Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält kino.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.
  1. Kino.de
  2. Filme
  3. Tatort: Hüter der Schwelle

Tatort: Hüter der Schwelle

Anzeige

Tatort: Hüter der Schwelle: Diesem Film wird polarisieren: Der kunstvoll gestaltete Krimi aus Stuttgart erzählt von einer Rache nach 350 Jahren.

Poster

Tatort: Hüter der Schwelle

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Piotr J. Lewandowski
Produzent
  • Nils Reinhardt
Darsteller
  • Richy Müller,
  • Felix Klare,
  • André Hennicke,
  • Victoria Trauttmansdorff,
  • Saskia Rosendahl,
  • Michael Sideris,
  • Carolina Vera,
  • Jürgen Hartmann
Drehbuch
  • Michael Glasauer
Kamera
  • Jürgen Carle
Schnitt
  • Barbara Brückner

Bilder

Kritiken und Bewertungen

0 Bewertung
5Sterne
 
()
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(0)

Kritikerrezensionen

  • Tatort: Hüter der Schwelle: Diesem Film wird polarisieren: Der kunstvoll gestaltete Krimi aus Stuttgart erzählt von einer Rache nach 350 Jahren.

    Diesem Film wird polarisieren: Der kunstvoll gestaltete Krimi aus Stuttgart erzählt von einer Rache nach 350 Jahren.

    An diesem Krimi aus Stuttgart werden sich die Geister scheiden: Nach einem Ritualmord an dem Studenten Marcel Richter führen die Ermittlungen zu einem Mann, der behauptet, über magische Kräfte zu verfügen. Für Lannert und Bootz (Richy Müller, Felix Klare) ist Emil Luxinger (André M. Hennicke) jedoch erst mal ein Verdächtiger wie andere auch, selbst wenn es keine konkreten Indizien gibt; außer der Tatsache, dass Richter den vermeintlichen Magier kurz vor seinem Tod aufgesucht und ihm ein uraltes Buch gestohlen hat. Der Schamane hat den Dieb zwar mit einem Schadenszauber belegt, aber das ist juristisch gesehen keine Straftat. Übersinnlich wird es trotzdem, denn die Wurzeln der Tat liegen über 350 Jahre zurück, als ein Hexenjäger sein Unwesen trieb. Angeblich sind die Seelen von Richter und Luxinger schon damals aufeinander getroffen, wenn auch in vertauschten Rollen: das heutige Opfer als Täter, sein mutmaßlicher Mörder als Opfer.

    Das klingt erst mal nach B-Movie. Trotzdem ist „Der Hüter der Schwelle“ (Drehbuch: Michael Glasauer) aus zweierlei Gründen reizvoll: Lannert und Bootz, beide eher skeptisch, was Dinge zwischen Himmel und Erde angeht, müssen sich auf die Welt der Magie einlassen, um Antworten auf ihre Fragen zu finden; und die Bildgestaltung ist ungemein kunstvoll. Regie führte der gebürtige Pole Piotr J. Lewandowski; die ARD hat sein vorzüglich gespieltes und gleichfalls vortrefflich fotografiertes Drama „Jonathan“ vor einigen Monaten im Rahmen ihrer Debütreihe ausgestrahlt. Beim „Tatort“ hat Lewandowski mit dem SWR-Kameramann Jürgen Carle zusammengearbeitet, der zum Beispiel beim „Tatort“ aus Ludwigshafen schon oft dafür gesorgt hat, dass die Filme optisch aufwändiger wirkten, als sie in Wirklichkeit waren. Gerade seine Lichtsetzung ist regelmäßig bemerkenswert. Das gilt auch für „Hüter der Schwelle“, zumal im Umfeld des Schamanen mehrfach ganze Szenen in Blau oder Rot getaucht sind. Das trägt natürlich dazu bei, die Welt Luxingers buchstäblich in anderem Licht erscheinen zu lassen, ist aber mehr als bloß eine Spielerei: Das Blau steht für die Unterwelt, in die sich Lannert begeben muss, als er den Keller des Mannes erkundet, und in knalligem Rot erstrahlt die Szenerie, als die Kommissare offenbar Zeuge eines weiteren Ritualmordes werden.

    Dabei ist schon der Name der Frau, die scheinbar gemeuchelt werden soll, ein eindeutiger Hinweis darauf, dass sie kein Opfer ist: Diana Jäger (Saskia Rosendahl) - Diana ist die römische Göttin der Jagd - nimmt in dieser Geschichte eine ganz besondere Rolle ein, vor allem für Bootz, der angesichts der attraktiven jungen Frau und ihrer speziellen Art nicht mehr Herr seiner selbst ist. Eine weitere Begegnung ist ähnlich verwirrend: Eine Spur führt zu einem Drogenhändler (Gerdy Zint), dem sich Bootz als Dealer andient. Der Mann fordert ihn zum Vollkontaktzweikampf, in dessen Verlauf der Kommissar eine Art außerkörperliche Erfahrung macht, als er plötzlich neben sich steht.

    Spätestens jetzt werden die Freunde klassischer Krimikunst vermutlich beginnen, mit dem „Tatort“ zu hadern; das dürfte sich noch verstärken, wenn die Ermittlungen später in die Zeit der Inquisition zurückführen. Außerdem setzt Lewandowski an gut gewählten Stellen Toneffekte ein, die gemeinhin für Mystery- oder Horrorfilme stehen; auch die Musik (Lenny Mockridge) sorgt für entsprechendes Unbehagen. Mitunter ist dem Film allzu sehr anzumerken, dass Lewandowski und Carle um besondere Bilder bemüht waren, aber viele Einstellungen sind kleine Kunstwerke. Einziges Manko des Films ist der Schluss, als der Fall längst geklärt ist und in gefühlten zehn Minuten mit Hilfe von Rückblenden noch mal erklärt wird.

    Tilmann P. Gangloff.
    Mehr anzeigen
Anzeige