Die wilden Hühner: Teenagerabenteuer von Vivian Naefe nach Cornelia Funkes Bestseller um fünf Mädchen und ihre Bande.
Nach einer Vorlage von Bestseller-Autorin
Cornelia Funke hat Deutschlands erfolgreichste Kinderfilmproduzentin
Uschi Reich ein liebenswert-lustiges Mädels-Abenteuer mit prominenter Besetzung und als eine Art Gegenentwurf zu den „wilden Kerlen“ realisiert.
Im Vergleich zur ersten Funke-Adaption „
Herr der Diebe“ fallen zwei Unterschiede auf. Erstens: Statt fantastischem Nervenkitzel steht hier komödiantisch aufbereiteter Schulalltag im Vordergrund. Zweitens: Statt internationaler Cast und Crew baute man ausschließlich auf deutsche Künstler. Regisseurin
Vivian Naefe, TV-Quotenhit-Lieferantin („Eine ungehorsame Frau“) und Grimme-Preisträgerin („
Einer geht noch„), kommt denn auch gleich zur Sache. Kaum hat sie ihre vierköpfige Mädchenbande alias „Die wilden Hühner“ und deren männliche Rivalen, gleich an der Zahl, jedoch ungleich unschöner „Pygmäen“ genannt, etabliert, geht die schlichte, aber amüsant-unterhaltsame Story los: Oma Slättberg (Doris Schade, gibt lustvoll die böse Bäuerin) will ihre 15 Hühner schlachten. Weil das Federvieh aber nun mal Maskottchen der Girlgang ist, wird sofort ein Befreiungsplan geschmiedet. Dummerweise sind die Fünftklässlerinnen dabei aber auf die Hilfe der „Pygmäen“ angewiesen. Denn wer traut sich schon nachts allein in den Hühnerstall, vor allem, wenn man bedenkt, dass sich Oma Slättberg erst vor kurzem eine Knarre zugelegt hat, um ungebetenes Gesindel vom Hof zu jagen.
Überraschendes Kino ist es nicht, was Naefe da ihrem Publikum, das altersmäßig zwischen acht und 14 liegen dürfte, bietet. Das war aber auch nicht zu erwarten. Dennoch gelingt ihr durchaus gutes Entertainment, handwerklich makellos aufbereitet. Darüber hinaus setzt die Regisseurin auf Dialogwitz und Schauspielführung - und da hat sie bei diesem bis in die Nebenrollen hinein prominent besetzten Ensemble-Film auch alle Hände voll zu tun. Zumal auch sämtliche Familienkonstellationen, die in der heutigen Gesellschaft existieren, Eingang finden: Der alleinerziehende Vater mit neuer Freundin und an Übergewicht leidendem Kind, der gewaltbereite Sohn, der zu Hause verprügelt wird oder die alleinerziehende, Vollzeit arbeitende Mutter, die ihre Tochter vernachlässigt. Naefe reißt diese Problematiken nur an, drückt dann wieder aufs Tempo, rückt den Spaßfaktor in den Vordergrund. Für den steht unter anderem der „Pygmäe“ Martin Kunz, der als „Torte“ die besten Sprüche in den Mund gelegt bekommt. Erwähnenswert in einem Ensemble, zu dem auch Katja-Riemann-Tochter Paula,
Veronica Ferres,
Benno Fürmann und
Axel Prahl gehören:
Jessica Schwarz als einfühlsame Lehrerin und Michelle von Treuberg als wortgewandte Bandenchefin „Sprotte“. Constantin will seine Hühner ab 9. Februar 2006 zum Flattern bringen. lasso.