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Der schmale Grat

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The Thin Red Line: Rätselhaft-surrealer, phänomenal besetzter Kriegsfilm von Visionär Terrence Malick.

Handlung und Hintergrund

Als die Charlie-Kompanie im August 1942 auf Guadalcanal, einer Insel im Pazifischen Ozean, landet, gibt es nur einen Befehl: Die Insel schnellstmöglich einnehmen und die dort stationierten japanischen Truppen zu töten oder in die Flucht zu schlagen. General Quintard (John Travolta) legt die Durchführung des Auftrags in die Hände von Lieutenant Colonel Gordon Tall (Nick Nolte), der seine Truppen im direkten Frontalangriff den wichtigen Hügelstützpunkt einnehmen lassen will. Als sich der Kompanieführer Staros (Elias Koteas) weigert, die Männer in den sicheren Tod zu schicken, kommt es zum Streit der Führungskräfte. Währenddessen kämpfen die Soldaten nicht nur gegen einen unerbitterlichen Feind, sondern auch gegen die Eindrücke des Krieges und gegen das Heimweh. Als einige Kameraden hinter einem Hügel festsitzen, obliegt es Staros und Tall, die richtige Entscheidung zu treffen und die Männer zu retten.

Die Erfahrungen in einem Krieg balancieren immer auf einem schmalen Grat zwischen Bewältigung und Scheitern. Manche Soldaten verkraften die Eindrücke, andere wiederum nicht. Davon handelt „Der schmale Grat“, den Regisseur Terrence Malick auf der Grundlage eines Erlebnisberichts von James Jones inszeniert hat. Im typischen Malick-Stil kontrastiert der Regisseur die grausamen Kriegsbilder mit langen und ausgedehnten Natur- und Landschaftsaufnahmen. Darüber hinaus besetzte Malick für seinen Antikriegsfilm halb Hollywood, wenn auch manche Darsteller nur für wenige Minuten auf der Leinwand erscheinen. So sind unter anderem John Cusack, Sean Penn, Adrien Brody, Jared Leto, Woody Harrelson, George Clooney, Nick Nolte und John Travolta zu sehen. Aufgrund der (realistischeren) Darstellung der US-Soldaten bekam Malick für „Der schmale Grat“ keine Unterstützung von der US-Regierung und dem Militär.

News und Stories

Darsteller und Crew

  • Sean Penn
    Sean Penn
  • Adrien Brody
    Adrien Brody
  • James Caviezel
    James Caviezel
  • George Clooney
    George Clooney
  • John Cusack
    John Cusack
  • Woody Harrelson
    Woody Harrelson
  • Elias Koteas
    Elias Koteas
  • Jared Leto
    Jared Leto
  • Nick Nolte
    Nick Nolte
  • John Travolta
    John Travolta
  • John C. Reilly
    John C. Reilly
  • John Savage
    John Savage
  • Thomas Jane
    Thomas Jane
  • Miranda Otto
    Miranda Otto
  • Terrence Malick
    Terrence Malick
  • Hans Zimmer
    Hans Zimmer
  • Ben Chaplin
  • Dash Mihok
  • Larry Romano
  • Arie Verveen
  • David Harrod
  • Polyn Leona
  • Robert Michael Geisler
  • Grant Hill
    Grant Hill
  • John Roberdeau
  • George Stevens jr.
  • John Toll
  • Leslie Jones
  • Saar Klein
  • Billy Weber

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,3
4 Bewertungen
5Sterne
 
(2)
4Sterne
 
(1)
3Sterne
 
(1)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Regie führte Terrence Malick, von dem man seit 20 Jahren nichts mehr gehört hatte. Seine bravourösen Filme "Badlands" und "In der Glut des Südens" zählen zu den Meisterwerken der 70er Jahre. Was Malick zum Abtauchen, und auch zum wieder Auftauchen trieb, ist ungewiss, aber zwanzig Jahre Filmabstinenz haben ihm nicht geschadet.

      Wie damals setzt er auch in "Der schmale Grat" auf die Umgebung. Schlachtensequenzen, Sterbeszenen, Dialogszenen, sind immer wieder unterbrochen von kurzen Naturaufnahmen, bunt, schön, leuchtend und plötzlich wird all diese Schönheit mit Blut besudelt und verbrennt im Bombenfeuer. Der Mensch zerstört das, was er lieben sollte.

      Bei Malick zerplatzen keine Köpfe wie bei "Ryan", es gibt kaum ausgiebig zu betrachtende und durch die Luft fliegende Körperteile. Spielberg versucht so, sein Publikum auf den Krieg hassend zu machen, jedoch stumpft er es eher ab. Malick ist sich für so was zu schade, er hat einen leisen Film gedreht, in dem der Krieg nicht unmenschlich, sondern unlogisch wird. Was Malick hier auf die Leinwand gebracht hat mag manch Einen langweilen. Aber es ist echt, es kommt vom Herzen, in jeder Sekunde des Films liegt mehr Gefühl als im ganzen "James Ryan" zusammen.

      Es passiert nicht viel in "Der schmale Grat". Die Schlacht beginnt, hört auf, ein neues Gefecht beginnt, einige Soldaten sterben. Das Übliche also. Jedoch ist dank Malicks Konsequenz, anscheinend den ersten Independent-Film in der Sparte Kriegsfilm drehen zu wollen "Der schmale Grat" verstörender und psychisch brutaler als alles bisher dagewesene. Ich denke, es dauert wirklich lange, um diesen Film ganz zu erfassen, und es ist nicht einfach sich wirklich auf ihn einzulassen und gerade deswegen ist er besser als "James Ryan".

      "Der Soldat James Ryan" ist ohne Frage ein guter Film. Auch ein mutiger und aussagekräftiger Film. Jedoch konnte Spielberg sich diesen Umstand leisten, und nach seinen eigenen Vorstellungen zusammenbasteln, denn er hatte seine Spitzenstars Tom Hanks und Matt Damon, die mit ihm zusammenarbeiteten und so einen Hit garantierten.

      So hat Spielberg sein Publikum psychologisch manipuliert, ohne das er es wahrscheinlich selber wollte. Malick hat noch mehr Spitzenstars, in kleinen Nebenrollen tummeln sich Blockbuster-Kandidaten wie John Travolta, George Clooney, John Cusack oder Woody Harrelson.

      Szenen mit Bill Pullman und Lukas Haas fielen der Schere zum Opfer. Die Stars rissen sich um die Rollen, die Figur des Private Witt wollte Brad Pitt haben. Malick lehnte ihn ab, die größeren Rollen besetzte er eher mit unbekannten Gesichtern, wer kennt schon Jim Caviezel oder Dash Mihok mit Namen. Letzterer spielte wenigstens eine größere Rolle als Romeos Vetter in Baz Luhrmans bereits zum Kult avancierten Verfilmung von "Romeo und Julia".

      Malick arbeitet gegen seine Stars, er ignoriert sie, er verweigert sich den Regeln des Hollywoodfilms und bildet dadurch das genaue Gegenstück zu "Ryan". "Der Soldat James Ryan" hat 11 Oscarnominierungen, "Der schmale Grat" sieben. Bevor ich in dem Film war, war ich am hadern, wer gewinnt. Jetzt plädiere ich eher für "Ryan", denn ein Film wie "Der schmale Grat" passt nicht in die Oscargeschichte, er hat ihn nicht verdient.

      Dafür hat er aber etwas viel besseres verdient, den Applaus des Publikums, und zwar verdammt laut und klar für jeden Moment und für jede Einstellung die der Film hat. Nicht dafür, dass er den Zuschauer unterhält, sondern für seine überaus mutige Risikobereitschaft trotz Stars an der Kasse völlig zu scheitern. Malick war von Anfang an klar, dass er einen Zuschauer-unfreundlichen Film dreht.

      Fazit: Ein absolutes Meisterwerk nach dem man sich fragt, was Mr. Terrence Malick wohl morgen tun wird, wieder abtauchen oder weiterdrehen?
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    2. Der schmale Grat: Rätselhaft-surrealer, phänomenal besetzter Kriegsfilm von Visionär Terrence Malick.

      Der mit am größten Spannung erwartete Hollywood-Film diesseits von „Eyes Wide Shut“: 20 Jahre hatte der Zelluloid-Visionär Terrence Malick verstreichen lassen, um seinen Seventies-Kulthits „Badlands“ und „In der Glut des Südens“ eine weitere Regiearbeit folgen zu lassen. Tatsächlich wirkt Malicks Verfilmung von James Jones‘ 1962 erschienenen Roman „The Thin Red Line“ über die Erlebnisse einer US-Kompanie beim blutigen Guadalcanal-Konflikt im Jahr 1943, als wäre sie in eben jener letzten großen Phase des amerikanischen Films entstanden, bevor die Blockbuster-Mentalität Kreativität und Innovation in den Hintergrund drängte. Trotz ausgedehnter, mit „Ryan“-Intensität realisierter Schlachtsequenzen poetisch und voll surrealer Schönheit, steht das bis in die letzte Nebenrolle namhaft besetzte Epos über den ewigen Konflikt des Menschen mit der Natur denn auch einem existentialistischen Schlachtengemälde wie „Apocalypse Now“ näher als Steven Spielbergs unbedingtem Authentizitätsanspruch.

      Tatsächlich könnten zwei Filme über den Zweiten Weltkrieg kaum unterschiedlicher sein. Während Spielberg den Zuschauer nach der hohen Kunst des Überwältigungskinos mit Bildern von erschreckender Echtheit emotional überrollt, sieht sich Malick von jeher als Maler unvergeßlicher Bilder. Ihn interessieren weder die politischen und historischen Zusammenhänge, noch die militärischen Strategien, die einen Großteil von Jones‘ Buch ausmachen. Wenn bei Spielberg die Landungsschiffe am Strand anlegen, explodiert die Leinwand in einem Bildersturm der Gewalt. Bei Malick gibt es eine beinahe identische Szene, aber bei ihm fällt nach der Agonie vor dem bevorstehenden Gemetzel kein Schuß. Und doch ist der Moment ebenso faszinierend, weil die trügerische Stille nicht weniger unheimlich und beängstigend ist als Schlachtenlärm. „Der schmale Grat“ (zwischen Gesundheit und Wahnsinn, so der Roman) ist ein Meisterwerk der Desorientierung: Wenn die C-for-Charlie-Kompanie zum Marsch in den Dschungel von Guadalcanal aufbricht, dann weiß keiner, was ihn erwartet, wo er sich befindet, was an der nächsten Wegbiegung passieren wird. Je länger der Trip durch die unberührte Natur andauert, ohne daß etwas passiert, desto mehr entfalten die minutenlangen, träumerischen Bilder wehender Wiesen eine beklemmend-irritierende Sogwirkung. Aus dem Off räsonniert ein Arsenal von stetig wechselnden Protagonisten mit andächtiger Stimme, mal banal, mal poignant, über die Natur des Krieges, das Leben und den Tod. Langsam erwächst aus dem Mosaik von Momentaufnahmen und Impressionen das komplette Bild einer Kompanie als Organismus, in dem das Individuum eine untergeordnete Rolle spielt. Nicht von ungefähr sieht sich eine Reihe von Akteuren (Newcomer Jim Caviezel, Ben Chaplin, John Cusack, Elias Koteas) zumindest aus der Entfernung zum Verwechseln ähnlich: „Der schmale Grat“ ist einer der seltenen Fälle eines Hollywood-Filmes, der mit voller Absicht eine Identifikationsfigur verweigert: Die Hauptrolle spielt die Natur - und Malick hält sie mit Hilfe seines Kameramannes John Toll absolut atemberaubend fest. Wenn man dann schon nicht mehr damit rechnet, bricht die Hölle doch noch los: Zunächst wirkt es, als würden die Amerikaner in diesen elektrisierenden Szenen von der Natur beschossen. Erst nach schier endlosen Kämpfen kann man die ersten Japaner und schließlich eine Ordnung in der Schlacht erkennen. Die Direktiven mögen deutlicher werden, doch Malick verweigert eine dramaturgische Stringenz. Konflikte werden angedacht und wieder fallen gelassen, vermeintlich wichtige Figuren verschwinden unvermittelt aus dem Film, nur um später wieder aufzutauchen, so daß selbst Weltklasseschauspieler wie Sean Penn oder Nick Nolte einen schweren Stand haben (John Travolta und George Clooney sind jeweils gar nur wenige Minuten zu sehen). Und doch ist dieser Kriegsfilm, für den der Krieg nur Mittel zum Zweck ist, über die Lust an Zerstörung und die Vergewaltigung der Natur nachzdenken, ein Werk aus einem Guß, das aufwühlt, weil es konsequent gegen den Strich filmischer Konventionen gebürstet ist, ein Arthouse-Movie für ein 50-Mio.-Dollar-Budget, das sich einzig der persönlichen und ungewöhnlichen Vision seines Machers Terrence Malick verpflichtet fühlt: Wenn er die Realität der Verwüstung in seinem Anti-„Ryan“ auf die Surrealität seiner Ideen prallen läßt, dann ist das Ergebnis einzigartig: Wichtiger und dauerhafter als „Der Soldat James Ryan“, aber auch weniger greifbar und damit, so ehrlich muß man sein, womöglich weniger kommerziell für ein Massenpublikum. ts.
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