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Ein Ferienhaus auf Teneriffa

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Ein Ferienhaus auf Teneriffa: Der Film beginnt wie eine belanglose Urlaubskomödie über zwei unterschiedliche Familien, entwickelt aber überraschend viel Biss. „Ein Ferienhaus auf Teneriffa“: Das klingt nach Sonne, Meer und Urlaub; ein Stoff also, wie er lange typisch war für den Freitagabend im „Ersten“. Unter neuer Führung hat die ARD-Tochter Degeto vor einigen Jahren begonnen, auf diesem Sendeplatz Geschichten zu erzählen, die für das bisherige...

Poster

Ein Ferienhaus auf Teneriffa

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Sabine Bernardi
Produzent
  • Bea Schmidt,
  • Stephanie Krenzler
Darsteller
  • Janek Rieke,
  • Anna König,
  • Arsseni Bultmann,
  • Philipp Hochmeier,
  • Caro Scrimali,
  • Lena Mayr
Drehbuch
  • Johannes Rotter

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,0
2 Bewertungen
5Sterne
 
(1)
4Sterne
 
(0)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(1)

Kritikerrezensionen

  • Der Film beginnt wie eine belanglose Urlaubskomödie über zwei unterschiedliche Familien, entwickelt aber überraschend viel Biss.

    „Ein Ferienhaus auf Teneriffa“: Das klingt nach Sonne, Meer und Urlaub; ein Stoff also, wie er lange typisch war für den Freitagabend im „Ersten“. Unter neuer Führung hat die ARD-Tochter Degeto vor einigen Jahren begonnen, auf diesem Sendeplatz Geschichten zu erzählen, die für das bisherige Stammpublikum zu abseitig waren. Nun gibt es regelmäßig Kompromisse wie diese Komödie, deren Titel neunzig Minuten Flucht aus dem Alltag verspricht; und dann schlägt die Handlung eine ganz andere Richtung ein.

    Die Komödie erzählt von zwei befreundeten Familien, die sich wegen einer Buchungspanne zu sechst in ein Ferienhaus quetschen müssen. Eins der Paare entwickelt eine unsympathische Hochnäsigkeit, die vor allem Tinka (Anna König) gilt. Die Krankenschwester aus Essen ist die neue Lebensgefährtin von Jürgen (Janek Rieke), dem früheren Geschäftspartner und besten Freund von Architekt Lars (Philipp Hochmair). Um dessen Ehe steht es nicht mehr zum Besten, zumal sich Gattin Diana (Caro Scrimali) überflüssig fühlt, seit sich Lars mit seiner Assistentin vergnügt. Trotzdem schauen die beiden mit einem gewissen Dünkel auf das andere Paar herab: Tinka ist eine Frohnatur mit zweifelhaftem Geschmack, und Jürgen, der die gemeinsame Firma in die Insolvenz geführt hat, liebäugelt mit einem sicheren Job in der Stadtverwaltung. Lars macht Jürgen ein Angebot, dass dieser kaum ablehnen kann: Er soll die Bauleitung eines Klinikprojekts in Dubai übernehmen. Auf diese Weise wäre er zwar schnell seine Schulden los, aber auch Tinka.

    Das mag als Handlung für ein anspruchsvolles Publikum immer noch zu wenig sein, erst recht gemessen an den Filmen des vielfach ausgezeichneten Regisseurs Stefan Krohmer; der hat zuletzt mit „Zur Hölle mit den anderen“, einer bösen Tragikomödie über einen völlig aus dem Ruder laufenden Grillabend unter Freunden, einen inhaltlich ganz ähnlichen Film gedreht. Aber Johannes Rotter (Buch) und Sabine Bernardi (Regie) zeigen sehr anschaulich und nachvollziehbar, wie sich erste Risse in den Beziehungen offenbaren; nicht nur innerhalb der beiden Paare, sondern auch zwischen den alten Freunden. Anna König hat mit ihrem Temperament dafür gesorgt, dass „Lügen, die von Herzen kommen“, eine Komödie aus der ZDF-Sonntagsreihe „Chaos Queens“, mal was Anderes als die üblichen Pilcher- und Lindström-Filmchen war. Auch die Rollen der beiden Freunde sind mit Philipp Hochmair als abenteuerlustiger Lars und Janek Rieke als eher auf Sicherheit bedachter Jürgen treffend besetzt; keine Frage, wer von den beiden einen Fahrradhelm trägt, als sie einen Berg auf Mountainbikes runterbrausen.

    Eine Entdeckung für den Fernsehfilm ist Caro Scrimali. Diana führt sich wie eine Spaßbremse auf. Das macht die Figur zwar nicht sympathisch, aber schauspielerisch ist das natürlich reizvoll, zumal Diana angesichts der diversen Zwischenfälle zielsicher auf einen Nervenzusammenbruch zusteuert. Vorzüglich gut geführt hat Bernardi („Club der roten Bänder„) auch die beiden Kinder, Lena Mayr und Arsseni Bultmann. Sie sind wichtig für die Geschichte, weil einige der Ereignisse mehr oder weniger direkt durch sie ausgelöst werden. Gut geschrieben und umgesetzt sind jedoch vor allem die bösen Beiläufigkeiten, die dafür sorgen, dass sich das Vorzeichen des Films schleichend wandelt. Wenn Lars seinem Freund zu Tinka gratuliert, weil sie „Pfeffer im Po“ habe, ist das ein vergiftetes Kompliment, weil er damit sagen will: Bei so viel Temperament ist doch egal, was sie im Kopf hat. Natürlich weiß Bernardi, was sie dem Sendeplatz schuldig ist, weshalb es diverse schmückende Urlaubsbilder gibt, aber sehenswert ist „Ein Ferienhaus auf Teneriffa“ vor allem wegen des Ensembles. tpg.
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