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Extraklasse

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Extraklasse: Warmherzige vergnügliche Komödie - dank liebevoll gezeichneter Figuren, origineller Seitenstränge, einer vortrefflichen Besetzung und vor allem dank Hauptdarsteller Axel Prahl. Es ginge sicher etwas zu weit, die Tragikomödie „Extraklasse“ mit dem amerikanischen Schulklassiker „Die Saat der Gewalt“ (1955) zu vergleichen, aber gewisse Parallelen sind im Handlungskern durchaus erkennbar: Ein Mann, der eigentlich kein...

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Matthias Tiefenbacher
Produzent
  • Markus Brunnemann
Darsteller
  • Axel Prahl,
  • Inka Friedrich,
  • Katharina Thalbach,
  • Jennifer Ulrich,
  • Vedat Erincin,
  • Mercedes Müller,
  • Dennis Mojen,
  • Aglaia Szyszkowitz,
  • Simon Schwarz,
  • Max Hegewald,
  • Nico Randel,
  • Tony Mpoudja,
  • Omar El-Saeidi,
  • Susi Banzhaf,
  • Robert Schupp
Drehbuch
  • Matthias Tiefenbacher,
  • Gernot Gricksch

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,1
36 Bewertungen
5Sterne
 
(20)
4Sterne
 
(8)
3Sterne
 
(3)
2Sterne
 
(1)
1Stern
 
(4)

Kritikerrezensionen

  • Warmherzige vergnügliche Komödie - dank liebevoll gezeichneter Figuren, origineller Seitenstränge, einer vortrefflichen Besetzung und vor allem dank Hauptdarsteller Axel Prahl.

    Es ginge sicher etwas zu weit, die Tragikomödie „Extraklasse“ mit dem amerikanischen Schulklassiker „Die Saat der Gewalt“ (1955) zu vergleichen, aber gewisse Parallelen sind im Handlungskern durchaus erkennbar: Ein Mann, der eigentlich kein Lehrer ist, übernimmt eine Schulklasse, die sich als kompliziert bis rebellisch erweist. Es dauert eine Weile, bis sich beide Seiten aneinander gewöhnt haben, es gibt Missverständnisse und tragische Momente, aber am Ende sind Lehrer und Schüler ein Herz und eine Seele.

    Matthias Tiefenbacher hat mit Axel Prahl neben einigen sehenswerten „Tatort“-Episoden aus Münster fürs ZDF auch „Die Lichtenbergs“ gedreht. In „Extraklasse“ darf der Schauspieler ebenfalls sein komödiantisches Talent ausleben. Dabei ist die Hauptfigur im Grunde gar keine komische Rolle: Ralph Friesner, um die fünfzig, war einst ein gefeierter und preisgekrönter Journalist und Ressortleiter Politik einer großen Berliner Tageszeitung. Irgendwann ist er nach unten durchgereicht worden. Nun lebt er als Untermieter bei der Mutter eines früheren Praktikanten. Weil der Politologie einst „auf Lehramt“ studiert hat, schickt ihn das Jobcenter zu einer Abendschule in Marzahn, wo er auf unterschiedlichste und zum Teil auch etwas verkrachte Existenzen trifft.

    Schon die Konstellation offenbart das enorme tragikomische Potenzial der Geschichte: hier der arrogante Star-Journalist, der es für unter seiner Würde erachtet, „Kevin und Chantal“ zum Hauptschulabschluss zu verhelfen, dort ein zusammengewürfeltes Dutzend aus lernwilligen und renitenten Schülerinnen und Schülern. Die Qualität des Drehbuchs, das Tiefenbacher nach einer Vorlage von Gernot Gricksch geschrieben hat, zeigt sich unter anderem im Umgang mit den naheliegenden Klischees, die nach und nach glaubwürdig aufgebrochen werden. Da ist zum Beispiel Rina (Jennifer Ulrich), eine allzu früh Mutter gewordene junge Kassiererin, die bereits ihr drittes Kind erwartet. Mike (Dennis Moyen) ist der unvermeidliche Rüpel, der sich mal mit dem Lehrer, mal mit den anderen Schülern anlegt. Der türkische Kioskbesitzer Gökdal (Vedat Erincin) möchte lesen lernen, weil seine Tochter ein Buch geschrieben und ihm gewidmet hat. Crystal (Mercedes Müller), pretty in pink, hängt permanent am Smartphone. Friesner hat zunächst alle Hände voll damit zu tun, die Klasse zu bändigen, sodass an Unterricht kaum zu denken ist. Nach und nach wächst sie ihm jedoch immer mehr ans Herz, zumal der erste Schein in vielen Fällen trügt. Die strenge Schulleiterin (Aglaia Szyszkowitz) bleibt trotzdem skeptisch.

    Natürlich lebt „Extraklasse“ vor allem vom Sinneswandel der Hauptfigur. Prahl verkörpert die Metamorphose vom Zyniker zum Einmischer jederzeit glaubwürdig und nachvollziehbar: Der Film beginnt als Tragödie eines lächerlichen kleinen dicken Mannes, der sich schließlich zu ungeahnter Größe aufschwingt. Die weiteren Mitwirkenden sind allerdings mehr als bloß Stichwortgeber, zumal sich Tiefenbacher allen mit der gleichen Zuneigung widmet. Außerdem hat er selbst für kleinere Rollen eine großartige Besetzung gefunden. Ein Genuss sind schon allein die Auftritte von Katharina Thalbach als Vermieterin, die ihr Herz auf der Zunge trägt und Friesner quasi adoptiert hat. Inka Friedrich spielt seine Ex-Frau, der er immer noch nachtrauert, und Simon Schwarz seinen besten Freund, einen Kneipier, dessen düsteres Lokal kaum Gäste hat, bis er eines Tages unvermutet sein Glück findet. Es sind nicht zuletzt diese vielen kleinen Seitenstränge, die „Extraklasse“ zu einem großen und vor allem warmherzigen Vergnügen machen. tpg.
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