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Sommer auf drei Rädern

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Sommer auf drei Rädern: Das Roadmovie ist eine ungemein sympathische Komödie über drei junge Außenseiter, die auf wundersame Weise das Glück finden.

Poster

Sommer auf drei Rädern

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Marc Schlegel
Darsteller
  • Daniel Rodic,
  • Simon Böer,
  • Jakob Schmidt,
  • Emma Mathilde Floßmann,
  • Johanna Hens
Drehbuch
  • Marc Schlegel,
  • Roland Hablesreiter
Musik
  • Alexander Wolf David,
  • Andreas Pfeiffer
Kamera
  • Mortimer Hochberg
Schnitt
  • Sebastian Schreiner

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Sommer auf drei Rädern: Das Roadmovie ist eine ungemein sympathische Komödie über drei junge Außenseiter, die auf wundersame Weise das Glück finden.

    Das Roadmovie ist eine ungemein sympathische Komödie über drei junge Außenseiter, die auf wundersame Weise das Glück finden.

    Drei Außenseiter und ein ungewöhnliches Fortbewegungsmittel: Manchmal braucht es tatsächlich nicht mehr, um eine kinotaugliche Sommerkomödie zu erzählen, die enorm viel gute Laune verbreitet. Die Handlung von „Sommer auf drei Rädern“ ließe sich in der Tat in einem Satz zusammenfassen - ein Stuttgarter Trio fährt mit einem Mopedauto zum Bodensee -, aber wie bei allen guten Roadmovies geht es selbstredend um viel mehr als bloß um eine Reise von A nach B: Die drei machen im Verlauf der Fahrt Entwicklungen durch, die ihr Leben erheblich verändern werden. Auf diese Weise emanzipieren sie sich zudem von ihren anfänglichen Klischeemustern. Zentrale Figur ist der 18jährige Flake (Jakob Schmidt), der sich aus seinem unscheinbaren Dasein in eine einseitige Zuneigung zu Schulschönheit Leonie (Johanna Hens) flüchtet; das Mädchen sieht in ihm aber bloß den Partner für die Vorbereitung aufs Abi. Als er ihr zuliebe nach einer Party die Schuld für einen Unfall auf sich nimmt, wird er zu Sozialstunden verurteilt; ausgerechnet gemeinsam mit Drogendealerin Kim (Emma Floßmann), die ihn dauernd gemobbt hat. Sie soll für ihren Freund (Timur Bartels) ein Päckchen Kokain nach Bregenz schmuggeln, und weil Leonie gerade mit Freunden am Bodensee weilt, überredet sie Flake zu einem Ausflug. Als Gefährt dient das Mopedauto, mit dem sie Essen auf Rädern ausliefern. Einer ihrer Kunden ist der frühere Triathlet Philipp (Daniel Rodic), der seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt. Als er von den Reiseplänen erfährt, will er mit und wird kurzerhand samt Untersatz auf der Ladefläche festgezurrt.

    Schon dieser Auftakt ist mit scheinbar leichter Hand umgesetzt und ein großes Vergnügen, aber jetzt geht der Spaß erst richtig los, denn Marc Schlegel (Buch und Regie) hat die Tour durch diverse Begegnungen ergänzt. Andere Filme bestehen aus Episoden, Roadmovies bestehen aus Etappen: Erste Station ist das Haus von Kaninchenzüchter Norbert (Simon Böer), der die Reisenden großzügig mit Sprit versorgt, sich jedoch als rechtsextremistischer „Prepper“ entpuppt, der sich für den Tag X wappnet. Als die kernige Kim, im Herzen Punk, erkennt, wes‘ Geistes Kind der Typ ist, sagt sie ihm die Meinung und befreit seine Karnickel, weshalb ihr Trip zur Flucht wird, denn Norbert lässt sich nicht abschütteln, kriegt die Sache mit dem Koks raus und will außerdem das Geld kassieren, das Kim am Zielort von dem österreichischen Dealer bekommen wird.

    Bei aller Heiterkeit verliert Schlegel, der schon mit seinem famosen Debüt „Schmidts Katze“ (2015) eine völlig unmögliche Liebesgeschichte erzählt hat, trotzdem nie aus den Augen, worum es eigentlich geht: Widerwillig wandelt sich die Zweckgemeinschaft zu einem Freundschaftstrio. Kim ist in Wirklichkeit gar nicht so ruppig, wie sie tut, und auch der mürrische Philipp erkennt nach einem Match gegen eine Gruppe von Rollstuhl-Basketballern, dass ein Leben als „Behindi“ durchaus erfüllt sein kann. Sogar das von Kim zunächst als „Clownauto“ geschmähte Leichtfahrzeug erweist sich trotz seiner überschaubaren elf PS als treues Gefährt, wenn ihm nicht gerade der Sprit ausgeht.

    Ähnlich viel Spaß wie das zentrale Trio machen die Nebenfiguren. Ein Fall für sich sind allen voran Flakes Eltern (Marlene Morreis, Alexander Schubert), die es gut mit ihm meinen, den armen Jungen aber von einer Peinlichkeit in die nächste stürzen. Die entsprechenden Einfälle (Koautor: Roland Hablesreiter) stammen direkt aus dem Leben und sind mit feiner Ironie umgesetzt. Zum Finale wird es sogar beinahe spannend, als Polizisten Kim und den Dealer (Fritz Karl als Überraschungsgast) in flagranti überraschen wollen. Unbedingt zu erwähnen ist schließlich noch die rockige Musik: Die eigens für „Sommer auf drei Rädern“ komponierten Songs von Alexander Wolf David und Andreas Pfeiffer verleihen dem Film das Tempo, das das auf verschlungenen Wegen gen Bodensee zuckelnde Rollermobil von Piaggio nicht zu bieten hat.

    Tilmann P. Gangloff.
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