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Mein Altweibersommer

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Mein Altweibersommer: Das melancholische Selbstfindungsdrama mit Iris Berben erzählt von einer Frau, die nach 30 Ehejahren was ganz Verrücktes macht.

Poster

Mein Altweibersommer

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Dustin Loose
Produzent
  • Jens Christian Susa
Darsteller
  • Iris Berben,
  • Rainer Bock,
  • Martin Brambach,
  • Leslie Malton,
  • Peter Mygind,
  • Maja Lehrer,
  • Dymitr Holówko
Drehbuch
  • Beate Langmaack
Musik
  • Dürbeck & Dohmen
Kamera
  • Clemens Baumeister
Schnitt
  • Daniela Hoelzgen

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Mein Altweibersommer: Das melancholische Selbstfindungsdrama mit Iris Berben erzählt von einer Frau, die nach 30 Ehejahren was ganz Verrücktes macht.

    Das melancholische Selbstfindungsdrama mit Iris Berben erzählt von einer Frau, die nach 30 Ehejahren was ganz Verrücktes macht.

    Irgendwann stellt jeder Mensch sein bisheriges Leben in Frage; die einen früher, die anderen später. Ebba ahnt, dass sie etwas ändern muss, als sie im Traum einen Bären zur Welt bringt. Weil kurz darauf tatsächlich ein Bär ihren Weg kreuzt, betrachtet sie die Begegnung als Wink des Schicksals und macht etwas ganz Verrücktes.

    „Mein Altweibersommer“ ist eine Verbeugung der Degeto vor Iris Berben; Deutschlands jüngste Seniorin wird siebzig. Hinter dem doppeldeutigen Titel könnte sich auch eine heitere Geschichte nach dem Motto „Älter werde ich später“ verbergen, wie ein Bestseller Berbens hieß. Natürlich ist Beate Langmaacks Drehbuch auch eine Hommage an die scheinbar ewig junge Hauptdarstellerin, aber lustig ist die Handlung nicht, selbst wenn der Ausbruch aus der Ehe alle Voraussetzungen für eine romantische Komödie mitbringt: Ebba führt mit ihrem Mann Markus (Rainer Bock) eine Beziehung auf Augenhöhe. Trotzdem scheint sie nach gut dreißig Ehejahren etwas zu vermissen. Bei einem Strandspaziergang stößt sie auf einen winzigen Wanderzirkus, in dem der Däne Arne (Peter Mygind) allerlei Kunststücke mit dressierten Hühnern vorführt. Die große Attraktion ist jedoch ein Tanzbär, selbst wenn jeder sehen kann, dass sich unter dem Fell ein Mensch verbirgt. Als der Bärendarsteller unfreiwillig kündigen muss, bietet Arne Ebba den Job an. Sie braucht etwas Bedenkzeit, aber dann willigt sie ein, und Markus versteht die Welt nicht mehr.

    Die mehrfache Grimme-Preisträgerin Langmaack („Guten Morgen, Herr Grothe„) ist in Ebbas Alter und hat für Berben bereits „Hanne“ (2019) geschrieben. In dem Drama lebt eine Frau ein Wochenende lang mit dem Verdacht, Blutkrebs zu haben. Angesichts einer derart existenziellen Bedrohung mag ein Vergleich nicht fair sein, selbst wenn es in beiden Filmen um den Rest des Lebens geht; aber „Hanne“ (Grimme-Preis für Berben, Langmaack und Regisseur Dominik Graf) war nicht nur wegen der inhaltlichen Tragweite von ganz anderer Qualität. „Mein Altweibersommer“ hätte zudem als Komödie womöglich besser funktioniert, zumal Laangmaack ihre Heldin mehrfach mit Situationen konfrontiert, die großes Heiterkeitspotenzial haben. Die eigentliche Handlung beginnt mit einem Besuch des Ehepaars bei ihren Freunden Gesine und Jan (Leslie Malton, Martin Brambach). Es gibt Weinbergschnecken, die Ebba nicht mag, weshalb Markus heimlich die doppelte Portion vertilgen muss. Bald darauf ist allen schlecht, weil die Schnecken wohl verdorben waren; einzig Ebba hat offenbar einen sehr robusten Magen. Später wird sich Jan bei Markus ausheulen, weil Gesine ihn vor die Tür gesetzt hat. Zu diesem Zeitpunkt ist aus Ebbas Zirkustour längst eine Liebesreise geworden.

    Regie führte Dustin Loose, der 2015 für seinen Kurzfilm „Erledigung einer Sache“ den „Oscar“ für Filmstudenten bekommen hat. Seine ersten beiden Fernsehfilme für den MDR waren ähnlich sehenswert: „Déjà-vu“ (2018), ein intensiver Kindermörderkrimi mit dem „Tatort“-Team aus Dresden, und „Der höllische Heinz“ (2019), ein kurzweilig-makabrer „Tatort“ mit Christian Ulmen und Nora Tschirner. „Mein Altweibersommer“ ist also ein abrupter Genrewechsel, und auch in diesem Fall ist ein Vergleich kaum möglich. Anders als die Krimis hat das Drama jedoch gewisse Längen, weil im Grunde nicht viel passiert. Außerdem muss Ebba die Handlung mehrmals um innere Monologe ergänzen („Es gibt Momente, da kennt man sich selbst nicht mehr“); derartiger Erklärungsbedarf ist in der Regel ein schlechtes Zeichen. Die darstellerischen Leistungen sind allerdings sehenswert, und Iris Berben zuzuschauen ist ohnehin stets ein Vergnügen. tpg.
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