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Netflix' „Rentierbaby“: Erfahrt die wahre Geschichte über Martha und Donny

Netflix' „Rentierbaby“: Erfahrt die wahre Geschichte über Martha und Donny
© 2022 Netflix, Inc.

Eine neue Stalker-Geschichte ist auf Netflix. Was sie von vielen anderen unterscheidet, ist ihr Wahrheitsgehalt. Erfahrt hier, wie realitätsnah die Serie ist.

Stalker-Geschichten sind ein beliebtes Filmnarrativ. Auf Netflix reiht sich nun eine weitere Stalking-Serie ein: „Rentierbaby“ und landete nach der Veröffentlichung direkt auf Platz eins der Netflix-Charts. Die Geschichte basiert auf realen Ereignissen, durchlebt von Richard Gadd und seiner Stalkerin, die sich jetzt auch zu Wort meldete. Eine wahre Begebenheit, die es von einem preisgekrönten Ein-Mann-Theaterstück inzwischen als Serie zu Netflix geschafft hat. Erfahrt hier, was auf wahren Begebenheiten beruht und welche Widersprüche es zu geben scheint.

Darum geht es in „Rentierbaby“

Bevor wir zu den Fakten kommen, erklären wir euch kurz, worum es in der Serie geht. Der Barkeeper und Stand-up-Komiker Donny Dunn (Richard Gadd) begegnet Martha (Jessica Gunning) in der Bar, in der er arbeitet. Martha beginnt zunehmend präsent in Donnys Leben zu sein und ein beklemmendes Gefühl von ungewollter Nähe beginnt sich auszubreiten und wird über mehrere Jahre sein Leben bestimmen. Was als harmlose Konversation beginnt, endet in einer düsteren Stalking-Geschichte.

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Falls ihr den Trailer noch nicht kennt, könnt ihr ihn hier schauen:

Rentierbaby | Offizieller Trailer

Die wahre Geschichte hinter „Rentierbaby“: Donny und Martha

– Achtung: Es folgen Spoiler zu „Rentierbaby“–

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Donny Dunn wird von Richard Gadd verkörpert. Richard Gadd ist nicht irgendein Schauspieler, der in die Rolle des Stalking-Opfers schlüpft. Richard Gadd ist Donny Dunn. Mit der Rolle verarbeitet er so die traumatischen Ereignisse, die sein Leben über Jahre hinweg bestimmten. Wie Forbes berichtete, hatte Gadd nach viereinhalb Jahren 41 071 E-Mails, 744 Tweets, 46 Facebook-Nachrichten, Briefe mit insgesamt 106 Seiten, Geschenke, Unterwäsche, Schlaftabletten und 350 Stunden Nachrichten auf dem Anrufbeantworter von seiner Stalkerin erhalten. Das Rentierbaby war übrigens auch ein Geschenk und ist titelgebend für die Serie. Die Person wartete vor seinem Haus und erschien bei Richards Comedy-Shows. Ähnlich wie in der Serie dargestellt, war es für Richard nicht einfach, sich Gehör bei der Polizei zu verschaffen. In The Guardien machte er seinem Unverständnis über die polizeilichen Maßnahmen Luft, indem er berichtete, wie schwierig und ausweglos die gesetzlichen Möglichkeiten für gestalkte Menschen seien. Unter anderem äußerte er in dem Interview:

„Ich wurde beschimpft, weil ich die Polizei wegen Belästigung belästigt hatte.“

Die Täterin Martha, wie sie in der Serie heißt, hat in der Realität einen anderen Namen. Diesen gibt Richard Gadd jedoch nicht bekannt. In der Serie wurde Martha verurteilt. Im realen Leben jedoch nicht. Der Schauspieler und Komiker äußerte im Interview mit GQ, er habe sich bei der Story immer nah an der Realität orientiert. Bei Martha habe es jedoch Anpassungen gegeben, sodass sie sich selbst nicht erkennen würde. Aktuelle Informationen zeigen jedoch, dass die Geschichte zwei Seiten einer Medaille hat.

Lust auf mehr Stalking-Film-Input bekommen? Dann lasse dir diesen Tipp nicht entgehen:

„Rentierbaby“ aus der Sicht der Beschuldigten: Die echte „Martha“ meldet sich zu Wort

Dass die echte „Martha“ sich nicht in „Rentierbaby“ wiedererkennen würde, wie es Gadd betonte, war ein naiver Gedanke. Auch wenn der Hauptdarsteller versuchte, die wahre Identität von „Martha“ geheim zu halten, meldete sich die „Beschuldigte“ bei der Daily Mail und es hagelte Kritik, wie das Portal Watson berichtet. Ihren Schilderungen zufolge würden „Rentierbaby“-Darstellungen zu ihrer und Gadds Person nicht stimmen. Gadd wäre von ihr besessen gewesen und sie wäre das Opfer. Sie fühle sich jetzt von ihm gestalkt. Für Ruhm und Reichtum habe der Hauptdarsteller und Komiker die Frau im Fernsehen schikaniert, so der Vorwurf. Mit der Geheimhaltung der wahren Identität hat es auch nicht ganz geklappt: Einige Fans haben es sich zur Aufgabe gemacht, die wahren Personen hinter den Charakteren zu finden. In der Daily Mail hätte die „Beschuldigte“ angegeben,  im Internet Morddrohungen und Beleidigungen erhalten zu haben, berichtet Watson. Das könne eventuell eine Klage wegen Verleumdung nach sich ziehen. Gadd versuchte bereits, der Hetzjagd Einhalt zu gebieten. Über Instagram meldete er sich zu Wort und appellierte an die Personen, mit den Spekulationen aufzuhören, das wäre nicht der Sinn der Show gewesen, so der Hollywood Reporter.

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Rentierbaby“: Darum weicht die Serie von herkömmlichen Stalking-Geschichten ab

Diese Miniserie ist in einigen Punkten anders als die gängigen Stalking-Narrative. Zum einen haben wir nicht nur umgekehrte Geschlechterrollen im Opfer-Täter*innen-Verhältnis als in den meisten Filmen und Serien. Wir haben hier einen Mann, der Opfer von weiblichem Stalking ist. Und zum anderen ist auch die beklemmende Geschichte mit humoristisch wirkenden Elementen gespickt und lässt das Drama auf skurrile Art und Weise weniger düster wirken. Wir haben auch mit dem männlichen Protagonisten eine Person, die nicht dem typischen Opferprofil entspricht. Nach der Verurteilung von Martha zum Beispiel kann Donny noch nicht loslassen. Im Gegenteil, er versucht, sie zu verstehen und scheint eine Art Abhängigkeit entwickelt zu haben, weswegen er sich weiterhin die Voice-Nachrichten von ihr anhört, wie eine Art Podcast. Eine Erklärung von Gadd könnte Aufschluss darüber geben. In einem Gespräch mit The Guardien wurde deutlich, dass Gadd ‘Martha‘ weniger als Täterin, sondern als Opfer ihrer Selbst sehe. Sie benötige Hilfe, bekommt sie aber nicht. Diese Instabilität, so Gadd, habe sich dann am Telefon niedergeschlagen. Wir haben mit der britischen Produktion eine nuancierte Serie, in der wir Personen nicht so leicht in eindeutige Kategorien stecken können.

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