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Aufschrei bei den Anti-Oscars: Veranstalter müssen sich für heikle Nominierung entschuldigen

Aufschrei bei den Anti-Oscars: Veranstalter müssen sich für heikle Nominierung entschuldigen
© Imago/Everett Collection

Die Goldene Himbeere ist der Anti-Oscar, ein Negativ-Filmpreis für besonders schlechte Leistungen. Doch nun musste sich die Organisation dahinter entschuldigen.

Nein, die Neuverfilmung von Stephen Kings „Firestarter“ mit Zac Efron und Ryan Kiera Armstrong ist kein guter Film. Das stimmt. Schon die erste Verfilmung „Der Feuerteufel“ von 1984 mit David Keith und Drew Barrymore galt als eher unterdurchschnittlich. Dass die Neuverfilmung von Regisseur Keith Thomas dies noch unterbieten würde, damit hätte wohl niemand gerechnet. Schaut man sich allein die Wertungen auf Rotten Tomatoes an, sprechen Kritiken und Fan-Meinungen eine deutliche Sprache.

Von daher ist es erst einmal keine Überraschung gewesen, dass „Firestarter“, den ihr über Amazon streamen könnt, zweimal für eine Goldene Himbeere nominiert wurde. Im Grunde ist es sogar eher eine Überraschung, dass es nicht noch mehr Nominierungen geregnet hat. Neben einer verdienten Nominierung für den Anti-Oscar in der Kategorie „Schlechteste Neuverfilmung oder billigster Abklatsch“ wurde auch Ryan Kiera Armstrong als Schlechteste Schauspielerin nominiert. Natürlich könnte man sagen, dass sie sich damit dieses Jahr in illustrer Gesellschaft befindet, denn auch Bryce Dallas Howard für „Jurassic World: Ein neues Zeitalter“, Diane Keaton für „Mack & Rita“, Alicia Silverstone für „The Requin – Der Hai“ sowie Kaya Scodelario für „The King’s Daughter“ gehören zu den Nominierten.

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Aber: Im Gegensatz zu ihren Kolleginnen ist Ryan Kiera Armstrong noch ein Kind, sie ist erst zwölf Jahre alt. Zwar hat sie schon in einigen Produktionen, in Filmen wie auch in Serien, mitgespielt, seit sie acht Jahre alt ist, die Rolle der pyrokinetisch begabten Charlie McGee in „Firestarter“ stellt dennoch eine ihrer ersten Hauptrollen dar. Gerade Kinder und heranwachsende Jugendliche reagieren teils äußerst sensibel auf Kritik, fühlen sich unsicher und suchen noch ihren Platz in der Welt. Eine Nominierung für so einen gehässigen Anti-Preis, was die Goldene Himbeere nun einmal darstellt, kann potenziell negative Auswirkungen auf ihre (schauspielerische) Entwicklung haben, sie verunsichern und womöglich von ihrem eingeschlagenen Karriereweg abbringen.

Entsprechend groß war die Entrüstung angesichts dieser Nominierung. Zahlreiche Kolleg*innen und Fans zeigten ihre Solidarität mit der jungen Kinderdarstellerin:

„Dass die Goldene Himbeere Ryan Kiera Armstrong als ‚Schlechtese Schauspielerin‘ nominiert hat, ist so ignorant und zynisch, dass ich es kaum fassen kann. Sie haben keine Ahnung, was das bei einer Kinderdarstellerin anrichten kann, die ihre Hauptrolle in ‚Firestarter‘ wahrscheinlich als einen Höhepunkt in ihrem Leben betrachtet.“

„Die Goldene Himbeere ist schon gemein und ohne Klasse, aber ein Kind zu nominieren ist einfach abstoßend und falsch. Warum sollte man ein Kind dem Risiko aussetzen, dass es noch mehr Mobbing oder Schlimmeres erfährt? Seid besser.“

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Wirklich im Herzen behalten sollte die junge Schauspielerin dagegen das Treffen mit ihrer Quasi-Vorgängerin und Idol Drew Barrymore in deren Sendung „The Drew Barrymore Show“:

Und ihr solltet im Herzen behalten, welche Filme in 90 Jahren jeweils den Oscar als Bester Film erhalten haben. Seht sie euch im Video noch einmal alle an.

90 Jahre Oscars - Alle Gewinner für den Besten Film

„Goldene Himbeere“: Veranstalter zieht die Nominierung zurück

Dass es nicht unbedingt eine gute Entscheidung war, ein Kind für die Goldene Himbeere als Schlechteste Schauspielerin zu nominieren, muss der Organisation um Gründer John J. B. Wilson schließlich eingeleuchtet sein. In einer Stellungnahme bat Wilson um Verzeihung und zog die Nominierung zurück. Und das ist nicht alles (via Variety):

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„Manchmal tut man Dinge, ohne nachzudenken. Und dann wird man darauf hingewiesen. Dann kapiert man es. Aus diesem Grund wurde die Goldene Himbeere überhaupt ins Leben gerufen. Die jüngste berechtigte Kritik an der Wahl der zwölfjährigen Armstrong als Nominierte für einen unserer Preise hat uns vor Augen geführt, wie unsensibel wir in diesem Fall gewesen sind. Daher haben wir Armstrongs Namen aus der Endauswahl, über die unsere Mitglieder nächsten Monat abstimmen werden, entfernt. Wir sind außerdem der Meinung, dass wir uns bei Miss Armstrong öffentlich entschuldigen müssen und bedauern jedwede Verletzung, die sie durch unsere Entscheidungen erlitten hat. Da wir aus dieser Lektion gelernt haben, möchten wir außerdem verkünden, dass wir von nun an eine Abstimmungsrichtlinie einführen, die es ausschließt, dass Darsteller*innen oder Filmemacher*innen unter 18 Jahren für unsere Preise in Frage kommen.“

Es sei nie die Absicht gewesen, die Karrieren der Nominierten zu zerstören, so Wilson. Daher sei auch der Redeemer-Award für ehemalige Preisträger*innen ins Leben gerufen worden, den zuletzt Eddie Murphy für „Dolemite Is My Name“ erhalten hatte. Diese Auszeichnung erhalten Stars, die sich nach dem Erhalt einer Goldenen Himbeere mit guten Filmen oder gar Oscar-Auszeichnungen hervorgetan haben.

Und jetzt könnt ihr euer Oscar-Wissen auf die Probe stellen:

Quiz: Wie gut kennst du dich in 90 Jahren Oscars aus?

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