugeständnisse zu machen, die sonst kein Filmschaffender erhalten würde – noch nicht einmal Quentin Tarantino.
Das wiederum könnte bedeuten, dass Nolan seinen Favoriten für den siebten Bond gleich selbst mitbringen dürfte. Von den gehandelten Favoriten hat er mit einigen zusammengearbeitet: Cillian Murphy, der für ihn in „Oppenheimer“ die Hauptrolle übernahm, ist mit seinen 47 Jahren allerdings höchstwahrscheinlich aus dem Rennen. Das Gleiche gilt – so traurig es auch sein mag – auch für Tom Hardy. Robert Pattinson, der in „Tenet“ zu sehen war, dürfte als Batman im DC Elseworlds bereits anderweitig beschäftigt sein. Doch es gibt einen weiteren Star aus „Tenet“, der infrage kommen würde: So soll Aaron Taylor-Johnson bereits für Testaufnahmen eingeladen worden sein. Zudem ist er Brite 33 Jahre alt und hat im Grunde noch keine definierende Rolle, die Bond in den Schatten stellen könnte.
Nun wird es aber Zeit für das James-Bond-Quiz. Testet euer Wissen über den Agenten seiner Majestät: