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Der Feind meines Feindes

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Der Feind meines Feindes: Die Fortsetzung des ZDF-Thrillers "Flucht durchs Höllental" mit Hans Sigl ist mindestens eine Klasse besser, auch wenn sich die Geschichte mehr oder weniger der gleichen Zutaten bedient und dem bewährten Motto "Allein gegen die Mafia" folgt.

Poster

Der Feind meines Feindes

Handlung und Hintergrund

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Marcus O. Rosenmüller
Produzent
  • Hans-Hinrich Koch
Darsteller
  • Hans Sigl,
  • Oliver Mommsen,
  • Julia Stinshoff,
  • Karen Böhne,
  • Max von Pufendorf,
  • Katharina Nesytowa,
  • Sofie Eifertinger,
  • Martin Umbach,
  • Orso Maria Guerrini
Drehbuch
  • Hans-Hinrich Koch

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Der Feind meines Feindes: Die Fortsetzung des ZDF-Thrillers "Flucht durchs Höllental" mit Hans Sigl ist mindestens eine Klasse besser, auch wenn sich die Geschichte mehr oder weniger der gleichen Zutaten bedient und dem bewährten Motto "Allein gegen die Mafia" folgt.

    Die Fortsetzung des ZDF-Thrillers „Flucht durchs Höllental“ mit Hans Sigl ist mindestens eine Klasse besser, auch wenn sich die Geschichte mehr oder weniger der gleichen Zutaten bedient und dem bewährten Motto „Allein gegen die Mafia“ folgt.

    „Flucht durchs Höllental“, ausgestrahlt im Herbst 2019, war ein Krimi mit erheblichem Spannungspotenzial, der unterm Strich jedoch wie eine Gefälligkeit des ZDF für Hauptdarsteller Hans Sigl wirkte. Der Film war nicht fesselnd genug, stolperte über einige Logiklöcher und hatte darstellerische Schwächen. Mit der Fortsetzung wird Marcus O. Rosenmüller seinem Ruf als Spannungsspezialist wieder gerecht. Das Drehbuch stammt diesmal von Produzent Hans-Hinrich Koch. Die Geschichte folgt dem vielfach bewährten Prinzip „Allein gegen die Mafia“ und bedient sich ansonsten unbekümmert der gleichen Konstellation wie in „Flucht durchs Höllental“: Erneut soll Anwalt Klaus Burg wichtige Unterlagen preisgeben, wieder wird seine Tochter Alina als Geisel festgehalten, und wie schon im ersten Film ist die Rolle des Antagonisten im Grunde die interessantere. Was nach einem kalkulierten Konstrukt klingt, entpuppt sich jedoch als Thriller, in dem es praktisch keinen Leerlauf gibt.

    Die Handlung beginnt auf Island, dort hat das LKA München Burg und Alina (Sofie Eifertinger) im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms untergebracht. Als sich die Tochter über die strikte Vorgabe, sich digital tot zu stellen, hinwegsetzt und anlässlich ihres Geburtstags ein Selfie an ihre beste Freundin schickt, tauchen im Handumdrehen zwei Killer auf. Die Situation scheint aussichtslos, doch die beiden Männer werden von zwei anderen erschossen, die den Anwalt und seine achtzehnjährige Tochter in Sicherheit bringen. Burg wird zu einem Geschäftsmann nach Norditalien geflogen. Gabriel Morales (Oliver Mommsen) hat der organisierten Kriminalität den Kampf angesagt. Seit Jahren wird der milliardenschwere Unternehmer immer wieder von der ‚Ndrangheta bei manipulierten Ausschreibungen ausgebootet. Burg soll ihm helfen, die Geldflüsse nachzuvollziehen, damit er die kalabrische Mafia mit deren eigenen Waffen schlagen kann.

    Das klingt nach Wirtschaftskrimi, aber diese Ebene ist nur der Motor, der die Geschichte im Hintergrund am Laufen hält. Die Spannung resultiert in erster Linie aus der Frage, ob der Anwalt seinem Gastgeber trauen kann. Morales ist ein liebevoller Vater und Ehemann, außerdem hat er eine attraktive Schwester Giulia (Katharina Nesytowa). Aber der Italiener spielt nicht mit offenen Karten, und gerät der Anwalt schließlich zwischen die Fronten eines Dreikampfs zwischen ‚Ndrangheta, Cosa Nostra und der Anti-Mafia-Behörde.

    Anders als „Flucht durchs Höllental“ gibt es in der Fortsetzung keinerlei Leerlauf; gemeinsam mit der guten Thrillermusik sorgen diverse Actionszenen sowie unerwartete und zum Teil schockierende Handlungswendungen für viel Kurzweil. Trotzdem haben Rosenmüller und sein Kameramann Namche Okon noch Zeit für schöne Bilder gefunden. Bildgestaltung und Lichtarbeit sind ohnehin hochwertig, aber mehrere Ausflüge sind willkommener Anlass, um die sonnendurchflutete Gegend rund um den Lago Maggiore zu würdigen; ein wirkungsvoller Kontrast zu den allerdings ebenfalls im Piemont gedrehten Anfangsszenen in der kargen „isländischen“ Einöde.

    Ähnlich ambivalent wie die Landschaftsbilder sind die beiden Hauptfiguren: Burg ist diesmal zwar nicht mehr der Antiheld aus dem ersten Film, dem seine Tochter mehr oder weniger egal war, offenbart aus Sorge um Alina aber unangenehm autoritäre Seiten. Mommsen, quasi automatisch Sympathieträger, ist eine ausgezeichnete Besetzung als Gegenspieler. Eine seiner stärksten Szenen ist ein nächtlicher Friedhofsmonolog im strömenden Regen, als Morales seinem Gast rät, den Tod wie einen alten Freund zu betrachten. Dritte männliche Hauptfigur ist der oberste italienische Mafiajäger. Martin Umbach versieht den Mann mit der Ausstrahlung eines desillusionierten Veteranen, der seinen Gegnern im Verlauf eines Jahrzehnte währenden Kampfes immer ähnlicher geworden ist.

    Tilmann P. Gangloff.
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